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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 20.1885

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11

Nerniischte Nachrichten.

12

»icht allekünstler bekaimt sind, welche in der Proviiiz Lannover
izebore» wurden, so ergeht hierdurch an dieselben dic ebenso
freiindlichc wie dringende Einladiing, sich niöglichst ausgiebig
zu beteiligen, gegcbenenfalles anch durch Skizzen und Stu-
dien. Die Ausstellung wird Malerei, Skulptur und die
graphischen Kunste uinfassen, ain lö. Noveinbcr d. I. be-
ginuen und bis Cndc Dezember d. I. dauern. Aniiieldungen
sind thunlichst bald an Landschaftsinaler Paul Koken oder
Architekt Schulze-Waldhausen in Hannover zu richten.

Hildebraiid-Ausstcllniig. Von dem Kunsthändler Fritz
Gurlitt wird gegenwärtig eine Ausstellung von Werken
Adolf Hildebrands im sog. Uhrsaal der Kunstakadeniie
zu Berlin vorbereitet Dieselbe wird außer dem „Hirten
knaben", der auf der Wiener Ausstellung von 1873 so un-
gewöhnlichcs Aufsehen erregte, eine beträchtliche Zahl von
Ärbeiten des Künstlers enthallen, die seit jener Zeit entstan-
den: statuarische Kompositionen, Porträtbüsten, Neliefs in
Marmor, Bronze und Terrakotta. Als Hauptstück der Aus-
stellung wird eine lebensgroße nackte inännliche Figur (in
Marmor) bezeichnet, die von dem Künstler erst vor kurzem
vollendet wurde.

Medaillen in verschiedenen Abstufungen und endlich — eäst
französisch — Ordcn, wie für die Malcr. Er verspricht sich,

derartiaen e->»""»;k"::".- >-!- („7

wie der Sa-

- 7-I L-tu-er.

s^nuk. derartigen Organisation die

stellungen emen gleichen Rus erlangen we
das slsvße Publikum — bei

vup ous groye Publikum — bei dem gerechtfertia-
ten Blißtrauen in leinen cigenen Geschniack — künstig nicht
mehr, wie jetzt, die Billigkeit, soudern nur die dnrch Prä-
miirung und Tekorirung der Aussteller anerkannte Vorzüg-
lichkcit der Ausführung der Gegenstünde maßgebend sein
lassen, und vorzugSweise solche kaufen würde. Den Schwer-

punkt legt der Autor in die Jury's, die bei richtiqer' oV,'.
sammenseyung die allseitig segensreichste Wirksamkeit cntsnlten

„ -^-..-,uv>ien entsalten

könnten und cinen vollcn Ersolg der Sache in Aussickst

stellten. Die jährlichen Ausstellungen dürften durchaus nichts
niit den beknnnten gewöhnlichen Jndustrieausstellungen ge-
meiii habcn, cs dürsten dabei keinerlei llnterschiede -

_Iiniernyieve zwischen

arosieii und'kleineii Indnstriellen gemackst werd-n, vielmehr
rin ieder nur zwei bis drei größere odcr eine Pitrme mit
n°ineren Geqenständen ausstellen; solche untergeordncten
Ranqes wären strenge auszuschließen, und die ganze Aus-
stelluna hätte eincn völlig und erclusw kunstlerischen,

. ^

. —I Charak-

ter zu tragen. Ohne Vlitwirkung dss Staates erscheint dem

Versasser ein Ersolg nicht möglich, da die Jiidustriellen jctzt
nur dasieniae fabri-.irte» '

nur dasjenige fabrizirten, was für sie verkäuflicki is. 'V

I-. l. st. l'i» Porschlag zi» Hcbimg dcr sianzösischcn
Kuiistiiidiistric. Einer der bedeutenden französischen Por-

zellanfabrikaiiten, Eh. Ed. Haviland in Limoges, hat damit fortfahren wiirden, wenn ih.ien'nick.7 d°7^.«uch
kurzlich in Form eiuer Broschure unter dem Titel: „I.e> ,eine Ankäufe und Bestellunqen cineii Änk,., durch

manutaotures nationals« st les urt» ckn niobilier" eine ' .... -. -I. -lbjatz fur ib»"

