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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 20.1885

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Vermischte Nachrichten.

120

der w,r vor zwei Jahren iin Kunst-
Bor dem
in Salz

die „Bacchantensamilie", -- ap-7'

»ereine begegneten, die herrliche Kostumstudie
Schmuckschrank" und die dem Caroliiio-AugGteuu^-- - der
burg gehörende Festzugsskizze. eine der 8°"'°^'° / °°

Reister damals in fabelhaster Raschheit a"f^p' -. var-
iauberte. WenigBemerkenswertes ssi m der ^ b?-

handen. (Line runesische oder algierische (d°r Ka ° S
hauptet „italienische") Landschast mit r-ich- " Sonnig

B- SRott ist sein im Ton uiid 5°.'-'"°" «F ^ Motii- bei
)md gesund in der Farbe ist Hinterholzer
Salzburg; Van

-".»vurg; Van der Venne's „Brand °"'^^7gben Ta'
sowie Hörmanns gut gezeichnete Bilder aus der h 1
ira sind auch noch dem Besten zuzuzählen ,

R. Miinchcn. In Fleilchmanns Kuiinialon

ar kürzlicli ei»° --

wir

mit

Skstaltei,

kur^lich eine
l Grc
Goethe's

„Mignon"

stsalon sahen

Gretck>cn'"o7ä""--^.^.", ^abriel Max. Mignon
, ,reia>en das Schichal, unter allen Frauen-

.. ....,>> »

, ... ^venie s von Künstlcrn am haufissten dargest^^,

aber am wenigsten verstanden zu werden. U"° .
b'llig, es ihnen gar zu schlimin anzurechnen, 1^°"' ' ^

Tiltineister deutscher Dichtung scine Mignon nur "
fundeii zu habcn, um der Mit- und Nachwett
iugeben. Wer selbcr so gerne Rästel autgiebt, wie
Max es in seinen ori

Grunde
Löse
aber

L°stn'vo,7"°"""°"

der Mit- und-Nachwelt Rätscl auf
. gerne Rätsel aufgiebt, wie Gabriei
seinen Bildern thut, von dem dürste man im
ommen erwarten, daß er sich auch gut auf das
cmderen ^ ^'

.. qegebener versteht." Tiese Erwartung

a°er täuscht der berühmte Künstler wenigstens durch
Mrgnon. Dieses schwarzäugige Mädchen mit dem 1°'°°
d>e Stirne hängenden Saär hat nicht das Mmdeste
d°r versonisizirlen Lehnsucht des crdgeborenen Menschen i ach
den seligen Gesilden seiner misthischen Abstammung. m wet-
Zen jene himmlischen Gestalten wohnen. die „nicht naa,
und Weib sragen", —

.. i.mer misthischm Abstannnung. m w°U

I-ne himmlischen Gestalten wohnen. die uchr »
,..--N und Weib sragen", — und zcigt entschieden meh - h ^
ksshkeit mit einer Zigeunerin als mit ,ener h°chp ^
Achopfung Goethe's, veren Namen er lhr beilegte. .

die Maxsche „Mignon" reiht stch Pik°ki, s ^,,Rat ^

n Venedig". Wer kennte diese beruhmte ^nstitutioi d
R-Publik von San dNarco nicht? Gleichwohl dars man
Necht daran zweikeln ->>, ----- ""
ac»^--

Segebens öcheiselii, ob das Piloty'sche Bild ohne die bei-
Nir öchmlich umständliche Erklärung verstanden wllrde.
iu "'chl niehr naiv gcnug, um uns mit Spruchbündern
Muiide ^'e uns die

habei, i
'ucksichtigen.

Seihan. Er

ber ha'ndclnd!n°a?'°r bargestellte Situation aus dem
7 .noeinoen Personen , .. . ......

