tionslos in die Zukunft?" angekündigt wird, an
Ort und Stelle aber unter dem Motto von Aure-
lio Peccei steht: „Die Zukunft in unserer Hand",
mit dem Untertitel „Ansprüche an eine moderne
Bildungskonzeption des Gymnasiums" (85-
102). Hier werden vier Thesen zur Gymnasial-
bildung vorgetragen. Auch sonst bietet der Band
manch wertvolle Argumentationshilfe zur Be-
gründung einer Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft gleichermaßen angemessen berück-
sichtigenden gymnasialen Bildung.
ALm A. LmM; GermmienMeo/ogie hn AotionoL
sozmhhwiMS'. Zur Rezeption 4er .Gennonio' 9es'
TocitMS' im ..Dritten Reich". Dniversitotsveriog
C. Winter 79eh?eiherg 7995. 732 Seiten. 94,00
DM (TARA 3-3233-0293-7).
Das Thema wird in dieser Monographie mit der
ihm (im Rahmen der nationalsozialistischen
„Weltanschauung") gebührenden Ausführlich-
keit behandelt. Das Buch gliedert sich in drei
Kapitel: Zur Geschichte der Germanenideologie
(11-30); Zur Rezeption der ,Germania' des
Tacitus im Dritten Reich (31-70): Die Germa-
nen in der jüngeren Forschung (71-102). Es
folgen eine Ergänzung (Adolf Hitler und die
Germanen), ein Nachwort (Die Wiederkehr der
bronzezeitlichen Germanen) und das Literatur-
verzeichnis. das allein schon beinahe 60 Seiten
umfasst (107-165). Hier werden zwar auch eini-
ge den altsprachlichen Unterricht in der NS-Zeit
betreffende Studien angeführt (so zwei Aufsätze
von R. Nickel; der zweite Beitrag von A.
Fntsch wird irrtümlich unter „Fritz" registriert), die
Darstellung selbst bezieht sich aber hauptsäch-
lich auf außerschulische Bereiche.
Corneiins TVepost LofeinLch-Jentsch. F7g. von
GerhorJ Wirth. Anivtereioni.' Verio^ AJo^ M.
HoFFert 7999. 032 & (93RA 90-236-7009-9).
Durch die Reduzierung der Stundenzahl be-
schränkt man sich in der lateinischen Anfangs-
lektüre allen didaktischen Theorien und Mo-
dellen zum Trotz heute doch meist auf Caesar.
Im vorigen Jahrhundert und weit bis in die 50er
Jahre unseres Jahrhunderts war an vielen Schu-
len Nepos der erste Historiker, den man im La-
teinunterricht las. Seine „Mediokrität" ist heftig
angegriffen worden. Aber auch heute stehen
seine Viten noch oder wieder m vielen Lehrplä-
nen als zumindest fakultativer Lesestoff. Es gibt
brauchbare Schulausgaben, die sich z. T. auf
ganz wenige Viten, z. B. auf Hannibal, konzen-
trieren. Für die fach wissenschaftliche Vorbe-
reitung des Lehrers wird m jedem Fall eine so-
lide Gesamtausgabe mit Übersetzung und kom-
mentierenden Anmerkungen nützlich sein. Eine
handliche lateinisch-deutsche Ausgabe mit
nützlichen Anmerkungen haben 1993 Peter
Krafft und Felicitas Olef-Krafft in Reclams
Universal-Bibliothek Stuttgart (Bd. 995) veröf-
fentlicht. Ihr Text beruht auf der Ausgabe von
H. Malcovati (Turm: Paravia 1944). Der hier
anzuzeigenden Ausgabe von G. Wirth liegt der
Text von P. K. Marshall (Leipzig: Teubner
1977) zugrunde. So umfangreich nun aber das
Buch ist, so unübersichtlich und unhandlich ist
es leider auch. An vielen Stellen hat man den
Eindruck, dass nicht letzte Hand angelegt wurde
und dass manches dem Textverarbeitungspro-
gramm des Computers überlassen blieb. In der
mir vorliegenden Form stellt das Buch auch
eine riesige Papierverschwendung dar. Die z. T.
nur zwei Zeilen ausmachenden Testimonia auf
S. 307ff. nehmen jeweils eine ganze Seite m
Anspruch. Stichprobenartig habe ich das Buch
im Rahmen eines Seminars zur Lektüre und
Übersetzung der Brieffragmente der Cornelia,
der Mutter der Gracchen, heranziehen wollen.
Diese Fragmente in dem über 600 Seiten umfas-
senden Buch (auf S. 446-448) zu finden, ist
allerdings nicht ganz einfach, denn das äußerst
dürftige Inhaltsverzeichnis auf einer der nicht-
numerierten Seiten vor Seite 1 führt den Leser
weder zu den einzelnen Viten noch zu be-
stimmten Testimonia oder Fragmenten. Allem
auf der Doppelseite 446f., die ich also stichpro-
benartig heranzog, fanden sich dann minde-
stens drei Druckfehler im lateinischen Text
(schwer sinnentstellend das et statt ei in der
Frage: ec^nonJo moJns' ft rei hoher; potent?)
und weitere Fehler in Anmerkung 2 zur deut-
schen Übersetzung, wo als Quelle „Ovos
5,12,3" genannt wird, aber Oros. 5,12,9 gemeint
ist. So bedarf das broschierte Buch wohl noch
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Ort und Stelle aber unter dem Motto von Aure-
lio Peccei steht: „Die Zukunft in unserer Hand",
mit dem Untertitel „Ansprüche an eine moderne
Bildungskonzeption des Gymnasiums" (85-
102). Hier werden vier Thesen zur Gymnasial-
bildung vorgetragen. Auch sonst bietet der Band
manch wertvolle Argumentationshilfe zur Be-
gründung einer Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft gleichermaßen angemessen berück-
sichtigenden gymnasialen Bildung.
