den, von Kiel bis Freiburg erstaunlich einmütig
urteilen - die Abweichung lag maximal bei einer
Notenstufe!
Im Jahre 1995 traf sich der Dozentenkreis Lati-
num/Graecum zu seiner 7. Jahrestagung am
27-/28. Mai - traditionsgemäß in Köln.
Nach der Tagungseröffnung durch Frau Schwa-
be (Uni Bochum) wurde zunächst in Kurzrefera-
ten über die Erfahrungen mit verschiedenen
neueren Lehrbüchern in den Latinumskursen
berichtet.
Frau Kunna (Uni Dortmund) referierte über das
im Büchner Verlag erschienene Lah-
nM/n' (Latein für Universitätskurse, 2 Bde:
Texte/Übungen u. Grammatik; v. G. Kurz), das
sie insgesamt als sehr positiv einstufte, nicht
ohne allerdings auch Kritik an teilweise zu ge-
ringem Übungsmaterial, an dem zu großen Um-
fang der Texte bzw. dem zu umfangreichen
grammatischen Inhalt einzelner Lektionen zu
üben.
Herr Irmer (Uni Hamburg) hob an ,Lmgaa La-
nka ex e/e/! e^brrna - eyhnchone' (Intensivkurs
Latinum, bestehend aus: Lehrbuch, Lexikon-
grammatik, Wortkunde, v. H. Schmid, Klett
Verlag, Stuttgart 1993) zunächst generell das
Bemühen um methodische Klarheit und prakti-
sche Reduktion auf das Wesentliche hervor,
stellte allerdings heraus, daß durch eine teilwei-
se zu weit gehende Reduktion sowie eine aus-
schließliche Verwendung von Einzelsätzen sich
der Übergang zur Lektüre von Texten äußerst
problematisch gestaltet.
Vor allem die Aneinanderreihung von Einzel-
sätzen in schulmäßigem Kunstlatein kritisierte
auch Herr Buck (Missionsseminar Hermanns-
burg) an dem 1992 bei Vanden-
hoeck&Ruprecht, erschienenen , Lankum'
(Lehrgang für später beginnenden Lateinunter-
richt, v. H. Schlüter u. K. Steinicke).
Frau Kielmann (Uni Dresden) referierte ab-
schließend über die Erfahrungen mit dem 1993
im Verlag Volk und Wissen erschienenen
,Stakete Linguae Lankae' (Lehrbuch der latei-
nischen Sprache in einem Band, v. P. Witz-
mann/L. Huchthausen/M. Bruß/K. H Gerhardt):
Neben den positiven Gesichtspunkten der Er-
möglichung eines zügigen Vorgehens und der
Bereitstellung eines vielseitigen Übungsmateri-
als stellte sie heraus, daß das Lehrbuch wohl
aufgrund seines schnellen Entstehens (nach der
,Wende') - viele Fehler und eine Reihe von zu
groben Vereinfachungen enthält.
Unter dem TOP Medieneinsatz in der Vermitt-
lung von Kulturkunde stellte Herr Widmer
(Biberstein, CH) seine im Auftrag der Fach-
schaft Latein der aargauischen Bezirksschulen
angelegte „Römische Kulturgeschichte: Cursus
Romanus" vor: Bestehend aus 500 Dias und 135
Seiten guter Erläuterungen ist sie in 69 Lektio-
nen gegliedert, von denen Herr Widmer diejeni-
gen über das Amphitheater, Daedalus und Ika-
rus und über den Triumphzug vorführte.
Unter dem TOP „Sammlung von Prüfungstex-
ten für das Latinum" wurde von Frau Fuhrmann
(Uni Göttingen) eine beim Verlag Comelsen
mittlerweile erschienen Sammlung von Texten
(Cicero, Caesar, Sallust, Livius) zur Lati-
numsprüfung vorgestellt.
Ein gemeinsames Abendessen - natürlich in
einem ,spätrömischen', d. h. italienischen Re-
staurant - gab als Abschluß dieses Tages noch
einmal den Teilnehmern die Möglichkeit, ihre
Erfahrungen bei der Durchführung der Lati-
numskurse auszutauschen.
Am Sonntagvormittag stand zunächst eine Dis-
kussion über „Gebrauch und Behandlung von
Imperfekt und Perfekt" im Mittelpunkt der Ar-
beit, wobei Einhelligkeit darüber herrschte, daß
gerade die Problematik der Übersetzung beider
Tempora ins Deutsche eine sehr gute Gelegen-
heit für eine vergleichende Sprachbetrachtung
unter Einbeziehung der modernen Fremdspra-
chen (vgl. engl, pav conttkuouü und Regional-
sprachen bietet.
Bei der anschließenden Erörterung über die
Frage der Behandlung von Stilfiguren in den
Latinumskursen herrschte ein eindeutiger Kon-
sens darüber, daß die Behandlung große Bedeu-
tung nicht nur im Hinblick auf das Verständnis
antiker Texte in struktureller und gerade auch
ästhetischer Hinsicht besitzt, sondern vor allem
114
urteilen - die Abweichung lag maximal bei einer
Notenstufe!
