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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 20.1885

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Rosenberg, Adolf: Ausstellung in der Berliner Nationalgalerie
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https://doi.org/10.11588/diglit.5807#0097

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No. sO.

20. Iahrgang.
188-1'85.

stchronik

18. Dczenrber

'-ss. ^^^»»»^

Mochensciirift für Aunst und Unnstgewerbe.

2l»kü»digungsblatt des verbandes der deutschcn Ruilstgewerbevercine.

t)erausgebcr:

iLarl v. L'ützow und Arthur j)abst
Wien Berlin

Therestanumgaffe 25. Bülowstraße tt-

Lrpedition:

keipzjg: L. A. Seemann, Gartenstr. 8. Berlin: w. lf. Kühl, Iägerstr. 75.

",,r alle Ist Tage un!

^. »._ und toste. in verbindung

-uuaust und Sex.rwber Eßrr der v-rlag-dandlung

Die Aunstchroni, erschein. von wk.oder bis Lnde guni wöä'en.I-ch, -m - ^ drcisxallig- p^'^' ' „ , cnlgegen.

-lusstellung in der verlincr Nalionalgalerie. — nas .

>ll»i°nne i 't k- ärt ttnnual i Anselm Feuerbachs „vcrmSchtnis" i s. hiech- »tiiev-Iw'..

«raf Federigo Pastoris di Tasalroffo -s i Nastien Lepaae 1 i pie.ro Laire st. - Lin Sewandi-u-k der . '

v°n S-vres. - wilbelm kccht. - Ausstellung i„, Münchener Annswcrei»; Gcwerbeausstellungen ,,, Tep ,ß - D/nkmäler

bung der Lcrliner Nalionalgalerie; Ausstellung im palazzo dellc belle arli in Uom. — D,e Lrbaltung

-iena; Aus den Münchener Ateliers. — Zeitschriften. — ^nseratc. _

Aus

- : -e or- Jabre nichts mchr zu spürcn.
Beginne dcr fiinizl-z'- Chorcs im Halber-

Ausstellung in der Berliner Natioualgalerie. prächtige ^nuona' - Ge.ncildesammlung).

. .-.eNnto stadter Dome,chc vcr Knnstansstellnng

wclche ih'" die gr ß D ^ ^^^iden E.gen-
cinbrachte, ze'gt ^rc"° cinc tiestbntge, satte

schastcn in " Aischer Wirkung gcstcigerte Bc-

Farbc, einc se.ne, p" ' Aussastung, eine

^'nenl zu voller Neise zu cnpr.rr.., -- ^ lcuchtnng. Grbße und ' / , „,,v cine Gcnanlg-

begründetes Ansehn zu crwerben. Otto Oun l r Kenntmö dcr ll ,,chitclto>iischcn, sknlP-

"" " o ' ' '." "-l' s„ dcr DurchsnhrnW ^ ,'lche nur gewürdigt

<vussieuung rn vcr <^^r»»^>-

Von den drei Künstlern. wclchen die ncunzchntc
Svnderaubstellung dcr Nationalgalerie in Berlin gc-
widmet ist, Karl Graeb, Otto Günther und Ulbcr

darl Ostraev, vs,»»>v--
g, ist es nur dem crstercn vergvnnt gcwesen, scnr
Talent zu voller Reise zu entsalten und sich ein sest-
'egründetes Anschn zu crwcrben. Ottv Günther isl
46. Lebensjahre gestorben, nachdem cr sich kauin
)ehn Jahre lang aus demjenigen Gebiete dcs Schassens
l'ewegt hatte, in welchem seine Begabung wurzeltc.
Albert Berg bctrieb die Landschastsmalcrei wenigcr
bvn künstlerischen als von wistenschastlichen Gesichts-
punkteir, aus welchc ihn Alexandcr von Humbvldl ge-
sührt hatte, der mit seinen Ratschlägen bei ihm gcneig-
teres Gchvr sand, als bei E. Hilvebrandt nnd
Aellermann. Gracb hat stch dagegcn länger als drcißig
2ahre hindurch aus dcr Höhe erhalten, nicht allein
uuf der Höhe seincr cigencn Fähigkeiten, dcs cinmal
bvn ihm erreichten Niveau's, sondcrn aus der Höhe
b''r Kunstentwickelung, in dercn Mitte cr thätig war.
^"r Ansang der sünszigcr Jahrc hatte cr sowvhl in
seinen Ölgcmäldcu wie in seinen Aguarellcn das all-
üeineine technische Bermögcn scincr Aeit wcit übcrhvlt.
Tvährend sich in dcn gleichzeitigen Arbeiten Gustav
dkichte — >.»„ :n»> o>Nviok nocki

ivgcn scnicr --'

)rcnd sich in den glcichzeitigen Arbeiten Guftav
hters, dcn der Tvb wcnige Tage vor ihm abries, noch
eine gewisteBcsangenhcitknndgiebt, hatte sichGraeb schon
buinnls zu voller Freiheit cntwickelt. Vvn der Trockcnheit
und poesielosen Ausfastung, welche die Arbcilcu ber älte-
ren Architckturmalcr, z. B. eines Helsst und Hasenpflug,
lennzeichnet, tvar in dcn Gemäldcn Graebs aus dcm

keir n. v>.> ^lltn^,»/.-rrr,»».--.,.,

turalcn und gemalten Dctails, ivclche mir gewürdigl
werden kanu, ivenn ma» jedes Stück mit dcr Lupe
bctrachtet. Die letztcrc Fähigkeit Graebs ist um sv
erstauiilichcr, als sie nach seincni Bildimgsgange nicht
von ihin erwartet werden komite. Seit der Mitte der
dreißiger Jahre bis zum Jahre k851 war Graeb
nämlich uiiuiitcrbrochcii als Dekorationsiiialcr thätig
gcwescii, znletzt im Atelier seines Lehrcrs und Schivieger-
vaters Gerst, welcher die Dekorationen stir die könig-
lichen Theatcr malte. Während er hier dcn Gruud
zu scineii Kenntnisten in dcr Lincarperspektive legte,
drohte ihm auf der anderen Seite die Gefahr, bei der
steten Übung der dekorativen Technik die Fähigkeiten
für die Staffeleimalerci eiiizubüßeii, die cr schon seit
Beginn der vierziger Jahre betrieb. Eine frühere oder
spätere Erhebung übcr seinen ersten Bcruf hatte er
noch zeitiger ins Auge gesaßt. Vvn zwei Neisen, dic
er im Jahre 1838 nach Tirol, iin Jahre 1839 nach
dcm siidlicheii Frankrcick, untcriiahni, brachte er einc
Neihc von Architektur- nnd Landschaftsstudien mit,
Nnr-nits niit anßerordcntlicher Feinhcit und
 
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