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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 20.1885

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Preisverteilungen.

Zainnilunge» und Ausstellungen.

Lerinischte Nachrichten.

10

Entwickelung der Kunst und ihrer Leistungen in vergangener
Aeit ist ein wichtiger, heute noch viel zu sehr vernachlässigter
-vaktor in unserer künstlerischen Erziehung. Tasselbe gilt
von der Mythologie der Alten, auf die wir doch iimner
wieder zurückkommen, trotz aller künstlich erfundenen Alle-
gorien und Embleme, deren Bedeutung kein Mensch ohne
-oeischrift erkennt uud die deshalb nimmermehr in Fleisch
>>»d Blut übergehen können. Ter ausführende Teil behan-
delt das Material, dessen sich die Bildnerkunst bedient, die
oerschiedenen Techniken in breiter, gründlicher Weise. Tieser
^eil jst es vornehmlich, welcher auch den Laien, den Kunsl-
- - ><ie weniasten Kunst-

Sammlungen und Ausstellungen.

gl, ll, Zm Kmistgewerbcuiuscum zu Bcrlin ist augenblick-
lich von privater Seite aus Danzig eme kleine Kollektion ge-
stickter Leinendecken ausgestellt, welche wegen der glücklichen
Wabl und Behandlmig der Muster Beachtung verdienen Die
Berfertigerin, Frau Laubmei-er, hat die Muster zu ihren
Tischdecken rc. nicht den in Menge vorhaiideiieii Vorbildern
sür Leinenstickerei cntnoimnen, sondern in richtiger Erkemit-
nis, daß zur Verzierung großer Flächen entsprechend wirk-
samere Bluster gehören, zu dem bekamiten Werke „Altorien-
^„mchmuster von JuliuS Lessing" gegrisfen. Der
diese Muster zur Bc-

. _ beviem,

verschiedeneii Techniken in breiter, grunvnchc., Weise. Dieser z,." dem bekannieii „-

>.eil ist es vornehmlich, welcher auch den Laien, den Kunlt- „>">>- Ü l ' «ulius Lessing" gegrisfen.

^bhast interessiren dürfte; denn die wenigsten Kunst- talriche isi^jcht neu- jevoch dürften diese Muster zur

weuiide. die den künstlerischen Wert eine Statue Ivohl zu Lechuch Ist »ssb, s.jlf' I I^U'II so richtig aufgefaßt worden

- dcr Arbeit des ^"2^^7777 Leinenstickeie. / ^gebei.e , ^

' ' 'E y«»! »litivirken; die langweilige v

- - - „,e^

ireund lebhast intcressiren dürfte; den
ircunde, die den künstlcrischen Wert —
würdigen verstehen, haben eine Ahnung von üer
Zildhauers oder Bronzegießers, und "> diei
Inr die Beurteilung wichtig.

uH'i'"- eine Ahnung von occ.»v.» ...

^stldhauers oder Bronzegießers, und doch ist diese Kenntnis
I"' bie Beurteilmig wichtig, ja unerläßlich. Tas vorliegende
sst-ch giebt über diese Dinge ausführliche 'Auskunft, so daß
"ww Zweifel auch außerhalb der Fachkreise Nutzen stiften >
ssstb Verbreitung finden wird, Ter beigegebene Atlas ent- i
, »i, ">->' Tafeln anatomische Abbildüngen; auf Tafel 5 !

k„> c/' Skulpturen zur Erläuterung der Geschichte der Bildner-
welche in einer künftigen Äuflage wohl erweitert wer-
-i " -stü-ten; Tafel 7 und 8 geben Ornamente; auf Tafel !>
il-s, - M^svuge und Abbildungen zur Verdeutlichung techni-
P-wzeduren gegeben. Möge das Buch in recht vieler
Kunst! ^^^""Ü>">- »a—onllich von Schülern und Freunden der

b - ^>s „Kunstschätzc Jtalicns" von C. v. Lützow, das

welcb^L Engelhorn in Stuttgart erscheinende Prachtwerk,
^ini^ , bom von demselben Verlage herausgegebenen
nackik^'V ^ künstlerische Ergänzung bildet, wird zn Weih-
auk w?wstlendet vorliegen Der Umfang ist von 25
der i > ^Wferungen vermehrt, der Text und die Jllustrationen
Hefte haben eine beträchtliche Bereicherung er-
cfsrlliildern kommen 5U Radi-

