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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 20.1885

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93

VenmWe N°chricht^

s»tz°°l??„'^?°--^°"!'"? b°"'erkbar macht, ein günstiger Um- i2ch?^bekanntlich

- begehrem Kollegicngcbäudc dcr Kaiser-Wilhelms-

i.ät in Ltrasiburg, mit wclchem die Neihe der vor
-- ""inprsitatszwecke aufgefuhrten Neu-

seine

?"e entschiedene Kauslust b-,.

l»tz also zu erhosfen steht. „ , . . ,

3. L. Dcr dcutschc Künsrlervercin in Noiii mutz seme

^ngiährige Residenz im Palazzo Poli an der Fontana dl
^revi aufgeben; durch den Umbau der Stadt wurde der Ab-
vruch eines Teiles des Palastes Poli notwendig. Derselbe
wird von einer neuen Straße, welche direkt von der Piazza
, nrberini nach dem Corso führen soll, durchschnitten. 7>"°
loigedessen wird der Künstlerverein fein neucs Heim m den
großeii Palast der Familie Pacca auf der Piazza di Campi-

wUi in der Nähe des Kapitols verlegen.

ü- L. Die Villa Masfinii in Rom welcke den grotzen

ajl oer Uauiiiir >>>.— ..

Nähe des Kapitols verlegen. -

0. L. Tie Piila Massimi in Rom, welche °en grotzen
Areskencyklus zu Dante. Ariosto und Ta,so enthalt, den
Schnorr, Koch, Peit, Overbeck und Führich wahrend der
Mre 1817—1828 malten, steht seit einem Monat nicht mehr
L be»i großen Garten, durch dessen Thor man von der Dia
-bierulana eintrat, sondern liegt jetzt direkt an eiiwr noch
namenlosen Stratze in dem neuen Stadtviertel znmchen den
^astliken von Sta. Maria Maggiore und S- Giovanm m
^aterano. Der Pavillon, welcher den Haupteingang bildete,

9' tzanz niedergerissen. die Bäume des Parkes smd gesalll,
rund um die Villa werdcn neue Säuser fundirt. Von der
Uhon lange vom jetzigen Besitzer, Fürst Lancellotti (Bruder
°ss erstgeborenen Fürsten Massimo). verna»la,stgten ViUa
st nur das Landhaus mit den Freskcn und dcr hinter dem-
« kiegende verwahrloste Garten mit cincr Anzahl -
s,'bauten auf dem angrenzenden verkausten Terr
lundeiien, jammervoll restaurirten antiken Statuen, Bü>.c-> —
uvrig geblicben. Das Landhaus selbst, welches dem Ver-

ufe glücklicherweise entgangen ist, befindet sich in emem
. aurigen Zustande. Fenster und Thüren schlietzen nicht,
si-". itUkousien verschwinden allmählich bruchstückweise. -ras
d'ogeschotz, wo die berühmten Fresken die Wände von den

1, °,«' .""'b dem Garten zugewandten Zimniern zieren, ist u»-
ewohnt. Der srste Stock, mit welchem das Mittel-
-levaude abschließt, dient dem Gärtner zur Behausung, der
lug eich Kustos ist. Fremde werden nur ,'elten eingelasten,
>>»"ci?e'.Schließer'niemandem ohne einen schristlichen Befehl

" - ' —ira» man aber eine solche Er-

begehren.

^.R. Tas ncuc Kollcgi,».,--.

llnivcrsität in Stratzburg, mit welchem die Neiye
dem Fischerthor für llniversitätszwecke aufgeführten Neu-
bauten vorläufig abgeschlossen ist, hat am 27. Oktober seine
feierliche Weihe erhalten. Das Gebäude erhebt sich über
i einem niedrigen Sockelgeschoh von rotem Sandstein in zwei
Stockwerken, deren oberes durch eine Architektur aus ionischen
Halbsäulen gegliedert ist. Die beiden oberen Stockwerke sind
in grauem Vogesensandstein ausgeführt. Der Mittelbau, zu
welchem eine Freitreppe emporführt, tritt etwas aus der
Fassade heraus. Das untere Stockwerk desselben öffnet sich
durch fllnf rundbogige Portale, das obere durch ebenso-
"-"--„kmister, zivischen deneii ^„inthische Säulen stehen.

