Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben (43,1.1929-1930)

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Zum ersten Male liegt die llbersehung eines Werkes des Dänen Gravlund
vor, den man anläßlich der kürzlichen Vollendung seincs Z0. Lebenssahres
als den bedeutendsten Dichter seines Landes feierte. .Am Ende dcr Welt"
ist ohne Zweifel eine meisterhafte Darstellung aus dem erschütternden Arme-
Leute-Milieu, aus dem fast lichtlosen Lcben der kleinen Häusler und Bauern.
Wie zwei junge Menschenkinder durch jahrelange tägliche Arbeit mit dcm
Bauernhof immer mehr verwachsen, bis sie selbst alS freie Bauern hier schalten
und walten, das ist mkt packender, ungekünstelter Sprache geschrieben und mit
solcher dichterischen Kraft gestaltet, daß man das Buch nicht ohnc tiefen Ein-
druck aus der Hand legen wird. T'eemon/a, Ooetmun^

Bcwundernd liest man, wie Gravlund es versteht, diese Armstcn in ihrer
geistigen Enge, in ihrer wirtschaftlichen Not, in threr ergretfenden menschlichen
Schlichtheit und Echtheit uns vor Augen zu führen, unsere regste Antcilnahme
zu erwecken. Knapp und herbe in der Sprache schildert er uns das Leben
dieser Bauern und Fischer doch mit so reichen Mitteln, daß wir erstaunen
müjsen über den Ttefblick diejes Dkchters. //ambueAee /Hem^enb/a«

Nach diescm Werk kann Gravlund, der hervorragendste Dichter dänkschen
Volkslebens, seincn platz neben Sigrkd Undsct beanspruchcn. Boch selten ist
ein episches Werk so notwendig aus dcr naturgegebenen Entwicklung cines

schlichten Menschenkkndes gestaltet worden wke hter-Ekne schwcre, dick-

blutige Stimmung liegt über dem Dasekn dkeser Leute, dichtertsch mkt Meister-
hüNd tN die Handlung gewvben. 2-renee Vo/b-re-tunA