Versuch ist nicht neu; icv„„, .

des > nutzung für Leinenstickerei selten so richtig ai>lge,u,j:
itnis ! sein, wie hier. Bei der Leinenstickeici soll der gcgebene Stos
^'ua, ,ende , wesentlich bei der Musterung mitwirken; die langweilige weißc

>W ohi'w Zweisel „!!!<! - daß Flücho soll belebt, aber nicht vollständig gedeckt iverden,

tti,d Verbreilu iu «„i! »»vsd»a>b der Mchkreise Nutzen ltiften Man darf also, wie unS dies auf Aiisitellungen weiblichcr
h»lt vuf vier ^vkei,, -p-- beigegebene Atlas ent- ! Handarbeiten schon oft begegnet, bei Anivendmig von Teppich-

und g Skulvtiw,-,!."w Abbildungen; auf Tafel 5 mustern nicht auch den Leinengruiid ausfüllen, sondern muß

v s»r Crlauterung der Geschichle der Bildner- ! selbst das Muster noch so viel wie möglich durchbrechen,
„>„l>l erweitert wer- Dieser Charakter der Leincnstickercien ist in den Arbeiten der
Frau Laubmetzer streiig gewahrt, Cs erfordert iimnerhiii

einige Gewandtheit, da nicht allc Teppichmuster sich sv ohne
weitercs umgestaltcn lassen; aber ein reicher Schatz guter Vor-
bilder ist dcr Leinenstickerei durch geschickte Ilmbilduiig dcr
Teppichmuster hier eröffnet. Die strengen quadratisch 'abge-
sctzten Sterne, Borten aus verschlungenem Bandwerk :c.,
ohnchin schon sür Leinenstickerei geeigneter als die häufig
vorkoiiiinenden Zeichiimigen in geschwungenen Linien, kömien,
wie uns hier gezeigt ist, in farbigem waschechten Garn (rot,
blau, schivarz, gelb) ausgcführt werden, Durch die Wäsche
ist der Kreuzstich etwaS gelockert und erhöht, die Wirkung
dcs Musters in zweckentsprechender Weise. ilbrigcnS wer-
«-» üch diese Muster in derselben Art auf etwaS getöntem
' vusnehmen. Hoffen wir, daß

-.-""ü die vor-

"»chte» d. Z „" ' s" ch° Er-ianzung bildcr, w.cv

>>»s stl) Liefärunae,, »7,.!'°/ Der Umfang ist von 25 ist der Rrcu,>»„, .

leyten tze.'w , der Text und die Jllustrationen ^ dcs Musters III zweckentsprechenocc

'«hreii, oyaoe» erne betrüchtliche Bereicherung cr- ^ dcn sich diese Muster in derselben Art aus etwa„
rungen und »l.. . ^h>.rr>chen Textbildern kommen 5u Radi- ! Leinengrund noch besser ausnehmen. Hosfen wir, daß
-Hel>ogravüre in Rotdruck nach Lionardo's ! dieser Versuch weiterhin Nachahmung sinde, Lamit die vor-
- '„„„„ erscheint trefflichen Tcppichmuster auf einfachere Weise noch mehr nutz-

^ bar gemacht werden.