ALm A. LmM; GermmienMeo/ogie hn AotionoL
sozmhhwiMS'. Zur Rezeption 4er .Gennonio' 9es'
TocitMS' im ..Dritten Reich". Dniversitotsveriog
C. Winter 79eh?eiherg 7995. 732 Seiten. 94,00
DM (TARA 3-3233-0293-7).
Das Thema wird in dieser Monographie mit der
ihm (im Rahmen der nationalsozialistischen
„Weltanschauung") gebührenden Ausführlich-
keit behandelt. Das Buch gliedert sich in drei
Kapitel: Zur Geschichte der Germanenideologie
(11-30); Zur Rezeption der ,Germania' des
Tacitus im Dritten Reich (31-70): Die Germa-
nen in der jüngeren Forschung (71-102). Es
folgen eine Ergänzung (Adolf Hitler und die
Germanen), ein Nachwort (Die Wiederkehr der
bronzezeitlichen Germanen) und das Literatur-
verzeichnis. das allein schon beinahe 60 Seiten
umfasst (107-165). Hier werden zwar auch eini-
ge den altsprachlichen Unterricht in der NS-Zeit
betreffende Studien angeführt (so zwei Aufsätze
von R. Nickel; der zweite Beitrag von A.
Fntsch wird irrtümlich unter „Fritz" registriert), die
Darstellung selbst bezieht sich aber hauptsäch-
lich auf außerschulische Bereiche.
Corneiins TVepost LofeinLch-Jentsch. F7g. von
GerhorJ Wirth. Anivtereioni.' Verio^ AJo^ M.
HoFFert 7999. 032 & (93RA 90-236-7009-9).
Durch die Reduzierung der Stundenzahl be-
schränkt man sich in der lateinischen Anfangs-
lektüre allen didaktischen Theorien und Mo-
dellen zum Trotz heute doch meist auf Caesar.
Im vorigen Jahrhundert und weit bis in die 50er
Jahre unseres Jahrhunderts war an vielen Schu-
len Nepos der erste Historiker, den man im La-
teinunterricht las. Seine „Mediokrität" ist heftig
angegriffen worden. Aber auch heute stehen
seine Viten noch oder wieder m vielen Lehrplä-
nen als zumindest fakultativer Lesestoff. Es gibt
brauchbare Schulausgaben, die sich z. T. auf
ganz wenige Viten, z. B. auf Hannibal, konzen-
trieren. Für die fach wissenschaftliche Vorbe-
reitung des Lehrers wird m jedem Fall eine so-
lide Gesamtausgabe mit Übersetzung und kom-
mentierenden Anmerkungen nützlich sein. Eine
handliche lateinisch-deutsche Ausgabe mit
nützlichen Anmerkungen haben 1993 Peter
Krafft und Felicitas Olef-Krafft in Reclams
Universal-Bibliothek Stuttgart (Bd. 995) veröf-
fentlicht. Ihr Text beruht auf der Ausgabe von
H. Malcovati (Turm: Paravia 1944). Der hier
anzuzeigenden Ausgabe von G. Wirth liegt der
Text von P. K. Marshall (Leipzig: Teubner
1977) zugrunde. So umfangreich nun aber das
Buch ist, so unübersichtlich und unhandlich ist
es leider auch. An vielen Stellen hat man den
Eindruck, dass nicht letzte Hand angelegt wurde
und dass manches dem Textverarbeitungspro-
gramm des Computers überlassen blieb. In der
mir vorliegenden Form stellt das Buch auch
eine riesige Papierverschwendung dar. Die z. T.
nur zwei Zeilen ausmachenden Testimonia auf
S. 307ff. nehmen jeweils eine ganze Seite m
Anspruch. Stichprobenartig habe ich das Buch
im Rahmen eines Seminars zur Lektüre und
Übersetzung der Brieffragmente der Cornelia,
der Mutter der Gracchen, heranziehen wollen.
Diese Fragmente in dem über 600 Seiten umfas-
senden Buch (auf S. 446-448) zu finden, ist
allerdings nicht ganz einfach, denn das äußerst
dürftige Inhaltsverzeichnis auf einer der nicht-
numerierten Seiten vor Seite 1 führt den Leser
weder zu den einzelnen Viten noch zu be-
stimmten Testimonia oder Fragmenten. Allem
auf der Doppelseite 446f., die ich also stichpro-
benartig heranzog, fanden sich dann minde-
stens drei Druckfehler im lateinischen Text
(schwer sinnentstellend das et statt ei in der
Frage: ec^nonJo moJns' ft rei hoher; potent?)
und weitere Fehler in Anmerkung 2 zur deut-
schen Übersetzung, wo als Quelle „Ovos
5,12,3" genannt wird, aber Oros. 5,12,9 gemeint
ist. So bedarf das broschierte Buch wohl noch
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