1u§en fortgesetzt mit bervorragenden Bin^el-
arbeiten scbmücken. Dnd wie die l'afel des an-
gesebsnen Bürgers, so soll aucb die Festtafel
cles neu 2u erbauenden Batbaus-Bestsaales rnit
künstleriscbem 8ilberscbmuck verseben sein:
seit^abr und l'ag wirken vaterstädtiscb gesinnte
Bürger Zusammen, urn durcb Bin^elstiltungen,
welcbe uns den oben genannten Ateliers bervor-
geben, cler 8tadt einen ibrer würdigen 8ilber-
scbat2 2n sicbern.
Begenüber cliesern monumentalen 8cbmuck
der l'afel spielt cler vergänglicbste, den die
Blumenbindekunst liefert, eine fast nocb
clieser Künstlerinnen streng innerbalb der Brennen,
welcke clie jeweilige Mode vorsckreibt. Bin
künstleriscbes ^usscbweifen in selbstkomponierts
Motive, das uns in Kunststädten nicbt selten
überrascbt, ist irn Kostüm so wenig 2U Bause
wie in dem ^uwelenscbmuck cler Damen. 80
unermefslicb clie Werte von Lteinen und Derlen
sind, clie sieb an mancbem Ballabend ^usammen-
bnden, so selten sind die Zugeständnisse an den
modernen 8cbmuck, dessen 8cböpfer, Balic^ue,
in so kübner Weise den materiellen Wert dem
künstleriscben unterxuordnen verstekt.
Wenn diese 8tudie nicbt den Obarakter einer
gröfsere Bolle. Man irrt sicber nicbt in der Be-
bauptung, dafs sicb der durcbscbnittlicke Be-
scbmack einer Besellscbaft am sicbsrsten an
dem Bebraucb ermessen lälst, den sie von dieser
Kunst macbt. Bbenso sicber ist es, dafs es
keine 8tadt gleicber Bröfse giebt, die in solcbem
Mafse den blamen einer „Blumenstadt" ver-
dient wie Branklurt. 8tatt ^eden anderen Be-
weises sei auf den unerwarteten Iriumpb bin-
gewiesen, den dis frankfurter Bärtner bei der
im vergangenen ^abre bier veranstalte-
^bbandlung annebmen soll, so wird sie darauf
verliebten müssen, dem Bescbmack der frank-
furter auf allen Bebieten nacblugeben, wo der-
selbe sicb in seiner Bigenart darstellt: sie wird
die 8portsmen nicbt ins Bippodrom und auf den
frük^abrskorso der forstbausstrafse mit ibrem
Buxus an Wagen und Bespannen begleiten, so
wenig wie sie die Künstlerscbaft und ibre Baste
auf den kostümierten Winterfesten im Balmen-
garten aulsucben Kann. 8ie wird die lablreicben
ten Allgemeinen Ausstellung für Binde-
kunst davontrugen.
^.ber neben dem kunstvollen 8cbmuck
des Baumes und der Ausstattung der
l'afel ist es nocb ein drittes, was die
Beselligkeit lu einem Kunstwerk für
das ^.uge erbebt: die Brscbeinung
der Menscben — worunter M leider
nacb unserer strengen Kleiderordnung
nur deren weiblicker l'eil lur versteben
ist. Dis frankfurterin verstebt in ker-
vorragender Weise, sicb anlulieben.
Das ist eine Bigentümlicbkeit, die nicbt
auf die oberen 2ekntausend bescbränkt
ist, sondern tief ins Volk dringt. Wer
in früber Morgenstunde die kleinen
Bürgermädcben aus den Vororten in die
Bescbäfte eilen siebt, wird erstaunt
sein über die ungemein gescbickte ^.rt,
wie diese ibre billigen Kleidcben und
Büte lu etwas lusammenstimmen, was
man eine „l'oilette" nennen könnte.
