und in dem Maß der beweglichen Begabung etwa unserem
Pechstein vergleichbar, wenn auch feiner differenziert. Von
Leander Engström sehen wir aus früherer Zeit die streng
bewegte fast monochrome Komposition einer nordschwedi-
schen Bergstromlandschaft. Daneben neuere stark-farbige
dekorative Bilder. Nils von Dardel, in Montmartre inspiriert,
versteht es geistreich und spielerisch den guten Bürger mit
rätselvollem Ulk zu verblüffen. Die „schwarze Diana", die
auf einem großen Aquarell, begleitet von ihrem Jagdgetier,
auf einen Wald voll Affen losmarschiert, wirkt wie ein ge-
steigerter Oberländer. Sein stärkstes Bild auf der Ausstellung
ist die sehr lustige Johannisnacht mit einer geschlossenen
Rotte verliebter Bauernpärchen.
Unter der Schar der „Sachlichen" zeichnet sich ütte
Sköld aus. Seine Pariser Ansichten sind eben nur im Motiv
Paris. Bisweilen berührt er sich mit den norddeutschen
kleinbürgerlichen Meistern der Frühromantik. Es kommt
alles wieder — wenn auch auf einer anderen Ebene, und
analoge politisch-wirtschaftliche Vorbedingungen bringen
analoge Kunst hervor. Unter seinen Geistesverwandten
nennen wir den sensiblen Hilding Linnqvist (Boulevard Ed-
gard Quinet!), Axel Nilsson, Arthur Percy, Eric Hallström,
Einar Jolin und Gideon Börje. Vera Nilsson erscheint mit
naiv echten Kinderbildern und Zeichnungen. — Von den
Illustratoren dürfte als Mitarbeiter eines bekannten Witz-
blattes wohl nur Albert Engstriim in Deutschland be-
kannt sein. Die ausgezeichneten Kurt Jungstedt, Arvid
Fougstedt und Ivar Arosenius verdienen aber nicht minderes
Ansehen.
Wie jede Ausstellung wird auch diese selbstverständlich
von der Malerei des Staffeleibildes beherrscht. Daß in dem
modernen Schweden auch die monumentale Wandmalerei
gedeiht, zum Beispiel in den Fresken des Prinzen Eugen
und in den Mosaiken von Forseth, kann man auf einer Aus-
stellung natürlich nicht erfah ren. Auch bekommt man not-
gedrungen nur eine unvollkommene Vorstellung von dem
Wert der schwedischen Plastik, obwohl einige ausgezeichnete
Büsten von Christian Eriksson, dekorative Skulpturen von
Karl Milles, die Gruppen von Ivar Johnsson und Gerhard
Henning vorhanden sind. Und schließlich mußte die Architek-
tur gänzlich außer Betracht bleiben. Sie bildet ein Kapitel
für sich, das mit den neuen Kirchen und Schulbauten und
mit Östbergs Stockholmer Stadthaus eine Reihe bedeutende
europäischer Denkmale umfaßt.
OTTE SKÖLD, AUSSICHT VOM ATELIER
333
Pechstein vergleichbar, wenn auch feiner differenziert. Von
Leander Engström sehen wir aus früherer Zeit die streng
bewegte fast monochrome Komposition einer nordschwedi-
schen Bergstromlandschaft. Daneben neuere stark-farbige
dekorative Bilder. Nils von Dardel, in Montmartre inspiriert,
versteht es geistreich und spielerisch den guten Bürger mit
rätselvollem Ulk zu verblüffen. Die „schwarze Diana", die
auf einem großen Aquarell, begleitet von ihrem Jagdgetier,
auf einen Wald voll Affen losmarschiert, wirkt wie ein ge-
steigerter Oberländer. Sein stärkstes Bild auf der Ausstellung
ist die sehr lustige Johannisnacht mit einer geschlossenen
Rotte verliebter Bauernpärchen.
Unter der Schar der „Sachlichen" zeichnet sich ütte
Sköld aus. Seine Pariser Ansichten sind eben nur im Motiv
Paris. Bisweilen berührt er sich mit den norddeutschen
kleinbürgerlichen Meistern der Frühromantik. Es kommt
alles wieder — wenn auch auf einer anderen Ebene, und
analoge politisch-wirtschaftliche Vorbedingungen bringen
analoge Kunst hervor. Unter seinen Geistesverwandten
nennen wir den sensiblen Hilding Linnqvist (Boulevard Ed-
gard Quinet!), Axel Nilsson, Arthur Percy, Eric Hallström,
Einar Jolin und Gideon Börje. Vera Nilsson erscheint mit
naiv echten Kinderbildern und Zeichnungen. — Von den
Illustratoren dürfte als Mitarbeiter eines bekannten Witz-
blattes wohl nur Albert Engstriim in Deutschland be-
kannt sein. Die ausgezeichneten Kurt Jungstedt, Arvid
Fougstedt und Ivar Arosenius verdienen aber nicht minderes
Ansehen.
Wie jede Ausstellung wird auch diese selbstverständlich
von der Malerei des Staffeleibildes beherrscht. Daß in dem
modernen Schweden auch die monumentale Wandmalerei
gedeiht, zum Beispiel in den Fresken des Prinzen Eugen
und in den Mosaiken von Forseth, kann man auf einer Aus-
stellung natürlich nicht erfah ren. Auch bekommt man not-
gedrungen nur eine unvollkommene Vorstellung von dem
Wert der schwedischen Plastik, obwohl einige ausgezeichnete
Büsten von Christian Eriksson, dekorative Skulpturen von
Karl Milles, die Gruppen von Ivar Johnsson und Gerhard
Henning vorhanden sind. Und schließlich mußte die Architek-
tur gänzlich außer Betracht bleiben. Sie bildet ein Kapitel
für sich, das mit den neuen Kirchen und Schulbauten und
mit Östbergs Stockholmer Stadthaus eine Reihe bedeutende
europäischer Denkmale umfaßt.
OTTE SKÖLD, AUSSICHT VOM ATELIER
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