.,....„rnideil Personen erklären, und unsere Künstler
en das bei der Wahl und Darstellung ihrer Stosfe zu be-

Piloty hat dies nicht in ausreichender Weise
s„n—:— --- ° '

....... ... ausrem,enoer L.'ets-

. irr zeigt uns ein Kollegium von b"i "10°-, "'N .

ltch aussehendcn altcn Herren m 'chwarzen Ta aren i
verkommene Bursche, dcren einer blutige Llcidmigsnu^ sa^
einem Schwert auf den Boden ausgebreitet 1 '
d°r. andcre eine Anzahl Goldstücte ln Einpsang n mml-
dt°se »icht die Belohnung sür einen Akt der Hulnamtat bttve^.
das wird dem Beschauer allerdings durch bie p- l l ^rei
scheiiiung der Abgelohntcn klar; daß aber b°" R^Revublik"
durch six vj„ TodeSurteil an eliieni „,vcinde -
«v lziehen ließ, das crsahren wir erst durch bi- ° l i
Assiche und es bleibt iinmerhm bcdenklich genug- - ^

>ti°„ als solche isl ausgesprochcn th-atralisch. Tah>ng°>>.^
sh^besondere die Bewegung des einen Nates, d ,
salliger Greis, von seinem erhöhten Sitze herabg , g
die von dem Banditen ausgebrciteten Kleidungsstucke L
'nordeten besichtigt hat und sie nun mit se.me'" s-toae^^^
seiteschiebt. Jn der Zeichnung macht sich °"^. 5°„: he-

bemerkbar, welche im Verein mit krastiger Modellirung ' ^
Mirkt, daß die Figuren an geschmtzte ermnern. F. 8 8 ^
verdient das Kolorit alles Lob. Fasten. wir d-n Emvrua

wirkt

°°rd

kurz

s'HH zusamiiien, den wir von dieser neuesten Arbeit Piloty s

,„:N>angen, so läßt er sich in dem einzigen Worte „akade-
^lsch ailswv^N,— _ Di» - -

einem über einen Bach hängenden Weidenbaum malte, auf
dem drei Vöglein dicht iiebeneiiiaiider sitzen. Kray brachte
ebenda eine liebliche JungfrauzurSchau, welche ein Schmetter-
ling umflattert und welche er „Psyche" iiennt — Jn der Neu-
männscheiiKuiisthaiidlung sahen wir einen „Kleinen Nimmer-
satt" von dem wackeren Jakobides, d. h. ein pausbackiges
Kindchen, das, obwohl bereits mit dem Verspeisen eines Apfels
beschästigt, doch gisrig noch die Hand nach anderen ausstreckt,
— ein Bildchen von höchster Naturwahrheit, im Salon
H einemann ferner einen auf der Ausstellung zu Melbourne
prämiirteii „Bettelmönch" von Peter Ba»mgartner, eine
köstliche niederrheinische Landschaft von v. Malchus undbei
Adolf Ackermann an zwanzig geistreiche Pastellzeichnungeii
des genialenPiglhein, von denen wir die „Pierrette", die
„Dame mit dem Fächer", „Den seine Cigarre anzündenden
jungen Neger", das „Kind mit dem Hunde" und das „Kind
mit Orangen" besonders hervorheben möchten. Jm Kunst-
verein endlich macht des Fräuleins Vilma Parlaghy lebens-
großes Selbstporträt in ganzer Figur allgemeines Aufsehen.

x. — Dic Gcniäldcsaiiiinliiiig dcs Hcrzogs vou Leiichtcnbcrg
ist der Akademie der Künste zu St. Petersburg übergeben
worden, bei welcher sie verbleiben soll, so lange der gegenwärtige
BesitzerderselbeiyHerzogNikolaus von Leuchtenberg, lebt. Viel-
leicht hatdieserübergang die Bedeutungeiner Schenkung, da die
Geninldesammluiig als Majoratsgut unveräußerlich ift. Sie
besteht im ganzen aus 253 Gemälden, von dencn auf die
! italienischen Schulen 87 Gemälde, auf die spanischen 9, auf
die »iedorländischeii 68, auf die deutsche Schule 4, auf die
französische 6 Gemälde cntfallen. Dazu koiumen noch 83
Gemälde moderner Meister uud 5 Werke der Bildnerer.
Bisher war die Sammlung, welche namentlich in Bezug auf
die italienische Malerei eine hervorragende Bedeutung hat,
dem Publikum nicht zugänglich; nunmehr kann sie jederzeit
in der Akademie der Kunste in Augenschein genommen wer-
den. Leider scheinen die Bilder nicht mit gebühreuder Sorg-
falt bewahrt worden zu sein, da sie hier und da äußere-Be-
schädigungen aufweisen, die übrigens ausbesserungsfähig sind.

