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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 20.1885

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Der Verfall der Calcografia Regia in Rom
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Verschiedenes / Inserate
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https://doi.org/10.11588/diglit.5807#0045

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<7

Kunsthandel. — Konkurrenzen. — Kunstvereine. —

cmch Juvara's Stich von Rafsaels „Madonna ditta
della Reggia di Napoli" (das Bild ist in London);
jener Martini's von Rafsaels „Violinfpieler"; Doineni-
chino's „Sibilla Cumana", gestochen von Tnllio Mar-
cucci; Tizians „Amor profano ed Amor sacro", ge-
stochen von einem begabten Schüler Juvara's, D-i

Bartolo.

Aber diese vereinzelten Ersolge sind nicht hin-
reichend, um die Calcograsia Regia in Rom wieder z
»euer Blüte zu bringen. Dazu gehört vor allen
Dingen eine cinheitliche künstlerische Leitung, welche
nicht bei jedem Schrittc von einem pedantischen Ver
tvaltungssystem, wie es jetzt der Fall ist, an der
ersprießlich

Sammlungen und Ausstellungen. — Vermischte Nachrichten.

-)en Wirksamkeit verhindert wird.

Aunsthandel.

kürn.Tk, ^ Dic Phvlogravhisllic GcscUsckast i» Bcrliu hat
cinen neuen Katalog ihres reichhaltigen Verlags her-
ZU be-^l ' Derselbe ist sür 50 Pf. durch den Buchhandel

Aonkurrenzen.

— 6inc Konkurrenz sür dcn besten i'»t'vun s>>>^.^ ^ ^
maschincngcstclls hat das Kuiistgewerbemuisun z ^^ -inaim
Wunsch ver Nähmaschinensabrik vormals izrister^^^^^^
sn Berlin erösfnet. Die Bcteiligung an P . ^ beim

>st auf Deutschland beschränkt. Von der s Preisen

Künstgeiverbeniuseum 000 Mark hinterlegt, d Ein-

keiner unter 200 Mk. - verteilt rverden o ^ ^mst mit
üeserungssrist sür die konkurrirenden Zeichnmigen ^ ^
dem 31. Dezbr. d. I. ab. Jnterestenten °ri
naheren Bedinqungen durch das Berliner K 1S

museum.

Aunstvereine.

d ^ Der dcutschc ?lusslcllungsvcrband hielt den^lw O

d-J. in Berlin seine erste Nersammlung ab >n „suchcn,

anderem der Antrag gestellt wurde, die K>>"st>^ sbiencn
^re genauesten Preise für die dem :r,^,de Dingen

mid^ ""rusetzen, um das immer mehr e>n tz^ P^handes

>nd Handeln zu unterdrücken. — .M>st! .. »unstverein >»
st»d: Verein Berliner Künstler >» Be Schulte in Düssel-
Vreinen, Th. Lichtenberg in Breslau, >^ ^ P vel

dor, Md Köln, Kunslverem m «.Bock u. Sohn

Becchw in Leipzig, Kunstverem m D'>" . ' geschästliche

>n Hainburg. An letztere E'""'„jxd sind alle Anfragen
^-eitung auch 1884/85 iveitersuhrcn wi
"nd Anmeldungen zu richten.

äamnilungen und Ausstellungen.

^lisee,! Brcsla». Nachdem die Direktionen der königlichen
habe„ , der Nationalgalerie zu Berlin sich entschlossen
jnMlni!,«^^ ihres Besitzes keihweise an die Provinzial-
Neuere Mbst. abzugeben, sind vor kurzem 17 ältere und 4
die eru» dem hiesigen Museum der bildenden Künste,

üvei qTvc» auf unbestinimte Zeit, die letzteren auf vorläufiq
der »n ndcrlassen worden. Obwohl nun das Verzeichnis
Hang ^rnommenen Bilder Namen wie Lorenzo di Credi,
Jardin ° Velazquez. G. Flinck, Bronzino, Karel du
»Ur cnthält, dürften sich diese Bezeichnungen doch

«r m„> äberaus nisdrige Taxe, wie

b-e beiäeso^ beivahrheiten; die ubcraus nieorige ulaxe, wje
barübed oragezerchen la„en ubrigens keinen öweikel

Areslä,' baß man in Berlin sich wohl bewußt war
^csche ' Museum mit dieser Kollektion kein allzu reiches
daß dej' 'k" »lachen. Wenn es so lebhaft zu bedaiiern js,
r an 7oo Nummern zählendcn, aber mit einigen Aiw-

nahmen höchstens Mittelgut enthaltenden älteren Gemälde-
sammlung unserer Stadt keine wertvollere Bereicherung zu
teil werden konnte, müssen wir die Überweisung der vier
modernen Bilder, unter denen A. Achenbachs „Ostende"und
Lenbachs Pastellporträt dev Fürsten Bismarck (Studium
zum Bilde der Nationalgalerie) besonders hervorragen, dank-
bar ancrkennen. Die durch glückliche Ankäufe, sivie durch
zahlreiche Geschenke stetig vermehrte neuere Abteilung der
Galerie erhält dadurch einen wertvollen Zuwachs.

