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Eickels, Klaus; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Vom inszenierten Konsens zum systematisierten Konflikt: die englisch-französischen Beziehungen und ihre Wahrnehmung an der Wende vom Hoch- zum Spätmittelalter — Mittelalter-Forschungen, Band 10: Stuttgart, 2002

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https://doi.org/10.11588/diglit.34724#0290

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286

Kapitel IV

heim seinerseits vergilt getreu Gleiches mit Gleichem (uzcz'sszY zzdz'&zfz ... rcgz /z-
& sfzzdzosz'ssz'zzzzz mzfdz/fz'f) und unterstützt ihn, als er ihn um Hille bittet (mgafzzs
co zzzzxz'ü'zzzzz), mit einem gewaltigen, die Größe des königlichen übertreffen-
den Heer gegen Graf Gottfried Märtel von Anjou
Die Freundschaft schließt die Anerkennung der rcgz'zz dzgrzzYzzs ebenso ein
wie die Pflicht zu ^z&s und zzzzxz'fzzzzzz: Niemals verletzt Wilhelm das z'zzs soczefzz-
fzs atzt azzzzczfzac, und wenn ihn schwerwiegende Gründe zwingen, eine
Freundschaft zu lösen, so zieht er es vor, sie sich allmählich auflösen zu las-
sen, anstatt sie plötzlich zu brechen. Als sich Heinrich I. von schlechten Bera-
tern verführt in Feindschaft gegen ihn wendet (zfz'razzz z'nzwz'czYz'azzz szzsccpz'f), rea-
giert Wilhelm daher - eingedenk der alten Freundschaft und der königlichen
Würde (trzttdttw faztzczi rcfcn aztzz'cz'bac frzTzzcns cf rcgz'ac dz^nz'fafz) - mit äußerster
Zurückhaltung auf seine z'zrz'tzn'ac zzzfofcnzMcs. Er vermeidet eine offene Feld-
schlacht gegen den König, solange dieser persönlich anwesend ist, und hin-
dert seine Krieger daran, das &czzs rcgzMzrz durch eine schändliche Niederlage
zu beflecken
Heinrichs Feindschaft aber steigert sich mehr und mehr, da er Wilhelms
erfolgreichen Widerstand gegen seine Angriffe als Affront (cozzfzzzfzdz'zz zjzzzzzfz
maxzmc zdczsccndzz) betrachtet: Obwohl er den Kaiser zum socz'zzs und zzzzzzczzs
hatte und über viele propz'zzczzzc gebot, deren zfozzzzzzz zzzzf zvcfores in seiner zzzz'fzYz'zz
dienten, wagte es Wilhelm, weder sein Freund noch sein Gefolgsmann, son-
dern sein Feind zu sein (zicc zzzzzzczzzzz ncc znz'fz'fczzz sczf fzosfcm esse), so daß die
Normandie, die von alters her den französischen Königen unterstand, fast
zum Königreich erhoben schien (Norzzzzzrzzzz'zzziz, zjzzzze szzl? mgzFzzs Frzzzzcorzzzzz egz'f
ex zzzzfz'zjzzo, pz*ope z'zz re^zzzzzzz evecfzzzrz)^. Durch seine eigene Treulosigkeit ver-
spielt Heinrich die Freundschaft Wilhelms und verliert damit auch die Herr-
schaft über die Normandie. Wilhelm von Poitiers stellt nicht den Status der
Normandie infrage, aber er betont die Reziprozität des Treueverhältnisses,
das Herzog und König verbindet .

120 Guilelmus Pictaviensis, Gesta Guillelmi (OMT; ed. Davis/Chibnall), S. 14 (1.11).
121 Guilelmus Pictaviensis, Gesta Guillelmi (OMT; ed. Davis/Chibnall), S. 18 (1.13).
122 Guilelmus Pictaviensis, Gesta Guillelmi (OMT; ed. Davis/Chibnall), S. 44 (1.29).
123 Die von John France aufgeworfene Frage, ob Wilhelm von Poitiers hier, wie von Raymond
Foreville betont, die Lehensabhängigkeit der Normandie eingesteht oder »the duke's refusal
to admit vassalage« unterstützt, geht an der Aussageabsicht des Textes vorbei; Guilelmus
Pictaviensis, Gesta Guillelmi (OMT; ed. Davis/Chibnall), S. 44 f., Anm. 3; Guilelmus Pictavi-
ensis, Gesta Guillelmi (CHF 23; ed. Foreville), S. 66, Anm. 2.
 
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