Reihe an den Direktor der Porzellan Manufaktur in Sevres
— Lauth — gerichteter Briefe veröfsentlicht. Diese Bro-
schüre, deren Autor in radikalster Form die vollständige Auf-
hebuug dcr Staats-Manufakturen uud das direkte Eingreifen

des Staates in die Kunst der Wohnungsausstattung for-
dert, ist ganz geeignet, in den beteiligten Kreisen Aufsehen
zu erregen, doch scheint uns Herr Haviland, in einer gc-
wissen übeln Laune über Verzögerungen in der Verösfent-

-- »uia,

steilnngen einen Absatz sür ihre her
»v-.-.aaenden Produkte verschasste. Zur Erreichung dieser Er-
r°i"°"ünd nach dem Versasser mindestens l y«u>»»0 Francs
°?^i,!>ilick- welckie vom Budqet der Staats-Maniisnkturen zu

^7»°b.n n se n würden, deren Te.nokratisirung und allgeineino
nnrtrefili'be" Abi.chte" b.e.e»

vortrestlichen Absichten dieser Darlegungen zu
bleibt es doch fraglich, ob das beständiqe Eiiiareise»"Ä"'
Staates in die tägliche gewerbliche Arbeit nicht ernsie
gelegenheiten im Gefolge haben würde und ihn „nt '

- erner

^ - iu,»--„reii Verantwortlichkeit belastetc. Wird die Jury

..-e,-t"inel,rsach besprochenen unmer schwer -- ^„swiellen zusammengesetzt, so cntstehen

',;üiii,,"'der Fabrikationsweisc des ic'st > veitqehend in i j ^ ^7, ernennt sie der Stant allein, so

E Sbvresporz-llan-, K'be^ endl°se Verdnch gunLe > Iuslln.mensetzung, zahl-

eLenSchlüssenzusein. DaßS^ ?'^n°.nusr dene mst ihren Entscheidungen, mst welchin

kȀim.ien im stillen, vielleicht selbst e ^tzt seins lose Unzust'ev " Kurz von allen Seiten

»"Ütellt hnt war ebenso sem g'ües -le ) > verössentlichen, > schließlich^der ' in der verwickelten Frage aus, welche
Echt t ' d'ie Resultate seiner^Versuche ^zu ^verost ^ . ""'^7^Ä dAiiellen einer eingehenden Prüfung bedars,

Bst'chr o , teitens der , n° ! periodstchen Ausstellungen er-

Sse ?»i,n.ÄGesichtsvunkte, zeigt viclleicht einen heilsamen
ostnet neue est-N^ ^-richt, sie ohne wciteres abzuweisen.
Weg und e-, n^a7eiie yes gemachten Vorichlages wer--
Die ^arzugc u Beleuchtung durch Fachleute sinden.

^"Kt sich d°"" "°hl "°ch A"-"ß. °"l d°" Gegen-

stand zurückzukommen.

„cncs kerainisckics Produkt droht der Horn- und
V i. i„b,.sirie qcsahrliche Konkurrenz zu inachen: es nennt
^lzenbeinind rie^g ;st ein sehr hartes Produkt,

srch. ''"°i'i,u,,ll ina» l" ver.Hand hat. Es wird aus nassem Wege
destcn^arbmig ^ ^uer gar gebrannt, in einem zwei
gezormt, ", ein n^^i Dekoration und Vergoldung. Stock-
ten erhalt es ,° ö Thürgrisfe :c. sogar Operngläser
^'5°'k^werden d°r°us h°rgestellt und sollen günstig-
gehauie wei Elfenbeinmasse befteht angeblich ai

