JEAN FRANCOIS MILLET, DIE HOLZFÄLLER. ZEICHNUNG
in Buenos Aires kurze Zeit ausgestellt und wurde
eigentlich erst damals weiteren Kreisen zugänglich.
Der Besitzer gab gleichzeitig einen von ihm selbst
verfaßten, gut illustrierten Katalog heraus.
Von der Generation um 1830 sind Corot und
Delacroix durch je zwei charakteristische Werke
vertreten, der letzte mit einer meisterhaft hin-
gestrichenen, klein figurigen Geißelung Christi und
mit den koloristisch faszinierenden „Arabern auf
der Lauer" (vgl. Robaut No. 1018), Corot mit
einem stimmungsvollen „Kreuzweg auf dem Lande"
(Robaut No. 810) und einem seiner entzückenden,
an Vermeer heranreichenden Figurenbilder, der
„Fillette pensive" (Robaut No. 1347).
Von Troyon, Daubigny, Harpignies, Dupre hat
Dr. Llobet Arbeiten erworben, die diese Epoche
französischer Landschaftsmalerei gut verdeutlichen,
von Ribot besitzt er die Frau mit dem Hund aus
der Vente Coudray (Paris 1908, „Les deux amis")
und von Millet eine überraschend starke Zeichnung,
die besser als manches ausgeführte Bild die großen
Qualitäten dieses Meisters zeigt, bestechend in der
kompositioneilen Erfassung und mit geringen Mit-
teln zu unmittelbarster graphischer Wirkung ge-
bracht („Die Holzfäller", aus der Sammlung Cornil).
Zu den interessantesten Stücken der Sammlung
gehören zwei Gemälde von Boudin, die diesen
ersten Lehrer Monets in vorteilhaftestem Lichte
zeigen. In dem „Sturm über Antwerpen" macht
er seinem Ruf als dramatischer Wolkenschilderer
von hinreißendem Pathos alle Ehre; in dem „Strana
von Trouville" aber (datiert 1867), aus einzelnen
Gruppen äußerst geschickt zu einer vielfigurigen,
lebendigen Szene zusammengefügt, übertrifft er
an raffiniert abgetönter Graumalerei alle in ähn-
EUGENE DELACROIX, ARABER AUF DER LAUER
422
in Buenos Aires kurze Zeit ausgestellt und wurde
eigentlich erst damals weiteren Kreisen zugänglich.
Der Besitzer gab gleichzeitig einen von ihm selbst
verfaßten, gut illustrierten Katalog heraus.
Von der Generation um 1830 sind Corot und
Delacroix durch je zwei charakteristische Werke
vertreten, der letzte mit einer meisterhaft hin-
gestrichenen, klein figurigen Geißelung Christi und
mit den koloristisch faszinierenden „Arabern auf
der Lauer" (vgl. Robaut No. 1018), Corot mit
einem stimmungsvollen „Kreuzweg auf dem Lande"
(Robaut No. 810) und einem seiner entzückenden,
an Vermeer heranreichenden Figurenbilder, der
„Fillette pensive" (Robaut No. 1347).
Von Troyon, Daubigny, Harpignies, Dupre hat
Dr. Llobet Arbeiten erworben, die diese Epoche
französischer Landschaftsmalerei gut verdeutlichen,
von Ribot besitzt er die Frau mit dem Hund aus
der Vente Coudray (Paris 1908, „Les deux amis")
und von Millet eine überraschend starke Zeichnung,
die besser als manches ausgeführte Bild die großen
Qualitäten dieses Meisters zeigt, bestechend in der
kompositioneilen Erfassung und mit geringen Mit-
teln zu unmittelbarster graphischer Wirkung ge-
bracht („Die Holzfäller", aus der Sammlung Cornil).
Zu den interessantesten Stücken der Sammlung
gehören zwei Gemälde von Boudin, die diesen
ersten Lehrer Monets in vorteilhaftestem Lichte
zeigen. In dem „Sturm über Antwerpen" macht
er seinem Ruf als dramatischer Wolkenschilderer
von hinreißendem Pathos alle Ehre; in dem „Strana
von Trouville" aber (datiert 1867), aus einzelnen
Gruppen äußerst geschickt zu einer vielfigurigen,
lebendigen Szene zusammengefügt, übertrifft er
an raffiniert abgetönter Graumalerei alle in ähn-
EUGENE DELACROIX, ARABER AUF DER LAUER
422