Ruprecht von der Pfalz (1400/01)
461
Stadt Köln als möglicher Krönungsort ins Spiel gebracht und ihren Erzbischof aufgefor-
dert, sich dafür einzusetzen, dass die Krönung stattdessen innerhalb ihrer Mauern
stattfinden würde.'^
Die Weichen hierfür wurden Anfang Dezember in Mainz gestellt, wo Ruprecht
nach seiner Huldigungsreise im Eisass mit den Erzbischöfen von Köln und Mainz zu-
sammentraf.^5 An die Aachener erging von hier eine letzte Aufforderung, den König
einzulassen, da er mit den Kurfürsten übereingekommen sei, andernfalls Muser croüMüge
ZM Coden zu der dodczz /dreien am Dreikönigstag, den 6. Januar 1401, empfangen zu wol-
lend^ Erzbischof Friedrich von Köln habe nämlich ^zzfe przüdcgz'czz tzzzd/rz'dczYczz, daz ein
erzinsedo/ non Coden einen Romiscden donige cronen rno^e in dernseiden disfnmme nnd siner
proninnien wo er wode.'^" Man bezog sich dabei auf die bei der Krönung 1314 erstmals
vorgebrachte Neuinterpretation der päpstlichen Privilegien über das Krönungsrecht
des Kölners, die gegenüber Aachen nun allerdings um eine Drohung erweitert wurde:
Bei anhaltender Weigerung sollte nach Beschluss des Königs und der Kurfürsten kein
späterer König mehr dort gekrönt werden und die Stadt derselben wüdcdcü ewigded dc-
raddi sin.^
Begleitet wurde diese Warnung von einer Gesandtschaft der auf der Seite Rup-
rechts stehenden Städte, die ihrerseits die Aachener zum Einlenken zu bewegen ver-
suchten.^^ Ganz ohne Eindruck kann dieser letzte Aufruf nicht geblieben sein, denn
Ausführungen zeigen, dass darüber hinaus nur sehr vage Nachrichten über die Vorgänge nörd-
lich der Alpen nach Rom gelangten (RTA 4, S. 238, Anm. 2). Dass ursprünglich ein anderer Ter-
min als der 6. Januar anvisiert worden war, übersieht HEiMPEL, Königliche Evangeliumslesung
bei königlicher Krönung, S. 448.
1524 RTA 4, Nr. 177) vom 10. November, dazu dessen Antwort Nr. 178. Bereits während des Lagers
vor Frankfurt müssen die Kölner den Erzbischof um genauere Informationen hinsichtlich der
anstehenden Königskrönung ersucht haben. Am 28. Oktober konnte dieser ihnen von Rhens
aus jedoch nur mitteilen, dass er zur Zeit darüber noch keine Auskunft geben könne, ihnen
nach acht Tagen aber Genaueres berichten werde (ebd., Nr. 168). Unmittelbar nach Einzug und
Altarerhebung in Frankfurt hatte der Kölner Erzbischof also den König verlassen und sich nach
Bonn begeben.
1525 Erzbischof Werner von Trier wurde möglicherweise durch seinen schlechten Gesundheitszu-
stand an der Teilnahme gehindert (vgl. PAULY, Geschichte des Bistums Trier, S. 120: Im März
1399 hatte das das Domkapitel beim Papst für ihren erkrankten Erzbischof um einen Koadjutor
gebeten).
1526 RTA 4, Nr. 179, S. 209, Z. 30, vom 5. Dezember 1400. Zur letztmaligen Aufforderung durch dieses
Schreiben siehe Z. 28f. Vgl. ebenfalls den Nachtrag zum Schreiben Ruprechts an Straßburg vom
14. Dezember (ebd., Nr. 185, S. 215) sowie die Aufforderung an die schwäbischen Städte, Boten
zum Krönungstag nach Köln zu senden (ebd., Nr. 202, vom 7. Dezember).
