berechtigten Einspruch der Hedwigkirchgemeinde
hin ab —, die erste Baurate ist bewilligt, und
die Arbeit bereits begonnen. All das geschah
sozusagen hinter verschlossenen Türen. Kein
bedeutender Architekt wurde zu Rate gezogen.
Die Öffentlichkeit blieb ausgeschaltet. Das
Schicksal des Knobelsdorffschen Opernhauses
wurde am Zeichentisch des preußischen Finanz-
ministeriums entschieden. Geheimrätliche Un-
fehlbarkeit stellte sich taub gegen jeden be-
rechtigten Einspruch, der ohnedies zu spät käme,
da die Vertreter der Presse zu gehorsamer Ent-
gegennahme eines Berichtes erst geladen wur-
den, nachdem die Bauarbeiter bereits ihren Ein-
zug in das Opernhaus gehalten hatten.
Die Mannheimer Kunsthalle entwickelt
sich unter ihrem neuen Leiter G. F. Hartlaub
auf der von Wiehert vorgezeichneten Linie in
erfreulicher Weise weiter. Besonders zu rüh-
men sind die sehr anregenden und sorgfältig
vorbereiteten Ausstellungen, die über den Ort
hinaus starke Wirkung üben, zum Teil auch von
hier aus an andere Städte weitergegeben werden
konnten. An erster Stelle stand eine umfassende
Ubersicht über die neue Baukunst, der erste Ver-
such einer Darstellung der modernen Architektur
in ihren hervorragendsten Vertretern. Inter-
essant war ferner eine Ausstellung neuer Ma-
lerei unter dem Motto: „Die neue Sachlichkeit".
Im Februar wurde eine Ausstellung alter und
neuer Faschingsdarstellungen gezeigt, und für das
Frühjahr ist eine große Blumenschau geplant,
die Blumen in Natur und Kunst vereinen soll.
Auch der Ausbau der Galerie hat weitere Fort-
schritte gemacht. Unter den Neuerwerbungen
ist an erster Stelle ein bedeutendes Landschafts-
bild Edvard Münchs zu nennen, eine Partie aus
dem Garten Dr. Lindes in Lübeck darstellend,
ferner eine Ansicht der Stockhorngruppe am
Thunersee von Hodler. Die Corinthsammlung
wurde durch ein Stilleben aus dem Jahre 1917
bereichert. Von den neuen Landschaften Ko-
koschkas gelangte die Amsterdamer Ansicht in
den Besitz der Mannheimer Kunsthalle. Im Zu-
sammenhang mit der erwähnten Ausstellung „Die
neue Sachlichkeit" wurden endlich Bilder von
George Grosz und Dix erworben.
Die Pariser Nationalbibliothek hat
eine Ausstellung mittelalterlicher Kunst veran-
staltet, in der die unerhörten Schätze der Hand-
schriftenabteilung seit langer Zeit zum ersten
Male einem weiteren Publikum zugänglich ge-
macht wurden. Hängen die malerischen Erzeug-
nisse späterer Epochen jedermann erreichbar
in den öffentlichen Museen, so ruhen die Buch-
malereien streng verwahrt in Bibliotheken. Um
ABENDKLEID
TAILLE UND ROCKANSATZ
ROSA-LILA, GOLDBROKAT
PELZSTREIFEN
TEEKLEID. SCHWARZER TAFT MIT
HUNTER WOLLSTICKEREI. KRAGEN
UND UNTERER ÄRMEL AUS ROSA
UND LILA CHIFFON
FÜR DEN ABEND
SCHWARZER TAFTUMHANG
FÜR DEN NACHMITTAG
SCHWARZES TAFTKLEID
VON EINER MODENSCHAU BEI HERM. GERSON, BERLIN
FÜR ,,KUNST UND KÜNSTLER" GEZEICHNET
VON MARLICE HINZ
335
hin ab —, die erste Baurate ist bewilligt, und
die Arbeit bereits begonnen. All das geschah
sozusagen hinter verschlossenen Türen. Kein
bedeutender Architekt wurde zu Rate gezogen.
Die Öffentlichkeit blieb ausgeschaltet. Das
Schicksal des Knobelsdorffschen Opernhauses
wurde am Zeichentisch des preußischen Finanz-
ministeriums entschieden. Geheimrätliche Un-
fehlbarkeit stellte sich taub gegen jeden be-
rechtigten Einspruch, der ohnedies zu spät käme,
da die Vertreter der Presse zu gehorsamer Ent-
gegennahme eines Berichtes erst geladen wur-
den, nachdem die Bauarbeiter bereits ihren Ein-
zug in das Opernhaus gehalten hatten.
Die Mannheimer Kunsthalle entwickelt
sich unter ihrem neuen Leiter G. F. Hartlaub
auf der von Wiehert vorgezeichneten Linie in
erfreulicher Weise weiter. Besonders zu rüh-
men sind die sehr anregenden und sorgfältig
vorbereiteten Ausstellungen, die über den Ort
hinaus starke Wirkung üben, zum Teil auch von
hier aus an andere Städte weitergegeben werden
konnten. An erster Stelle stand eine umfassende
Ubersicht über die neue Baukunst, der erste Ver-
such einer Darstellung der modernen Architektur
in ihren hervorragendsten Vertretern. Inter-
essant war ferner eine Ausstellung neuer Ma-
lerei unter dem Motto: „Die neue Sachlichkeit".
Im Februar wurde eine Ausstellung alter und
neuer Faschingsdarstellungen gezeigt, und für das
Frühjahr ist eine große Blumenschau geplant,
die Blumen in Natur und Kunst vereinen soll.
Auch der Ausbau der Galerie hat weitere Fort-
schritte gemacht. Unter den Neuerwerbungen
ist an erster Stelle ein bedeutendes Landschafts-
bild Edvard Münchs zu nennen, eine Partie aus
dem Garten Dr. Lindes in Lübeck darstellend,
ferner eine Ansicht der Stockhorngruppe am
Thunersee von Hodler. Die Corinthsammlung
wurde durch ein Stilleben aus dem Jahre 1917
bereichert. Von den neuen Landschaften Ko-
koschkas gelangte die Amsterdamer Ansicht in
den Besitz der Mannheimer Kunsthalle. Im Zu-
sammenhang mit der erwähnten Ausstellung „Die
neue Sachlichkeit" wurden endlich Bilder von
George Grosz und Dix erworben.
Die Pariser Nationalbibliothek hat
eine Ausstellung mittelalterlicher Kunst veran-
staltet, in der die unerhörten Schätze der Hand-
schriftenabteilung seit langer Zeit zum ersten
Male einem weiteren Publikum zugänglich ge-
macht wurden. Hängen die malerischen Erzeug-
nisse späterer Epochen jedermann erreichbar
in den öffentlichen Museen, so ruhen die Buch-
malereien streng verwahrt in Bibliotheken. Um
ABENDKLEID
TAILLE UND ROCKANSATZ
ROSA-LILA, GOLDBROKAT
PELZSTREIFEN
TEEKLEID. SCHWARZER TAFT MIT
HUNTER WOLLSTICKEREI. KRAGEN
UND UNTERER ÄRMEL AUS ROSA
UND LILA CHIFFON
FÜR DEN ABEND
SCHWARZER TAFTUMHANG
FÜR DEN NACHMITTAG
SCHWARZES TAFTKLEID
VON EINER MODENSCHAU BEI HERM. GERSON, BERLIN
FÜR ,,KUNST UND KÜNSTLER" GEZEICHNET
VON MARLICE HINZ
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