^ ßZoUll! ' "

st'hrem Zu ^n 'ä Ceichen TextbUder» k°»'»''. «»>->>-
rungen und eine Heliogravüre in "°KL°"sckwint ! tressl'ch-»

bcrühmter Rötelzeichnung in Turin. - Das Werk er ch°in ^ ^ gemacht ivcrdc ^ Moltzh «Äo""-'' 77,

Sleichzeitig auch 'in italienischer und englijcher Ubcrfetznng. ^ D°r «^'7 dekoraliven "»e. ^

h«t d°>" 7'Nn,,n2a einaillirter Vo>>rg°h»7^/'ZLng"t-
- Rcmbrandts letzte Lebensjahre bilde^ achtenswcrt^n^ welch- si4 Der Künst'^

c>»er iuteressanten, mit zahlreichen urkundlichen A > -> ,^ ,' ,,>rikantcn sehr nutzlich Sannnler, hat dre Rl l

gestatteten Abhandlung, welche N, de Noever, d°r H°ra -> sabrika, '"'--""7 ^ Väzslatz und Cl»'")-

«eber der Zeitschrift „Ouck-Nvliaiick», m dem eben erlchienencn ^ em 8°)«) Fjigsen m d°" Bincclles und Cudot,

zweiten Hefte dss zweiten Jahrganges derselben s°cbs" , drc>c s . Chateau Cens C Voutenatz, Zcrgtz,

LL>>""

preisvcrteilungcn.

Akadcniischc Ausstcllung in Bcrlin. Sicl
narh slnd folgendc Künstler bei Gelegcnheit
"-», Tageii zu schließenden diesjührigen

Kv^ >" den „äch- ..w

a'ser f„r tzj^, ' „> st diesiahrigen Sluvstcllung dem queni gemacht und sich zur ,..-»>.

g» worden: sür die vrnk» üv""d kleme Medaille vorgeschla- und Reigung grnppirt. Die jünger.n D
'iiakau für wj„ „..„s.-!. j„ Wohlgefallcn dem musikalischen Vortrage cines „» .

Sigismund voi/»!^!!',. Huldigung Preußens an line spielenden jungen Mannes mid auch die übrigen Sln
i,„^e""chc>i für die -üii^,-c- 'c - "" Rugust Kaulbach wesenden nehnien bis auf zwci älterc Hcrren, die ii.
M>d d°>'bciden k ^ ein lebhaftes Gesprüch verwickelt sind, an dieser imisikali-

w Vcrlin sür sei„e„ ^'ch Prof Pfannschmidt schen Unterhaltmig mehr oder weniger teil. Jedes der

-,-»ater unser". "lhb Zeichnungen zmn Ftgürchen ist trefslich gezeichnet und charakterisirt und er-

wtz^ "°>h keine Medvii „ b°r letztere haben innert i,i mancher Beziehung an die Art, wie Fortmitz die

vnr der Besitz einer so,7Rlaste errungen, Sonst elegante Welt darzustellen pflegte. Die Farbenwii'kmig ist
n „i ^-""kennung w> 7^» »nerlaßliche Vorbedinqung von feiner Harmonie mid das ganze Werk cm Kabinetstück

'7 ,'st »'a.i hi°r von demm7^w^ ^laffe: zum er'sten- von seltenem Neiz.

ÄLVE,-

tz-'aus Mcyer in Münchcn "

>te Ttaci)ri°r,»-".

chen sür sein großes Gemälde „Lasset die Kindlem zu m.r ^„„mrtia wird hier eine Aus-

kommen", 2)JanVerhas m Brüssel sür sein großes Bild ^ ^aimovcr. kSeS-""""'7j,„stjetz, ^ h, aller

„Spazierritt am Strande . 81 Claus Mcyer in Munchcn ' haimovcrischer . !„,.g„j„, Hamwver

i»r seine beiden Bilder „Raucherkollegium" und „Musizirende - stcstu»8 > hier leben oder m ve Cbrenvrüsi-

Klosterfrauen". 4) Baisch in München sür seine mit Tieren 7'7°„lant. Di° AuSst-Unng, d-isn

staffirien Landschasten, „Bei Docdrechi" und „Bei Telst", g?borsn md, S p jjbernommen hat ^

«) der Bildhaucr W,e,e m Berlm s„r scmc monmnentale dmm Pios. .-„-„de zu werden Da nuu ve»i Koiiiiu.
Porträtstatue Schinkels. z.g.) reichhalt.ge mid Ü>«"»
 
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