A T-ileÄ Kaolin.^ ^ett-n desgll^g^ 22 Teilen st

soiveit sie von allgemeinem Nutzen sind, daß aber, zur
Strafe für seine geringe Mitteilsamkeit, Sövres nun von
Grund aus zerstört werden müsse, ist denn doch zu weit ge-
gangcn. Keinesfalls würde etwas dagegen zu sagen sein,
daß es als reine Staatsmanufaktur seine spezielle Schule
vergrößerte und in eine allgemeine keramische Schule um-
wandelte, wie dies auch Herr Haviland fordert, nnd daß es
sich dnmit beschüftigte, keramische Künstler und Werkführer
für die Privatindustrie heranzubilden. Die Broschüre sagt,
es würde der Jndustrie ein sehr großer Dienst erwiesen wer-
den, wenn jährlich auch nur ein Dutzend junger Leute theo-
retisch nnd praktisch zu tüchtigen Werkführern vorgebildet
wttrden, da es an solchen völlig fehlt und selbst der intelli-
genteste Arbeiter, der doch eben nur sein Spezialfach kennt,
dazu nicht verwandt werden kann. Die Grundlagen gewerb-
lichcr Ausbildung könnten nur in einer Schule gelegt werden
und eine solche sowie ein Laboratorium sei das einzig Nütz- -
liche, allerdings auch dringend Erforderliche, was Sevres g
leisten könne. Etwas dem Geforderten Ähnliches thut es be '

reits durch die Zeugnisse, welche es seinen Schülern beim
Abgange erteilt, und die ihnen als sehr gute Empfehlungen
dienen: diese Einrichtung ließe sich also, wenn möglich, er
weitern, indem die Schülerzahl vermehrt oder die Be-
dingungen erleichtert würden. Herr Haviland gelangt des
weiteren zu einer der großen Tagesfragen, der Konkurrenz
der billigeren auSlündischen Jndustrieerzeugniffe. Das Mittel,
das Niveau der französischen kunstindustriellen Produkte zu
heben und ihnen eine unantastbare Überlegenheit zu sichern,

erscheint ihm durchaus einsach und gipfelt in dem Vorschlage, beruaiicvriaen Man kann i

daß die Kunstgewerbetreibenden genau so handeln mögcn wie llusaebende lnternehmen dem auck,
die Künstler, daß der Staat für die Maler und Bildhauer ausgebenve.unrnneymen. oem auch

in den kunstgewerblichen Werkstätten genau das Gleiche thun
möge, wie für die übrigen. Er befürwortet cine Organisa-
tion, wie die der Maler, mit einer Jury für die Aus-
stellungen und einer anderen fllr die Preisverteilung, ver-
langt vom Staat die Hergabe von Räumen für j'ährliche
Ausstellungen, Bestellungen und Käufe, Verleihung von

en

aus

stiarz

. >c i-eilen Knochenasche. Die Glasur rst eine Borar-

und . ousainmenlegcn verschieden gesärbter Massen

und Struklur des Elfenbeins nachgeahmt.
'vird die Averung u (Sprechsaal.)

-k"ck-s-tzulc sür Luchbindcrci. Jn Gotha ist am 15. Sep-
^a-tzs-tzme ^ ^utsche Buchbinderschule er-
-kki-Ä morden Ter llnterricht soll sich aus die ganze Technik
Äs Biicheinbandes erstrecken. nicht nur einzelne Speziali-
i!k77 berücksichtiqen. Man kann dies von privater Seite
Ä °aebende Unte'rnehmen, dem auch die Landesregierung be
Äits ihre Unterstützung geliehen hat, nur willkommen heißen.

Ncusccland. Tie Melbourner Architekten
-«»"»iaer und D'Ebro haben infolge einer Konkurrenz,

kn wÄ-r lie den Sieg üb-r 30 Alitbewerber --

D. 6.

den Austrag zur Erbauüng eines Miist,i,n"i,Äd ctti°r"Bibsio'
 
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