Verniischte Nachrichten.

stiuc Künstgcwcrbcausstclluiig in Köl» ist vom Ge-
werbeverein für Köln und Umgegend für das Jahr 1880 in
in Aussicht genommen worden. Mit derselben soll eine Aus-
stellung kunstqewerblicher Altertllmer verbunden wcrden.

L. Garficld-Dciikmal. Der in San Francisco geborene
und an der Münchener Akademie unter Knabl und Eberle
gebildete Bildhauer Frank Happersberger hat Ende August
sein Modell für das in San Francisco zu errichtende Denk-
mal des Unionspräsidentcn Garfield an die Kunstgießerei des
Prof. Lenz in Nürnberg abgeliefert. Happersberger, seiner
Abstammung nach ein Teutscher, war unter 21 Bewerbern
als Sieger aus einer internationalen Konkurrenz hervorge-
gangen. Dem realistischcn Zuge der Gegenwart folgend. zeigt
er den Gefeicrtenin cinfach bürgerlichem. zugcknöpftem Gehrock.
Tas Haupt ist entblößt und hoch erhobon, der Blick sinnend
in die Fcrne gerichtet. Die Linke hält eine Schriftrolle, die
Nechte legt sich über das linke Handgelenk. Zu seincn Füßen
sitzt die in saltcnrsiche Gewänder gehülltc trnuernde Amerika,
die Rechte auf ein entblößtes Schwcrt gestützt, mit der Lin-
ken einen Lorberkranz niederlegend. Jhr Slntlitz ist von
klassischer Schönheit, Arme und Hände sind mcistcrhaft mo
dellirt. An der Rückseite des Sockels befindet sich ein Rclief:
die Eidesablegung Garfields als Prüsidcut auf dcm Käpitol
zu Washington; andere Neliefs an den Seiten enthalteii
Emblemc der ünion und bezw. solche, welche sich auf Gar-
fields private und staatsmännische Thätigkeit beziehen.

Aus dcn Wicncr Atclicrs. Der Bildhauer Professor
Rudolf Weyr arbeitet gegcnwärtig an einem der sechs großen
Neliefs, welche die Halbkreismauer des Grillparzerdenkmals
zu schmücken bestimmt sind. Gegenstand der Darstellung ist
„Medea's Verstoßung", mit Bezugnahmo aus Grillparzers
Gedicht. Die lebhast aufgefaßte Scene ist im Thonmodell in
der Größe der Ausführung fast vollendet. Drei andere der
erwähnten Reliefs (mit Scenen aus der „Ahnfrau", aus
„Des Meeres und der Liebe Wellen" und aus „Sappho")
sind bereits seit längerer Zeit im Gipsmodell fertig, so daß
nur mehr die zwei letzten (mit Scenen aus „Ottokars Glück
und Ende" und aus der „Jüdin von Toledo") rückstandig
sind- Vollendet fanden wir serner das Gipsmodell von einem
jener Reliefs, die zum Schmuck der Attika des neuen Parla-
mentshauses gehören, endlich das GipSmodell für eine Gruppe
mit überlebensgroßen Figursn: „Wein, Weib und Gesang".
Dieses Werk soll in Zinkguß ausgefllhrt werden und den
Schmuck eines Privathauses in der Veitgasse (Nr. 4) bilden.

Jm Entstehen begriffen sind mehrere der von uns schon er-
wähnten Kärijatiden und Atlanten, die für dic Jnnendekora-
tion des neuen naturhistorischeu HofmuseumS bestiiiimt sind.

Von den vierundvierzig Bildwerken dieser Art, die Wepr
auszufllhren übernommen hat, sind achtundzwanzig bereits
abgelisfert. Die Allegorien von „Rubin" und „Granat"
wurden vor kurzem vollendet. An den Figuren des „Feld-
spat", „Glimmer", des „Silbers" und „Quarzes" wird
modellirt.

ck. D. Dcr Veilängciuiigsbau von S. Giovanni in Latc-
rauo zu Rom, welcher den fllnf Schiffen der bcrühmten Kirche
etwa ein Drittel der bisherigen Länge hinzufügt, schreitet
rasch vorwärts, so datz die Vollendung desselben etwa in drei
Jahren zu erwartcn steht. Die neue Apsis, welche man bis
in die Nähe des ältesten Baptisteriums von Nom, S. Gio-
vanni i» Fonte, hinausgerückt hat, ist bcreits vollendet. Jn
ihrer Halbkuppel sind die uralten berühmten Mosaiken
wieder angebracht, welche die demolirts Tribünc zierten.

Man hat diesslben mit oer größten Sorgfalt losgelöst und
ganz wie srüher in der alten Halbkuppel wieder hergestellt.

Dic Runduiig dcr nciien Apsis ist von außen nicht sjchtbar,
weil sich hintsr ihr eiu zweistöckiger Portikus hinzieht,
 
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