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Münchner kunsttechnische Blätter.
Nr. ty.
drei Farbenscheiben ist nun noch eine vierte, die
Grauscheibe vorhanden. Sie hat 30 Sektoren, die
zehn Grauabstufungen abwechseind mit farblosen Stehen
zeigen (als Fragment oberhalb der Rotscheibe in Abb. :
angedeutet). Sämtliche Scheiben sind zentral durch-
bohrt. Die Blauscheibe ist auf dem Kopf einer
Schraubenvorrichtung festgekittet, die Rot-, die Gelb-
und die Grauscheibe werden auf die Blauscheibe ge-
legt und sind mittels der am Rand befestigten Knöpfe
um die gemeinsame Achse drehbar. Zum Festhalten
des Systems dient die über alle Scheiben aufzu-
setzende Schraubenmutter. Bei der Benutzung des
Apparates hält man die Scheiben dem durchfallenden
Lichte entgegen oder in einiger Entfernung über eine
weisse Fläche. (Abb. t u. 2 zeigen den Apparat in
Aufriss und in Seitenansicht.)
Die Farbenverteilung auf den drei Farbenscheiben
ist nun so getroffen, dass beim Uebereinanderlegen
der Scheiben sich die farbigen Ringe teilweise über-
decken, teilweise jedoch die Grundfarben sichtbar
bleiben. Legt man nun die Scheiben so übereinander,
dass die an ihren Peripherien stehenden Zahlen über-
einstimmen, also 1 auf 1 liegen usf., so befindet sich
sich der Apparat in „ruhendem" Zustande.
Dann zeigen sich in 7 — verschieden breiten —
konzentrischen Ringstreifen 70 nach ihrer Hellig-
keit abgestufte Farbentöne und zwar (Abb. 3):
im 3. und 3. Ring die Abstufungen der primären
Farben: Rot, Gelb, Blau,
im 2., 4. und 6. Ring die Abstufungen der sekundären
Farben: Orange, Grün, Violett,
im 7. Ring die Mischungstöne der tertiären Farben bis
zu Schwarz.
Innerhalb eines jeden Sektors erscheinen die
Farben in der Reihenfolge der Regenbogenfarben; so
zeigt z. B. Sektor 10 vom Zentrum aus zur Peripherie
die dunkelsten Abstufungen von Rot, Orange, Gelb,
Grün, Blau, Violett, Schwarz. Die Komplementärfarben
sind im ruhenden Zustande des Apparates natürlich ohne
weiteres ersichtlich. Es veranschaulicht ferner jeder
der 10 Sektoren die Synthese, bezw. Analyse der in
der Mischungszone (7. Ring) erscheinenden tertiären
Farbe. Man sieht also neben der Mischfarbe selbst
ihre einzelnen Bestandteile im genauen — aus den
übereinanderstehenden Randzahlen ablesbaren — Mi-
schungsverhältnis.
Die Beziehungen der Barben untereinander bei
jedem Zustande des Apparates werden am klarsten
veranschaulicht durch Bedecken der Farbenscheiben
mit einem der „Farbenfenster". Die Farbenfenster
sind Pappschablonen, durch
deren Oeffnungen man ein-
zelne Ausschnitte des farbigen
Gesamtbildes sieht. Ein erstes
Fenster gibt die Möglichkeit,
vollständige Sektoren, primäre,
sekundäre und tertiäre Farben
zu sehen, ein zweites zeigt
ausschliesslich die Komple-
mentärfarben und zwar — bei
Mitbenutzung der Grauscheiben
— neben den reinen auch die
mit Grau gebrochenen Kom-
plementärfarben. Ungesättigte
Farben verschiedener Hellig-
keit lassen sich erzeugen durch
Bedecken der Farbenscheiben
mit der Grauscheibe. Bei ihrer
Benutzung sieht man in den
farblosen Sektoren die reinen
gesättigten primären, sekun-
dären und tertiären Farben,
in den grauen Sektoren die
mit Grau gebrochenen un-
gesättigten Barben, und die
Tiefe des Graus, also den
Grad der Heliigkeit einer
ist aus der im Zentrum der
Grauscheibe angebrachten Skala (] — to) abzulesen,
f-
ÜalAfatuÁtísX.
wobei 1 die hellste, 10 die dunkelste ungesättigte
Farbe bezeichnet. Die Grauscheibe lässt auch die ge-
brochenen Komplementärfarben sehen.
Die Leistungsfähigkeit des Apparates hängt ab von
Münchner kunsttechnische Blätter.