1527 Ebd., S. 209, Z. 32-34. Ähnlich ebd., Nr. 185, S. 215, Z. 5-7 und Nr. 202, S. 237) Z. 31f. Ein Widerhall
dieses Schreibens findet sich bei Ulman Stromer, Buchei von meim geslechet und von aben-
tewr) c. 21, S. 53: do dewez'sf der pz'sc/zqpwozz Köln gut drzpwozz Uzzzgezz und Iraz/serzz und pedsfezz, daz er
gewad /zaf ein z'diez'c/zezz rozzzz'sc/zezz Uzzzlr zu Uozzezz z'zz sez/zzz iazzd, z'zz weddzer sdd er wd.
1528 RTA 4, Nr. 179, S. 209, Z. 33-38: zzzzd wz'r sz'zz azze/z zzzd zzzzserzz dzzzyzzrsfezz zzz rade wordezz zzzzd zzdz'rdozzzezz
dazzzz zzz zzzac/zezz zzzzd zzz seczezz, daz zzzzzzzzzzer ez'zzc/zer Rozzzz'sc/zer dozzzg/zzrdaz z?:e zzz Ac/zezz gedrozzef sode
werdezz, zzzzd daz z'r dersedzezz wz'rdeded ewzgd'c/z derazzdf sz'zz szzdezzf, zzzzd zzc/z azze/z ader azzderzz gzzadezz
/rz'/zez'dezz erezz zzzzd wz'rdz'ded, dz'e z'r zzozz dezzz /zez'dgezz rz'c/ze /zadezzf, gezzzd'c/zezz zzz derazzdezz zzzzd zzz ezzfsef-
zezz. Vgl. auch Chronicon Moguntinum, S. 80: ... et possd zzerz'sz'zzzdeyd^ zpzod ozzzzzes reges Ro-
zzzazzorzzzzz dez'zzceps zzozz z'zz czVz'dde Azpzezzsz, sed Codzzzz'ezzsz corozzaüzr.
1529 Vgl. RTA 4, Nr. 185, S. 215, Z. 15-17 sowie das Antwortschreiben Aachens an Frankfurt (KRAus,
Haltung der Reichsstadt Aachen, Anhang, S. 29). Vgl. auch die Kosten Frankfurts, RTA 4,
Nr. 201, S. 233, § 3 und 4.
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Stadt Köln als möglicher Krönungsort ins Spiel gebracht und ihren Erzbischof aufgefor-
dert, sich dafür einzusetzen, dass die Krönung stattdessen innerhalb ihrer Mauern
stattfinden würde.'^
Die Weichen hierfür wurden Anfang Dezember in Mainz gestellt, wo Ruprecht
nach seiner Huldigungsreise im Eisass mit den Erzbischöfen von Köln und Mainz zu-
sammentraf.^5 An die Aachener erging von hier eine letzte Aufforderung, den König
einzulassen, da er mit den Kurfürsten übereingekommen sei, andernfalls Muser croüMüge
ZM Coden zu der dodczz /dreien am Dreikönigstag, den 6. Januar 1401, empfangen zu wol-
lend^ Erzbischof Friedrich von Köln habe nämlich ^zzfe przüdcgz'czz tzzzd/rz'dczYczz, daz ein
erzinsedo/ non Coden einen Romiscden donige cronen rno^e in dernseiden disfnmme nnd siner
proninnien wo er wode.'^" Man bezog sich dabei auf die bei der Krönung 1314 erstmals
vorgebrachte Neuinterpretation der päpstlichen Privilegien über das Krönungsrecht
des Kölners, die gegenüber Aachen nun allerdings um eine Drohung erweitert wurde:
Bei anhaltender Weigerung sollte nach Beschluss des Königs und der Kurfürsten kein
späterer König mehr dort gekrönt werden und die Stadt derselben wüdcdcü ewigded dc-
raddi sin.^
Begleitet wurde diese Warnung von einer Gesandtschaft der auf der Seite Rup-
rechts stehenden Städte, die ihrerseits die Aachener zum Einlenken zu bewegen ver-
suchten.^^ Ganz ohne Eindruck kann dieser letzte Aufruf nicht geblieben sein, denn
Ausführungen zeigen, dass darüber hinaus nur sehr vage Nachrichten über die Vorgänge nörd-
lich der Alpen nach Rom gelangten (RTA 4, S. 238, Anm. 2). Dass ursprünglich ein anderer Ter-
min als der 6. Januar anvisiert worden war, übersieht HEiMPEL, Königliche Evangeliumslesung
bei königlicher Krönung, S. 448.
