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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 24.1926

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Heft 10
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Scheffler, Karl: Das umgebaute Museum für Völkerkunde
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https://doi.org/10.11588/diglit.7391#0412

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MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE, BERLIN. AUS DER OZEANISCHEN ABTEILUNG

das auf gewissen Gebieten in Europa einzig ist,
was Güte und Vollständigkeit betrifft, konnte
in keiner Weise vom Besucher aufgenommen
werden. Der Herausgeber dieser Blätter nimmt es
für sich in Anspruch, daß er zur rechten Zeit
energisch auf das Unmögliche der Zustände hin-
gewiesen und damit schnell Erfolg gehabt hat.
Das Kultusministerium hat beschlossen, Wandel zu
schaffen und hat die Ausführung selbst in die
Hand genommen. Unter seiner Leitung ist das
Gebäude durch Baurat Wille im Innern völlig um-
gebaut worden. Aus Holz und Rabitz sind Wände
gezogen und die korridorartigen Flügel in ge-
schlossene Räume verwandelt worden. Die Wände
sind glatt, die Decken schlicht gewölbt und die
Verhältnisse im allgemeinen angenehm; das Licht
ist gut und der von Kutschmann angegebene An-
strich schafft den ausgestellten Gegenständen gute
Hintergründe. Ein Teil der Vitrinen ist den Wän-

den geschickt eingebaut worden, andere Vitrinen
stehen frei in den Räumen, so daß sie bequem
umwandelt werden können. Für größere Plastiken
sind Nischen geschaffen, die Knicke im Grundriß
sind durch kleinere Räume klug überwunden
worden, kurz aus einem der unübersichtlichsten
Museen, die es gab, ist mit verhältnismäßig be-
scheidenen Mitteln ein durchaus gutes Ausstellungs-
haus gemacht worden.

Die reichen Schätze, die tiefes Gelehrtenwissen
und unternehmender Forschergeist seit den Tagen
Adolf Bastians unermüdlich zusammengetragen hat,
können jetzt erst recht genossen werden. Der
größte Teil des in Jahrzehnten in Afrika, Oze-
anien, Amerika, Australien und Asien Gesammelten
ist in dem einst für ein Asiatisches Museum ge-
planten großen Gebäude in Dahlem magaziniert
worden. Diese Studiensammlung, die später viel-
leicht einmal zu einem Institut für vergleichende

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