Nr. ty.
drei Farbenscheiben ist nun noch eine vierte, die
Grauscheibe vorhanden. Sie hat 30 Sektoren, die
zehn Grauabstufungen abwechseind mit farblosen Stehen
zeigen (als Fragment oberhalb der Rotscheibe in Abb. :
angedeutet). Sämtliche Scheiben sind zentral durch-
bohrt. Die Blauscheibe ist auf dem Kopf einer
Schraubenvorrichtung festgekittet, die Rot-, die Gelb-
und die Grauscheibe werden auf die Blauscheibe ge-
legt und sind mittels der am Rand befestigten Knöpfe
um die gemeinsame Achse drehbar. Zum Festhalten
des Systems dient die über alle Scheiben aufzu-
setzende Schraubenmutter. Bei der Benutzung des
Apparates hält man die Scheiben dem durchfallenden
Lichte entgegen oder in einiger Entfernung über eine
weisse Fläche. (Abb. t u. 2 zeigen den Apparat in
Aufriss und in Seitenansicht.)
Die Farbenverteilung auf den drei Farbenscheiben
ist nun so getroffen, dass beim Uebereinanderlegen
der Scheiben sich die farbigen Ringe teilweise über-
decken, teilweise jedoch die Grundfarben sichtbar
bleiben. Legt man nun die Scheiben so übereinander,
dass die an ihren Peripherien stehenden Zahlen über-
einstimmen, also 1 auf 1 liegen usf., so befindet sich
sich der Apparat in „ruhendem" Zustande.
Dann zeigen sich in 7 — verschieden breiten —
konzentrischen Ringstreifen 70 nach ihrer Hellig-
keit abgestufte Farbentöne und zwar (Abb. 3):
im 3. und 3. Ring die Abstufungen der primären
Farben: Rot, Gelb, Blau,
im 2., 4. und 6. Ring die Abstufungen der sekundären
Farben: Orange, Grün, Violett,
im 7. Ring die Mischungstöne der tertiären Farben bis
zu Schwarz.
Innerhalb eines jeden Sektors erscheinen die
Farben in der Reihenfolge der Regenbogenfarben; so
zeigt z. B. Sektor 10 vom Zentrum aus zur Peripherie
die dunkelsten Abstufungen von Rot, Orange, Gelb,
Grün, Blau, Violett, Schwarz. Die Komplementärfarben
sind im ruhenden Zustande des Apparates natürlich ohne
weiteres ersichtlich. Es veranschaulicht ferner jeder
der 10 Sektoren die Synthese, bezw. Analyse der in
der Mischungszone (7. Ring) erscheinenden tertiären
Farbe. Man sieht also neben der Mischfarbe selbst
ihre einzelnen Bestandteile im genauen — aus den
übereinanderstehenden Randzahlen ablesbaren — Mi-
schungsverhältnis.
Die Beziehungen der Barben untereinander bei
jedem Zustande des Apparates werden am klarsten
veranschaulicht durch Bedecken der Farbenscheiben
mit einem der „Farbenfenster". Die Farbenfenster
sind Pappschablonen, durch
deren Oeffnungen man ein-
zelne Ausschnitte des farbigen
Gesamtbildes sieht. Ein erstes
Fenster gibt die Möglichkeit,
vollständige Sektoren, primäre,
sekundäre und tertiäre Farben
zu sehen, ein zweites zeigt
ausschliesslich die Komple-
mentärfarben und zwar — bei
Mitbenutzung der Grauscheiben
— neben den reinen auch die
mit Grau gebrochenen Kom-
plementärfarben. Ungesättigte
Farben verschiedener Hellig-
keit lassen sich erzeugen durch
Bedecken der Farbenscheiben
mit der Grauscheibe. Bei ihrer
Benutzung sieht man in den
farblosen Sektoren die reinen
gesättigten primären, sekun-
dären und tertiären Farben,
in den grauen Sektoren die
mit Grau gebrochenen un-
gesättigten Barben, und die
Tiefe des Graus, also den
Grad der Heliigkeit einer
ist aus der im Zentrum der
Grauscheibe angebrachten Skala (] — to) abzulesen,
f-
ÜalAfatuÁtísX.
wobei 1 die hellste, 10 die dunkelste ungesättigte
Farbe bezeichnet. Die Grauscheibe lässt auch die ge-
brochenen Komplementärfarben sehen.
Die Leistungsfähigkeit des Apparates hängt ab von