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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 20.1885

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Die deutsche Kunst auf der Weltausstellung zu Antwerpen, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5807#0369

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2o. Iahrgang.

Aunstchronik ^

» 2H. ^ept

Mochenschrift für Aunst und Ruilstgewerbe.

Ankündigung-blatt des verbandes der deutschen Rnnstgewerbevereine

Herausgeber:

tLarl v. irühow u»d Artl^nr j)abst

wicn Berlin, VV.

Tberesianumgaffc 25. , , «urfürstenstraße 5.

Lrpedition:

Lcipzia: L. A. Secmaiin, Gartcnstr. f5. Lerli.i: lv. ls. Kühl, Iägerstr.

..... tli.-i' IIN luli, Anauü unb 5t'z'triiil'er nur allr >4 ^aae unb koüi't in I?i-il'i,lb»iia

D»e Aunftchronik erschkint von Oktober bis Lnde gurn wochontuci?, iin ^ . . ., , o

' . ä 50 0s. fur die dreispaltige petitzelle, nehmen autzer der verlagslsandlung

""t den, Runstaewerbeblatt balbzabrlich 6 Ulark. — gnserare, u o., > , , "

^ v .- c- «r- Voaler in telvzig, rvien, verlm, Munchen u. s. w. entgegen.

die Annoneenerpedltlonen von 5> aa , en ,rein e< l. ogier „ v, ,_-_

Hi. ,„.0'e Auust auf ->er wel.ausstettuna zu -In.werpe.n - ver unzebliche ceanarda d-vlnci in ber Ber.mer «e.nä,dega,e.ie <5.I„n,^

- Lanan s. - Preisauss-breiben ber verlagsbandlung n°n äranz k.ppeche.de ... ver,.n - -»- ke°.n - Sewerbea..., eUung zu

Mldenburg. Ausstellung im 'äniall «..nstgewe. be.nusen,n zn verlln --.rchaa.agische Se,e,,fchaf. ... verlln; Nnrnberg. - verste.gernng
Muen.ell. Kunstlagerkataiog oon Fr. Merer in vresden. — Zci.schnf'en, - _

Zn dcn Äi°..atci. Ji.Ii liiä -cptcmbcr crschciut dic lim.stchro.nk m.r allc vicrzcl,.. Tagc,

Dic dcutschc Aui.st aus dcr U^cltausstcllui.g ZU
Antwerpen.

Trvb dcs MißgeschickS, daS übcr die Bcrtretuiig
DeutschlandS bei deiu diesjäbrigen Weltslrcit dcr Bvltcr
auf der Autivcrpcuer WcltauSstelluiig vcrhäugt ivar,
ist es den deutscheu Küustlern fcist iu lctzter Stuude
noch gelungcn, neben den vvu lciugcr Hcmd vvn den
eiiizeliien Ncgieruilgcu vvrbereiteteu Ausstelluiigcn dcr
iibriqeu Ländcr vier Säle auszustatteu, die durch die
svrgsältigc Auswahl dcs Geboteneu zu deu anzichend-
steii der ganzeu iuteruativnalen Kunstausstclluiig gc-
hvreu. Schon die voruehme Ausstattuiig dieser Säle
init den dunklcu Samtpaneelen, die reichc Aufstelluug
von Blattpflanzen. sowic die türkischeu Teppiche aus
den Fußbödcn und den Polsterbäukeii fesseln dcn Bc-
sucher unwillkürlich und heben diese Räiiine aus der
moiiotonen Ncihe dcr übrigen Säle der grvßen Gc-
mäldckaserne recht vvrteilhast herauS. Und die grvßc
Ainahl der deu deutscbeu Kiinstlern zu teil gcwvrdenen
Ehreupreise belvcist, daß hier auch mit dem Jnhalt
dieser Säle eiu schöner Sieg errungcn worden ist.

Von einer auch nur einigermaßen vollständigen
Bertrctung der verschiedenen Strömungen. die sich
iunerhalb dcr deutschen Kunst dcr letzten Jahre gel-
tcnd gcinacht habcn. koniite weder in diescn beschränk-
ten Rännien, noch in der kurzen Zeit, welche der dcut-
schcn Knnstgciiofleiischaft sür die Aussiihrung der
ÄiiSstcllung übrig blieb, die Redc sein. Daß dcr Welt-
iiiartl der Knnst ciuf diese Weise wieder eininal hier vvn

der deutschen Knnstthätigkeit eine nicht vvllständige Vvr-
stellnng bekoiiinit, ist rccht zu beklagcn. Ebensv sehr
aber auch der nun eimnal nicht zn vcrincidendc Um-
stand, daß die Eröffnnng der deutschen Abteilnng nn,
übcr zwci Monatc verspätet wnrdc. Die Knnstreferentcn
der großcn Zeitungen sind jetzt schon längst wieder ab-
gcreist. Das Lob dcr übrigen Nationcn ist in allc
Welt hinauS verkündct nnd von der dcntschen Knnsl
verlautet nichts. Gerade unsere deutschcn Kiinstlcr
fflanben allerdingS in bcwußtcin Stvlz auf dic ösfent-
lichc Besprcchnng ihrcr Werke verzichten zn können.
Dcr Weltinarkt bekninincrt sich aber nicht nm diesen
Stolz, svndern nm die nur in dcr Presse zuin Ans-
drnck koinnicnde öffcntliche Meinnng, nnd eine B.iß-
achtnng dieses Umstandes rächt sich nnr zn leicht. Die
Rcgierungcn in Wicn, Paris nnd Brüssel habcn dics
schr wohl erkannt, nnd vvn dcn rechtzcitig eröffneten
Ausstellungen ihrer Länder ist denn auch in allen
Kunstberichten zumeist die Nede gewesen. Wie statt-
lich Dentschland neben de» iibrigen Völkern znr Gel-
tung gekommen wärc, zeigt sich hier selbst in dcr eng-
begrcnzten Answahl der dentschen Kunst und trotzdcm
einige nnserer schöpferischstcn Kiinstlcrkreise gar nicht
darnnter vertretcn sind. Bci eincr dcrartigen Ans-
stellnng außerhalb Deutschlands mnß es sich für nns
vor allcm um die der deutschen Kunst nvch immer
sehlcnde Erschließung der Absatzgebiete des Anslandes
handeln. Den Wcltmarkt Ivird sich die dentsche Knnst
aber nur dann erobcrn, wenn sie neben der Kunst der
übrigen Länder ebensv wohl vorbercitct nnd vollzählig
 
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