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Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 1,1): Kreis Meiningen: Amtsgerichtsbezirk Meiningen (die Stadt Meiningen und die Landorte) — Jena, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.19308#0445
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370

Henneberg.

Meiningen. 370

„Seitdem die Grafen van Henneberg nicht mehr in ihrem Stammschloss, sondern
anderwärts ihre Hofhaltung hatten und nur von ihren Bargmännern dasselbe beschirmen
Hessen, wurde von 1405 an, wo die Burgkapelle schon sehr in Verfall kam, der
Grottesdienst regelmässig darinne gehalten. Als noch älter erscheint der viereckige
Thurm, nur zur untern Hälfte von Stein, zur obern bloss von Holz mit Ziegeldach,
weil solcher nicht, wie die Kirche renovirt wurde. Sonst aber ist ausser einem alten
burggräflich Würzburg-Hennebergischen Wappen, die Henne mit dem doppelköpfigen
schwarzen Adler enthaltend, welches mit den Buchstaben F. W. Gr. Z. H. (Fürst
Wilhelm Graf Zu Henneberg) und der Jahreszahl 1518 auf eine Holzplatte gemalt
ist, und den Glocken (1605 und 1723) hier nichts Alterthümliches weiter zu finden."
(Kgl. Preuss. priv. Wöchentl. Anzeiger im Henneberger Kreise, Nr. 10, 8. März 1834.)

Glocke von 1605, gegossen von Melchior Moeringk zu Erfurt. Durchmesser
1,00 ra.

Litteratur: E. Fritze, Fränkisch-Thüringische Holzbauten, S. 13, Tafel 5. — E. Fritze,
Dorfbilder, S. 4. — Bergner, Glocken des Herzogthums Sachsen-Meiningen, S. 33.

Auf dem Kirchhof einige Grabdenkmäler aus Schmiedeeisen in klassi-
cistischen Formern welche in dieser Gegend bis gegen die Mitte des 19. Jahrhunderts

für derartige Grabmäler
verwendet wurden (Ab-
bildung auf dieser Seite).

Geschnitztes Fach-
werkshaus im Dorfe,
Nr. 39, Beachtenswerth
ein Zahn schnittgesims,
ferner die herzförmig
ausgeschittenen ver-
tieften Felder im Holz,
welche ehemals mit
Putz ausgefüllt waren.

Am Hause Nr. 53
steht an den aus Stein
gemeisselten Pfeilern
des Hofthores die
Jahreszahl: 1754.

Das Trottsche
Steinhaus hat im
Jahre 1834 noch ge-
standen. Bald darauf
scheint es niederge-
rissen zu sein. Jetzt
steht an derselben Stelle
ein neueres Gebäude.

Statt der Dorflinde hat Henneberg eine Kastanie, welche auf hohem ummauerten
Platz steht.

Schweden schanze auf dem „Die Schanze'' genannten Berge zwischen
Henneberg und der bayerischen Grenze gelegen. Es ist nur noch ein Rest von

Grabdenkmäler auf dem Friedhof in Henneberg.
 
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