Im Jahre 1995 traf sich der Dozentenkreis Lati-
num/Graecum zu seiner 7. Jahrestagung am
27-/28. Mai - traditionsgemäß in Köln.
Nach der Tagungseröffnung durch Frau Schwa-
be (Uni Bochum) wurde zunächst in Kurzrefera-
ten über die Erfahrungen mit verschiedenen
neueren Lehrbüchern in den Latinumskursen
berichtet.
Frau Kunna (Uni Dortmund) referierte über das
im Büchner Verlag erschienene Lah-
nM/n' (Latein für Universitätskurse, 2 Bde:
Texte/Übungen u. Grammatik; v. G. Kurz), das
sie insgesamt als sehr positiv einstufte, nicht
ohne allerdings auch Kritik an teilweise zu ge-
ringem Übungsmaterial, an dem zu großen Um-
fang der Texte bzw. dem zu umfangreichen
grammatischen Inhalt einzelner Lektionen zu
üben.
Herr Irmer (Uni Hamburg) hob an ,Lmgaa La-
nka ex e/e/! e^brrna - eyhnchone' (Intensivkurs
Latinum, bestehend aus: Lehrbuch, Lexikon-
grammatik, Wortkunde, v. H. Schmid, Klett
Verlag, Stuttgart 1993) zunächst generell das
Bemühen um methodische Klarheit und prakti-
sche Reduktion auf das Wesentliche hervor,
stellte allerdings heraus, daß durch eine teilwei-
se zu weit gehende Reduktion sowie eine aus-
schließliche Verwendung von Einzelsätzen sich
der Übergang zur Lektüre von Texten äußerst
problematisch gestaltet.
Vor allem die Aneinanderreihung von Einzel-
sätzen in schulmäßigem Kunstlatein kritisierte
auch Herr Buck (Missionsseminar Hermanns-
burg) an dem 1992 bei Vanden-
hoeck&Ruprecht, erschienenen , Lankum'
(Lehrgang für später beginnenden Lateinunter-
richt, v. H. Schlüter u. K. Steinicke).
Frau Kielmann (Uni Dresden) referierte ab-
schließend über die Erfahrungen mit dem 1993
im Verlag Volk und Wissen erschienenen
,Stakete Linguae Lankae' (Lehrbuch der latei-
nischen Sprache in einem Band, v. P. Witz-
mann/L. Huchthausen/M. Bruß/K. H Gerhardt):
Neben den positiven Gesichtspunkten der Er-
möglichung eines zügigen Vorgehens und der
Bereitstellung eines vielseitigen Übungsmateri-
als stellte sie heraus, daß das Lehrbuch wohl
aufgrund seines schnellen Entstehens (nach der
,Wende') - viele Fehler und eine Reihe von zu
groben Vereinfachungen enthält.
Unter dem TOP Medieneinsatz in der Vermitt-
lung von Kulturkunde stellte Herr Widmer
(Biberstein, CH) seine im Auftrag der Fach-
schaft Latein der aargauischen Bezirksschulen
angelegte „Römische Kulturgeschichte: Cursus
Romanus" vor: Bestehend aus 500 Dias und 135
Seiten guter Erläuterungen ist sie in 69 Lektio-
nen gegliedert, von denen Herr Widmer diejeni-
gen über das Amphitheater, Daedalus und Ika-
rus und über den Triumphzug vorführte.
Unter dem TOP „Sammlung von Prüfungstex-
ten für das Latinum" wurde von Frau Fuhrmann
(Uni Göttingen) eine beim Verlag Comelsen
mittlerweile erschienen Sammlung von Texten
(Cicero, Caesar, Sallust, Livius) zur Lati-
numsprüfung vorgestellt.
Ein gemeinsames Abendessen - natürlich in
einem ,spätrömischen', d. h. italienischen Re-
staurant - gab als Abschluß dieses Tages noch
einmal den Teilnehmern die Möglichkeit, ihre
Erfahrungen bei der Durchführung der Lati-
numskurse auszutauschen.
Am Sonntagvormittag stand zunächst eine Dis-
kussion über „Gebrauch und Behandlung von
Imperfekt und Perfekt" im Mittelpunkt der Ar-
beit, wobei Einhelligkeit darüber herrschte, daß
gerade die Problematik der Übersetzung beider
Tempora ins Deutsche eine sehr gute Gelegen-
heit für eine vergleichende Sprachbetrachtung
unter Einbeziehung der modernen Fremdspra-
chen (vgl. engl, pav conttkuouü und Regional-
sprachen bietet.
Bei der anschließenden Erörterung über die
Frage der Behandlung von Stilfiguren in den
Latinumskursen herrschte ein eindeutiger Kon-
sens darüber, daß die Behandlung große Bedeu-
tung nicht nur im Hinblick auf das Verständnis
antiker Texte in struktureller und gerade auch
ästhetischer Hinsicht besitzt, sondern vor allem
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