grösserer öffentlicher Lauten, wie die Lssthalle, ein neues
Lathaus, ein 8chmuckplatZ arn Wasserturm n. a. in Aussicht
genommen waren.
Oer 8tadt ist inzwischen auch ein Vermächtnis der vor
kurzem vsr8torbsnsn Lrau Henriette Eberls Wwe. im Betrag
von 200 000 Mark rnit der ausdrücklichen Bestimmung Zu-
gskallsn, dass das Legat der Lrrichtung sins8 städtischen
Museums diene, dessen Orundstock noch 27 Oemälds und
mehrere Kunstgsgenständs zugekallsn sind. Damit ist ein
namhafter 8chritt zur Lntwicklung einer städtischen Kunst-
sammlung gethan, und wenn er8t das Kapital durch Vsr-
zinsung ocier allenkallsigs 2ustiktungen die kür einen Museums-
ban vorausgesehsne Höhe erreicht trat, so werden die städ-
tiscken 8ammlungen eins künstlerisch entsprechendere und
würdigere Aufstellung, als es Hetzt möglich ist, erhalten
können. Der dein bedeutenden Legat zu Qrunds liegende
Qsdanks verdient in Ansehung seiner Wichtigkeit und
Triftigkeit die höchste Anerkennung und Nacheiferung.
Von dsrLassadsnschöpkung ain Lriedrichs-^Wasssrturm-)
LlatZ nach den Lianen des Lrok. Bruno 8chmitz (Berlin)
ist schon irn r. kiekte dis Bede gewesen. Mittlerweile ist
auch dis aus Kreisen der Bevölkerung so lange und ein-
dringlich verlangte Lssthalle in Angriff genommen worden.
Der 8chmitzsche Orundplan hat aber im Danke der
Bauzeit mehrere Abänderungen erfahren. 8tatt der ursprüng-
lich vom Baumeister beabsichtigten Durchführung der Haupt-
kront gegen den Lriedrichsplatz in Idaustsinsn und der
8eitsnkronten in einfachem Lutz wurde nachträglich eins
völlige Haustsinvsrklsidung verlangt; statt der Einrichtung
einer sog. fliegenden Bühne im Konzsrtsaal musste eins
regelrechte Bühne erstellt werden, ^uch wurde eine reichere,
mit dekorativem und figuralem bildhauerischen 8chmuck
belebte Ausgestaltung der Lrisdrichsplatzkront, sowie eins
kostbarere Innendekoration gewünscht. Dass diese teils ohne,
teils mit Willen des Baumeisters geforderten Änderungen
sine Erhöhung der Bausumme von etwa 11^ auk über
2 Millionen zur Lolge haben mussten, ist klar und selbst-
verständlich. Mit dem allgemein empfundenen rückläufigen
Geschäftsgang in Handel und Industrie ist aber der sonst
gern ins Dross männiscke gehende Baumut der Mannheimer
bedeutend abgsllaut. ^n Äusserungen kleinlicher 8parsrei,
Deschäktsneidigkeit, an hämischen Angriffen und Nörgeleien
gegen 8tadtverwaltung und den Baukünstler hat es in der
Lagesprssse und im Bürgsraussclmss nicht gekehlt. Dass
ein Monumentalbau ersten Langes, der auk Jahrhunderts
hinaus zugleich ein Wahrzeichen der künstlerischen Leistungs-
fähigkeit einer wirtschaftlich mächtig aufstrebenden und sich
erweiternden 8tadt auch nur durch entsprechende Mittel
erstellt werden kann, haben viels von Herren noch nicht
begriffen, denen ein Budgetsatz eins cosa intangibils und
die künstlerische Ausgestaltung eines Werkes kaum anderes
als Verschwendung ist.
Das bei den öffentlichen Verhandlungen im Bürger-
ausschuss gebrauchte Bild von den „Latten, dis das 8chikf
verlassen", war leider allzu zutreffend. Der Oberbürgermeister,
der in der von viel kleinlichem Deist erfüllten Tagung des
Bürgeraussckussss über diesen Lunkt, dis Kunst und den
Künstler so würdig und entschieden vertrat, konnte aus
tielen Erfahrungen heraus bemerken, der Lraum sei aus-
geträumt, dass dis 8tadt Mannheim durch öffentliche Bauten,
etwa durch das noch zu erbauende Latbaus u. a., auch
künstlerisch seiner Drösse und Leistungsfähigkeit gemäss
zum Ausdruck komme. Dass der in Mannheims städtischer
Vertretung allzustark vorherrschende Nur-Lrwerbssinn, an
dem dis höhere geistige und künstlerische Kultur seitwärts
vorbsischlsicht, eins wirkliche künstlerische Lntwicklung und
Blütezeit wiederum beträchtlich hinausschiebt, ist bedauer-
licherweise wieder einmal sehr offenkundig geworden, so
sehr auch einzelne amtliche und private Druppen der Be-
völkerung künstlerische 2iele verfolgen und anstrsben.