5M

de heraus. Das unrere —
fllnf rundbogige Portale, das obere vuru-

viele Bogenfenster, zwischen denen korinthische Säulen stehen.
Jn Nischen über diesen Fenstern sind die Bronzebüstcn des
ApostelsPaulus, desSolon, Archimedes, Aristoteles undHippo-
krates aufgestellt. Die Attika des Mittelbaues trägt eine
Gruppe von tänf überlebensgroßen Figuren: Minerva, Fackel

und Kranz ' --i„ne„ der Geistcswissenschnften

— ° ^'inalinq

WE.^s9os ist. Fremde werven nur selten eiiige.»,,—,
des ch^°9er'niemandem ohne einen schriftlichen Befehl
laiMni^^u. Zutritt gewährt. Ehe man aber eine solche Er-
»iei vergehen Wochen und Monate, so daß es

auili-„ ^""'"^e'-" dcws' wenn man in dem im Tassozimmcr
qj„,,,2°"den Fremdenbuch, welches mit dem Jahre 1842 be-
zäblt' »iängcrer Zeit jährlich etwa kaum 30 Besucher
Naiiw'»»-^ - st"^ ein'Ae der Fresken sehr beschädigt,
Schnorrs, welche die Wände des Mittel-

wiilire,,^' weichem man in den Garten tritt, schmücken,
Vräcbii» , Deckengemälde desselben meistens so frisch und
habe» als wären sie kaum vollendet. Am meisten

miiver »elitten. welche rechts und links vor

ulus, des Solon, Aiiy...

estellt. Die Attika des Mittelbaucs iru,,, .

fünf überlebensgroßen Figuren: Minervaj Fackel
und Kranz über die Vertreterinnen der Geisteswissenschaften
und Naturwissenschaften haltend, welche je eincn Jüngling
unlerweisen. Die den Mittelbau einschlicßeiiden Mauerkörper
enthaltcn in Nischen die Germania und dis Personifikation
der'Stadt Straßburg. Der plastische Schmuck des Mittcl-
baues ist nach Modellen von C, F. Moest in Karlsruhe aus-
geführt. Die pavillonartig hervortretenden vier Ecken des
Gebäudes sind an ihren Attiken mit 30 überlcbensgroßen
Statuen von Männeni der Wissenschaft geschmückt, welche
von den Bildhauern Schilling und Dicz in Dresden, H. Bach
in Stuttgart, Hundrieser uiid Dorn in Berlin ausgeführt
worden 'sind. Jn der Fassade paart sich eine vornehme
monumentale Wirkung mit feiner Maßhaltung und edler
Detailbildung. Jm Jnneren ist dcr große, von zwei Ge-
schossen von Ärkaden umgebene Lichthof ein iinposanter, glück-
lusgebildeter Raum, dessen horizontale, durch ein farbi-
Teppichmuster dekorirte GlaSdccko die Schärfe des
Lichtes wohlthätig mildert. Bei der Dekoration
„ Geschoß des MittelbaueS cin-

- (ygld

"üt §!"ö"ssSsthür in daS Ariostozimmer Kaijer

spru»/,'^^^"öenen darstellen. Die Pferde haben die ur- h"'"!!,'' i','i>es Kaisers ..

di!"E'ch° Farbe durch die Feuchtigkeit eingebüßt, auch ist ° ,„it

falw^„»"I Kaisers arg beschädigt. Es ist offenbar Ge- ivordcn. meinäldc von Ncnibran-t, beide i

übe,- ?°hä"den, daß diese Meisterwcrke Schnorrs der Kunst ,,,g2 sollen, wie man " „>Ü.. .,,,,(

Ltze„i"der lang durch Feuchtigkeit verloren gehen. R 11^"" sl . ^ j,„ Schlope -'üauiik z )

w°s"5°^-^^"bigt ist eines dcr Wandqemälde Ovcrbecks, bei ciner B°rst ^ Uls Kunstkenner ste e>.kannt i

...- s-E- " - - Ä L

init einem Gebot

vrü!a,"^ ^ie Deckengemälde dessetven me>>„-„-,

ausfehen, als wären sie kaum vollendet. 2
y °ie großen Bilder gelitten, welche rechts und iinis
iiüt >"'"g""8vthür in das Ariostozimnicr Kaiser Karls Kampi
°°" Sarazenen darstellen. Die Pferde habcn die ur-
t,j ""?"che Farbe durch die Feuchtigkeit eingebüßt, auch ist
fai.r^'g"! iws Kaisers arg beschädigt. Es ist offenbar Ge-
übe,- "?°iianden, daß diese Meisterwcrke Schnorrs der Kunst
K> '"rz oder lang durch Feuchtigkeit verloren gehen.

beschädigt ist eines dcr Wandgemälde Overbecks,
darü »t ^ 3'irüstungen zur Befreiung Jerusalems u. s- w-
acsa,»k- Känn überhaupt Abhilfe gegcii diese Beschädigungen
leacn w"re es wohl Zeit, Hand daran zu