1524 RTA 4, Nr. 177) vom 10. November, dazu dessen Antwort Nr. 178. Bereits während des Lagers
vor Frankfurt müssen die Kölner den Erzbischof um genauere Informationen hinsichtlich der
anstehenden Königskrönung ersucht haben. Am 28. Oktober konnte dieser ihnen von Rhens
aus jedoch nur mitteilen, dass er zur Zeit darüber noch keine Auskunft geben könne, ihnen
nach acht Tagen aber Genaueres berichten werde (ebd., Nr. 168). Unmittelbar nach Einzug und
Altarerhebung in Frankfurt hatte der Kölner Erzbischof also den König verlassen und sich nach
Bonn begeben.
1525 Erzbischof Werner von Trier wurde möglicherweise durch seinen schlechten Gesundheitszu-
stand an der Teilnahme gehindert (vgl. PAULY, Geschichte des Bistums Trier, S. 120: Im März
1399 hatte das das Domkapitel beim Papst für ihren erkrankten Erzbischof um einen Koadjutor
gebeten).
1526 RTA 4, Nr. 179, S. 209, Z. 30, vom 5. Dezember 1400. Zur letztmaligen Aufforderung durch dieses
Schreiben siehe Z. 28f. Vgl. ebenfalls den Nachtrag zum Schreiben Ruprechts an Straßburg vom
14. Dezember (ebd., Nr. 185, S. 215) sowie die Aufforderung an die schwäbischen Städte, Boten
zum Krönungstag nach Köln zu senden (ebd., Nr. 202, vom 7. Dezember).
1527 Ebd., S. 209, Z. 32-34. Ähnlich ebd., Nr. 185, S. 215, Z. 5-7 und Nr. 202, S. 237) Z. 31f. Ein Widerhall
dieses Schreibens findet sich bei Ulman Stromer, Buchei von meim geslechet und von aben-
tewr) c. 21, S. 53: do dewez'sf der pz'sc/zqpwozz Köln gut drzpwozz Uzzzgezz und Iraz/serzz und pedsfezz, daz er
gewad /zaf ein z'diez'c/zezz rozzzz'sc/zezz Uzzzlr zu Uozzezz z'zz sez/zzz iazzd, z'zz weddzer sdd er wd.
1528 RTA 4, Nr. 179, S. 209, Z. 33-38: zzzzd wz'r sz'zz azze/z zzzd zzzzserzz dzzzyzzrsfezz zzz rade wordezz zzzzd zzdz'rdozzzezz
dazzzz zzz zzzac/zezz zzzzd zzz seczezz, daz zzzzzzzzzzer ez'zzc/zer Rozzzz'sc/zer dozzzg/zzrdaz z?:e zzz Ac/zezz gedrozzef sode
werdezz, zzzzd daz z'r dersedzezz wz'rdeded ewzgd'c/z derazzdf sz'zz szzdezzf, zzzzd zzc/z azze/z ader azzderzz gzzadezz
/rz'/zez'dezz erezz zzzzd wz'rdz'ded, dz'e z'r zzozz dezzz /zez'dgezz rz'c/ze /zadezzf, gezzzd'c/zezz zzz derazzdezz zzzzd zzz ezzfsef-
zezz. Vgl. auch Chronicon Moguntinum, S. 80: ... et possd zzerz'sz'zzzdeyd^ zpzod ozzzzzes reges Ro-
zzzazzorzzzzz dez'zzceps zzozz z'zz czVz'dde Azpzezzsz, sed Codzzzz'ezzsz corozzaüzr.
1529 Vgl. RTA 4, Nr. 185, S. 215, Z. 15-17 sowie das Antwortschreiben Aachens an Frankfurt (KRAus,
Haltung der Reichsstadt Aachen, Anhang, S. 29). Vgl. auch die Kosten Frankfurts, RTA 4,
Nr. 201, S. 233, § 3 und 4.