^ls ein hervorragendes Denkmal neuzeitlicher Baukunst
darf das von einem Linanzkonsortium erbaute „Hans ab aus"
genannt werden. Dis Lläne des in seiner charakteristischen
Ligenart alle andern neuzeitlichen, privaten Bauleistungen
überstrahlenden Werkes sind vom 8chüpksr des in Nr. 8
der „Lhsinlands" näher besprochenen Kunstversinshauses
zu Karlsruhe, von Lrok. Lried. LatZel. Das stolz aufstrebende,
machtvoll gegliederte, gotisierende Bauwerk ist ein archi-
tektonischer (Glanzpunkt an den „Llanken", dis Hetzt als eine
einheitliche, mächtig breite 8trassenanlag6 grossstädtischen
l^ps von der seit Dezember v. betriebenen „Llsktrischen"
durchsaust wird. Das städtische 8trasssnbahnnetz gekt dieser
Lags seiner Vollendung und gänzlichen Inbetriebsetzung
entgegen.
2ur 2eit haben wir eine höchst reichhaltige, interessante
und wertvolle, käst nur aus hiesigem und auswärtigem
LrivstbssitZ stammende L h 0 m a - Ausstellung, deren Lrkolg
aber nicht ganz im Verhältnis zu dem steht, wie er sein
könnte und mit Lücksicht auk die künstlerische Bedeutung
sein sollte. Darüber, wie über sine Anzahl neuer grosser
Baulichkeiten, den „Neuen Lkälzer Hok", das „Börsenhaus",
dis gegenüberliegende „Bank" etc. will ich später berichten,
wenn diese Osbäulichkeiten einmal dem . Gebrauch über-
geben sind.
Gegenwärtig wird auch unser altehrwürdiges „Nok- und
Nationalthsater", einst dis Wiege grosser Lhaten, wieder
einmal einem Umbau unterzogen. Über dessen Lrkolg laufen
allerlei beängstigende Dsrüchts um, die sich hoffentlich nicht
bewahrheiten.
-L S.
48
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Lathaus, ein 8chmuckplatZ arn Wasserturm n. a. in Aussicht
genommen waren.
Oer 8tadt ist inzwischen auch ein Vermächtnis der vor
kurzem vsr8torbsnsn Lrau Henriette Eberls Wwe. im Betrag
von 200 000 Mark rnit der ausdrücklichen Bestimmung Zu-
gskallsn, dass das Legat der Lrrichtung sins8 städtischen
Museums diene, dessen Orundstock noch 27 Oemälds und
mehrere Kunstgsgenständs zugekallsn sind. Damit ist ein
namhafter 8chritt zur Lntwicklung einer städtischen Kunst-
sammlung gethan, und wenn er8t das Kapital durch Vsr-
zinsung ocier allenkallsigs 2ustiktungen die kür einen Museums-
ban vorausgesehsne Höhe erreicht trat, so werden die städ-
tiscken 8ammlungen eins künstlerisch entsprechendere und
würdigere Aufstellung, als es Hetzt möglich ist, erhalten
können. Der dein bedeutenden Legat zu Qrunds liegende
Qsdanks verdient in Ansehung seiner Wichtigkeit und
Triftigkeit die höchste Anerkennung und Nacheiferung.
Von dsrLassadsnschöpkung ain Lriedrichs-^Wasssrturm-)
LlatZ nach den Lianen des Lrok. Bruno 8chmitz (Berlin)
ist schon irn r. kiekte dis Bede gewesen. Mittlerweile ist
auch dis aus Kreisen der Bevölkerung so lange und ein-
dringlich verlangte Lssthalle in Angriff genommen worden.