S'täti versucht die deutsche Regierung nicht, dieie

als ,".beutscher Kunst käuflich zu erwerben, jetzt da die Villa
„>^r !°i'he .durch dcn Umbau der Stadt Rom kein Landhaus
">nl,--^„ 'st ""b der Eigentümer das Terrain rund-
beniitit T.e'ie'i^ veräußert hat? Der Fürst Lancellotti selbst
Pas«„„ Landhaus gar nicht; für ihn ist der Besitz nur
beriit,,»!"' ^'"e ebenso unsichere Zukunst haben die anderen
Paln--» »eesken der Nazarener in der Casa Bartholdy i>»
ianit^-H Dieselben sind schon lange verkäuflich mit-

Tadd--!"!, ""iast, dessen ganzes Erdgeschoß von Federigo und
soll a»».„!'!'^i mit Fresken ausgemalt ist. Der Kauspreis
hätte,, " Lire betragen Unlängst hieß es, die Jesuiten
"M ?i„ w' he'wlich auf dem Pincio gelegenen Palast gekaust,
wur>,e ^"'i'e,h""gsinstitut darin cinzurichten. ai-">,„i-t,t
„.. ,de damals widerrufen; aber Unterhandl

ich ausgebildeter N°"'"' j°j'^ Glasdecke die ^ll,ar>e ---
qes Teppichmuster dckonue zzei der Dekoratwn

einfallendeu Lichtes wohlthatig , ^s Mittelbaues ein-
per Aula. welche das °°ere „„f Weiß und Gold

nimiiit. st"d!>'"!"!',» ^ st'arkc Konzessionen gc-

dem ,ranzostscheiiGe^>m ^ An-

- Illnaeiei ->e>. .. macht worden. -er1 Fall! - von dem-

der sind einiqe der Fresken sehr beschaoi»-, ^^.^^"-"^"ausqeführt worden, welcher in de^
znnmero^ Schnorrs, welche die Wände d-s Mittel- selbe"'N''Lis .rhalten hat, von Profestor Warth
welchem nian in den Gartcn tritt, schmucken, den erstcn P

...... »"'"'L.»-».

lottcnburg bci Lcrli». „^s Mittelbaucs gegeben

dieser Zeitschrrlt e"'° -l !' 9 feierlichen Weiheakt

worden. , , Rcinbrandt, beide bezeichnet mit

. Zwci Gemal- aus dem ^aag meldet,

,u Vecht zum

hätten den herrlich auf dem Pincio gelegenen jM

">" cin Erziehungsinsiitut darin cinzurichten.
wurde damals widerrusen: aber Unterhandlungei I ,
ä"ch jetzt noch. Die dcutsche Regierung 1°" beabsiwt g ,
d>e Fresken zu kausen, salls cinc 2lblo,ung und U.beriuh -
berselben nach Bcrlin ohne Bcschädigung zu ernioglichcn >1 ,
Zu einem Abschlust'e des Kauses ist es aber bis ,etzt ma>i

17 14 vun lizn 1032, sollen, »->- ...

bei einer Versteigeruug im Schlosse Maurik zu o—

Vorschein gekomnien sein. Als Kuiistkeniier sie erkannt uud
yO—50000 Fl. darauf gcboten hätten, wäre die Familie
Beresteyn, welche die Bcrsteigeruiig veranstaltet, auf den
Schatz aufmerksam geworden und schließlich mit einem Gebot

von 7500» Fl. im Besitz der Gemälde geblieben.

x.— Zum Gedäckitiiisse MakartS. Das Künstlerhaus-

baukomitö i» Salzburg hat den Beschluß gefaßt, in dem
künftigen Künstlerhause ein Makartzimmer einzurichten, in
welchem alle Denkzeichen an den verewigten Meister, Nepro-
duktioiien seiner Werke, Zeichnungen, kleinere Entwürfe -c.,
gesammelt werden sollcn, welche von Frcunden des Künstlers
zu diesem Zwecke gespcndet werden. Das Komitö richtet nun
äii die Freunde uiid Verehrer Makarts die Bitte, seine Absicht
nach Kräften zu unterstützen. Gleichzeitig hat sich in Salz-
burg, dem Geburtsorte Makarts, ein Verein von Kunst-
freunden zusammengethan, um die Mittel für ein Standbild
aufzubringen, welches dem Künstler im Parke des Künstler-

hauses errichtet werden soll.

(1. v. I-'. Das alte Kastell von Mailand, ehemals die

Residenz der Visconti und Sforza und im 10. Jahrhundert

als die vollkommeiiste Feste der Welt berllhmt, ist aus An-
" - j„ der Umgebung desselben einen neue»
 
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