O Dürcrs Porträt des Hieronymus Holzschuhcr, welches
bisher von der Familie Holzschuher dem gerniauischen Museum
in Nürnberg leihweise überlassen war, ist von den Besitzern für
eine Millioii Mark an das Berliner Mnseuin verkauft worden.

Ei» Gcmäldc von Fra Angelico da Fiesolc, eine
Madonna mit dem Kinde und Heiligen, welches sich bisher
im Besitz des Earl of Dudley befand, zu dem er aus der
Galerie des Grafen Bisenzio in Nom gekominen war, ist für
das Berliner Museum angekauft worden.

I-. W. London. Silbcrarbeiten inc Bcthnal - Green-
Muscuin. Dem Bethnal-Green-Museum ist in frei-
gebiger Weise eine schöne Sammlung von Silbergeschirren
aus der Zeit der Königin Anna und der drei ersten George
aus Privatbesitz geliehen worden. Die Sammlung enthält
52 Stücke, darunter eine sirächtige Vase zur Erinnerung an
Nelsons Siege, von Flaxman, datirt 1805, andere Ge-
fäße verschiedenen Charakters, Leuchter von 1763 in Form
korinthischer Säulcn, Theekannen, Schalcn, Kandelaber u. s. w.

Ein gutcr beschreibender Katalog mit trefslichen Abbildungen
wird im Museum unentgcltlich verabfolgt.

ö.i'. Dic Saninilungeii dcs Bargcllo in Florcnz sind vor
kurzem durch dcn Ankauf einesKaminS aus Pietra serena, aus
dem Palazzo del Turco-Nosselli (Aorgo SS. Apostoli Nr. 15),
uin ein wertvolles Skulpturwerk des Quattrocento bereichert
worden. Es gelang, dasselbe seiner Heimat zu erhalten, ehe
noch die wegen dessen Erwerbung für das South-Kensington
Museum gepflogenen Unterhandlungen zum Abschluß gediehen
waren.

PiL. ""-^'prechcii.
,„s°iy s ii,

-l, , » » " „aiaoe-

be'" vorgenannten Bilde

ijieicy oeni vorgenar

s in der' Ausstellung der Kunsthandlung von Fleijcy-
"ann im königl. Odeon befindliche „F-lora" Fritz Augu!
«aulbachs ist eine kleinere Wiederholung von des KuiiN-
ers gleichnamigen Bilde und zeigt eine ätherische, von leick)
Florgewand umivchtc Mädchengestalt, w
°Ghende Gesträucke aiimnt'» ----- -'

... Lcaochengestalt

i-»yen0e Gesträuche aiimutig dahinschwcbt
lLciuer sürchtcn läßt, sie möchte im Soiii,-"-"

Tautropsen verduften. — F-räulein St
Kuustvcvci"» ''

iiii

welche über
und den Be-
im Sonnenstrahl gleich eineui
^ ^ulein Stromeyer gab uns
. - evauitvereine Gelegcnheit, ihrc uncrschöpsliche Phantasie i»

°.e° Anordnunq von BlunicnstiUleben zu bcivnndcrn, indem
Ü- ein sarbenreicheS Bluniengciviiide in Vcrbindung mit

vermischte Nachrichten.

7 L Pom Kapitol. Durch die Errichtung des großen
Nationaldenkmals für Viktor Emanuel auf dem Kapitol in
Roin werden dort wesentliche bauliche Veranderungen uner-
läülich Das an der Kirche von Araceli grenzende Kloster.
nebst dem Turm, wo der Kranziskanergeneral seine Residenz
batte wird verschwinden. Damit aber von dem jetzigen Zu-
s ande des Kapitols eine bleibende Erinnerung bestehe, hat
die Stadt Nom beschlossen, vor der ,etzt beginnenden Demo-
liruuq der dem Abbruche geweihten Häuser eine architekto-
nische, topographische und photographische Ausnahme der
 
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