Der 8chmitzsche Orundplan hat aber im Danke der
Bauzeit mehrere Abänderungen erfahren. 8tatt der ursprüng-
lich vom Baumeister beabsichtigten Durchführung der Haupt-
kront gegen den Lriedrichsplatz in Idaustsinsn und der
8eitsnkronten in einfachem Lutz wurde nachträglich eins
völlige Haustsinvsrklsidung verlangt; statt der Einrichtung
einer sog. fliegenden Bühne im Konzsrtsaal musste eins
regelrechte Bühne erstellt werden, ^uch wurde eine reichere,
mit dekorativem und figuralem bildhauerischen 8chmuck
belebte Ausgestaltung der Lrisdrichsplatzkront, sowie eins
kostbarere Innendekoration gewünscht. Dass diese teils ohne,
teils mit Willen des Baumeisters geforderten Änderungen
sine Erhöhung der Bausumme von etwa 11^ auk über
2 Millionen zur Lolge haben mussten, ist klar und selbst-
verständlich. Mit dem allgemein empfundenen rückläufigen
Geschäftsgang in Handel und Industrie ist aber der sonst
gern ins Dross männiscke gehende Baumut der Mannheimer
bedeutend abgsllaut. ^n Äusserungen kleinlicher 8parsrei,
Deschäktsneidigkeit, an hämischen Angriffen und Nörgeleien
gegen 8tadtverwaltung und den Baukünstler hat es in der
Lagesprssse und im Bürgsraussclmss nicht gekehlt. Dass
ein Monumentalbau ersten Langes, der auk Jahrhunderts
hinaus zugleich ein Wahrzeichen der künstlerischen Leistungs-
fähigkeit einer wirtschaftlich mächtig aufstrebenden und sich
erweiternden 8tadt auch nur durch entsprechende Mittel
erstellt werden kann, haben viels von Herren noch nicht
begriffen, denen ein Budgetsatz eins cosa intangibils und
die künstlerische Ausgestaltung eines Werkes kaum anderes
als Verschwendung ist.
Das bei den öffentlichen Verhandlungen im Bürger-
ausschuss gebrauchte Bild von den „Latten, dis das 8chikf
verlassen", war leider allzu zutreffend. Der Oberbürgermeister,
der in der von viel kleinlichem Deist erfüllten Tagung des
Bürgeraussckussss über diesen Lunkt, dis Kunst und den
Künstler so würdig und entschieden vertrat, konnte aus
tielen Erfahrungen heraus bemerken, der Lraum sei aus-
geträumt, dass dis 8tadt Mannheim durch öffentliche Bauten,
etwa durch das noch zu erbauende Latbaus u. a., auch
künstlerisch seiner Drösse und Leistungsfähigkeit gemäss
zum Ausdruck komme. Dass der in Mannheims städtischer
Vertretung allzustark vorherrschende Nur-Lrwerbssinn, an
dem dis höhere geistige und künstlerische Kultur seitwärts
vorbsischlsicht, eins wirkliche künstlerische Lntwicklung und
Blütezeit wiederum beträchtlich hinausschiebt, ist bedauer-
licherweise wieder einmal sehr offenkundig geworden, so
sehr auch einzelne amtliche und private Druppen der Be-
völkerung künstlerische 2iele verfolgen und anstrsben.
^ls ein hervorragendes Denkmal neuzeitlicher Baukunst
darf das von einem Linanzkonsortium erbaute „Hans ab aus"
genannt werden. Dis Lläne des in seiner charakteristischen
Ligenart alle andern neuzeitlichen, privaten Bauleistungen
überstrahlenden Werkes sind vom 8chüpksr des in Nr. 8
der „Lhsinlands" näher besprochenen Kunstversinshauses
zu Karlsruhe, von Lrok. Lried. LatZel. Das stolz aufstrebende,
machtvoll gegliederte, gotisierende Bauwerk ist ein archi-
tektonischer (Glanzpunkt an den „Llanken", dis Hetzt als eine
einheitliche, mächtig breite 8trassenanlag6 grossstädtischen
l^ps von der seit Dezember v. betriebenen „Llsktrischen"
durchsaust wird. Das städtische 8trasssnbahnnetz gekt dieser
Lags seiner Vollendung und gänzlichen Inbetriebsetzung
entgegen.
2ur 2eit haben wir eine höchst reichhaltige, interessante
und wertvolle, käst nur aus hiesigem und auswärtigem
LrivstbssitZ stammende L h 0 m a - Ausstellung, deren Lrkolg
aber nicht ganz im Verhältnis zu dem steht, wie er sein
könnte und mit Lücksicht auk die künstlerische Bedeutung
sein sollte. Darüber, wie über sine Anzahl neuer grosser
Baulichkeiten, den „Neuen Lkälzer Hok", das „Börsenhaus",
dis gegenüberliegende „Bank" etc. will ich später berichten,
wenn diese Osbäulichkeiten einmal dem . Gebrauch über-
geben sind.
Gegenwärtig wird auch unser altehrwürdiges „Nok- und
Nationalthsater", einst dis Wiege grosser Lhaten, wieder
einmal einem Umbau unterzogen. Über dessen Lrkolg laufen
allerlei beängstigende Dsrüchts um, die sich hoffentlich nicht
bewahrheiten.
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