Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutscher Altphilologenverband [Editor]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 39.1996

DOI issue:
Nr. 3
DOI article:
Besprechungen
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.33062#0167

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
an manch anderen Stellen der Überarbeitung
und Straffung, um wirklich zuverlässig und
nützlich zu sein.
P. OviJiMS' AAso.' Metawcuphoygs' se/ectag.
Cowposait Pa^ncas'tgPawM^, pimrif Martin Frei.
SfMiigari, Dä^gMa^ ßgrh'n, Leipzig.' Fmyi
7GeP SchMi^Mchugriag 7996. 73FV 3-72-
667400-3, 66 3. Fornmi D7V A 4.
Wer seinen Schülern Ovid einmal in farbigen
Comics bieten möchte, hat jetzt Gelegenheit
dazu. Karl-Heinz Graf von Rothenburg, der
schon vor Jahren Caesars FeFum 77giveticM??i,
allerdings mit einem anderen Zeichner in Co-
mics umgesetzt hat, bietet hier Ausschnitte aus
den Metamorphosen: Aarga agtay, Fgrrgn agias',
ApoFo gt Daphne, Fatfas', Narci^as' ei Fcho,
Mohe, Lycii coioni, DagJaias' ei /caray, Phiie-
/nan ei FaacA, Drphens' gi FmyJice, MiFas' rex
PhrygMwr, Fpiiogas'; auf der letzten Seite steht
ein vom Herausgeber selbst komponierter Text:
<2ainta agfasc neien atonrica. Über Geschmack
lässt sich (nicht) streiten. Für Liebhaber von
Comics und damit für viele Schüler ist es sicher
ein verlockendes Angebot. Wer dagegen ganz
auf die Kraft des Wortes und die Einbildungs-
kraft des Hörers bzw. Lesers setzt, wird vor der
Comic-Bildersprache zurückschaudem. Rothen-
burg legt Wert darauf, dass der Originaltext
völlig unangetastet unter den /James' herläuft.
Zur Erleichterung für Schüler und ungeübte
Lateiner seien die Geschichten aber auch mit
Hilfe der Bilder und der von R. erstellten Texte
in den Blasen und Kästchen zu verstehen, wobei
diese Texte zum Original hinführen bzw. darauf
vorbereiten sollen, ln diesem Heft steckt viel
Arbeit und Einfallsreichtum, mehr als ein
flüchtiger Betrachter ahnt. Es wäre interessant,
etwas über praktische Erfahrungen mit der
Verwendung dieser Ausgabe im „normalen"
Lektüreunterricht zu hören. Ein Versuch - min-
destens zur Abwechslung - dürfte sich jedenfalls
lohnen, vnrieias' Feieciai.

PhagdrMS', Fabeln. LnieinAch-FeMi.s'ch. Fg. und
hberseizi van FberhaM Oberg. Zhricb/DMS'S'ei-
AriemA & WinFer 7996 (Fannninng Pn-
ycM/Mm). Fei dgr WAy. Fnchge.yeF.s'cha/i Darw-
s'tad? 49,30 DM (73FF 3-7603-7692-4).
Es ist erfreulich, dass der römische Fabeldichter
nun auch in einer ansprechenden Tusculum-
Ausgabe vorliegt, herausgegeben von einem
Fachmann, der sich seit Jahren mit Phaedrus
beschäftigt und bereits mehrere Studien zu
Phaedrus veröffentlicht hat. Zwar behalten da-
neben die von Otto Schönberger (bei Reclam
Stuttgart) und Volker Riedel (Reclam Leipzig)
besorgten lateinisch-deutschen Taschenbuch-
Ausgaben (mit weitgehend älteren metrischen
Übersetzungen) durch ihre jeweils besonderen
Beigaben und Erläuterungen sicher durchaus
ihren Wert - und unlängst hatte H. Rupprecht
die Fabeln im Versmaß des Originals über-
setzt - , aber hier liegt nun eine neue Prosaüber-
setzung vor, die E. Oberg im Anhang näher
begründet: „Wort-Folge, Wort-Bedeutung und
Wort-Laut haben, so scheint mir, Vorrang vor
grammatischen und syntaktischen Figuren und
vor metrischer Künstlichkeit. ,Musik', Tempo
und ,drive' im Versrhythmus schließen sich
dicht daran an. Deshalb versuche ich zunächst
immer, nach dem ,Wort' zu übersetzen, und
nähere mich überall dort, wo es mir ohne Ver-
lust möglich erscheint, wie der Knabe Goethe,
einer leicht rhythmisierten prasa. Der Leser,
auch der Hörer, möge sich daran, so wie Phae-
drus es gewollt hat, erfreuen." Übersetzt ist
alles, was von Phaedrus überliefert ist oder ihm
mit guten Gründen zugeschrieben wird, also
auch die sog. Appendix Perottina, darunter A 11
„Ein schwuler Soldat unter Pompeius", A 15
„Wie groß die Haltlosigkeit und Geilheit der
Frauen sei" (vgl. „Die Witwe von Ephesus")
und A 29 „Liebhaber und schmeichelnde Hure",
Fabeln also, die man nicht gerade unter
„Kinderliteratur" rubrizieren wird. Der Text
folgt mit wenigen Änderungen der Ausgabe von
A. Guaglianone (Turin 1969) wie schon Schön-
bergers Reclam-Ausgabe. Der Anhang umfasst
knappe Erläuterungen (S. 211-239), eine Ein-
führung (Der Mensch, Der Literat, Die Überset-

165
 
Annotationen