Vielleicbt ist das Verdienst dieser
kleinen Dadnerinnen um ibre scbmucke
Brscbeinung gröfser, als das ^ener Da-
men, die bei grolsen Bmpfängen oder an
den 8onntag-Vorstellungen des Opern-
bauses unser ^.uge durcb den Blanl
ibrer l'oiletten, ibres 8cbmucks blen-
den und entzücken. 8teben ibnen docb
in Brankfurt selbst eine ^.nlabl „Been-
bände" lur Verfügung, die nicbt nur
mit ibren Bariser Kollegen wetteifern,
sondern, wie uns als verbürgt verraten
wurde, mit diesen sogar in gescbäftbcben
Wettbewerb treten. Allerdings balten
sicb aucb die kostbarsten 8cböplungen
OIL OLl'LLSLUreilL
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arbeiten scbmücken. Dnd wie die l'afel des an-
gesebsnen Bürgers, so soll aucb die Festtafel
cles neu 2u erbauenden Batbaus-Bestsaales rnit
künstleriscbem 8ilberscbmuck verseben sein:
seit^abr und l'ag wirken vaterstädtiscb gesinnte
Bürger Zusammen, urn durcb Bin^elstiltungen,
welcbe uns den oben genannten Ateliers bervor-
geben, cler 8tadt einen ibrer würdigen 8ilber-
scbat2 2n sicbern.
Begenüber cliesern monumentalen 8cbmuck
der l'afel spielt cler vergänglicbste, den die
Blumenbindekunst liefert, eine fast nocb
clieser Künstlerinnen streng innerbalb der Brennen,
welcke clie jeweilige Mode vorsckreibt. Bin
künstleriscbes ^usscbweifen in selbstkomponierts
Motive, das uns in Kunststädten nicbt selten
überrascbt, ist irn Kostüm so wenig 2U Bause
wie in dem ^uwelenscbmuck cler Damen. 80
unermefslicb clie Werte von Lteinen und Derlen
sind, clie sieb an mancbem Ballabend ^usammen-
bnden, so selten sind die Zugeständnisse an den
modernen 8cbmuck, dessen 8cböpfer, Balic^ue,
in so kübner Weise den materiellen Wert dem
künstleriscben unterxuordnen verstekt.
Wenn diese 8tudie nicbt den Obarakter einer
gröfsere Bolle. Man irrt sicber nicbt in der Be-
bauptung, dafs sicb der durcbscbnittlicke Be-
scbmack einer Besellscbaft am sicbsrsten an
dem Bebraucb ermessen lälst, den sie von dieser
Kunst macbt. Bbenso sicber ist es, dafs es
keine 8tadt gleicber Bröfse giebt, die in solcbem
Mafse den blamen einer „Blumenstadt" ver-
dient wie Branklurt. 8tatt ^eden anderen Be-
weises sei auf den unerwarteten Iriumpb bin-
gewiesen, den dis frankfurter Bärtner bei der
im vergangenen ^abre bier veranstalte-
^bbandlung annebmen soll, so wird sie darauf
verliebten müssen, dem Bescbmack der frank-
furter auf allen Bebieten nacblugeben, wo der-
selbe sicb in seiner Bigenart darstellt: sie wird
die 8portsmen nicbt ins Bippodrom und auf den
frük^abrskorso der forstbausstrafse mit ibrem
Buxus an Wagen und Bespannen begleiten, so
wenig wie sie die Künstlerscbaft und ibre Baste
auf den kostümierten Winterfesten im Balmen-
garten aulsucben Kann. 8ie wird die lablreicben
ten Allgemeinen Ausstellung für Binde-
kunst davontrugen.
^.ber neben dem kunstvollen 8cbmuck
des Baumes und der Ausstattung der
l'afel ist es nocb ein drittes, was die
Beselligkeit lu einem Kunstwerk für
das ^.uge erbebt: die Brscbeinung
der Menscben — worunter M leider
nacb unserer strengen Kleiderordnung
nur deren weiblicker l'eil lur versteben
ist. Dis frankfurterin verstebt in ker-
vorragender Weise, sicb anlulieben.
Das ist eine Bigentümlicbkeit, die nicbt
auf die oberen 2ekntausend bescbränkt
ist, sondern tief ins Volk dringt. Wer
in früber Morgenstunde die kleinen
Bürgermädcben aus den Vororten in die
Bescbäfte eilen siebt, wird erstaunt
sein über die ungemein gescbickte ^.rt,
wie diese ibre billigen Kleidcben und
Büte lu etwas lusammenstimmen, was
man eine „l'oilette" nennen könnte.
Vielleicbt ist das Verdienst dieser
kleinen Dadnerinnen um ibre scbmucke
Brscbeinung gröfser, als das ^ener Da-
men, die bei grolsen Bmpfängen oder an
den 8onntag-Vorstellungen des Opern-
bauses unser ^.uge durcb den Blanl
ibrer l'oiletten, ibres 8cbmucks blen-
den und entzücken. 8teben ibnen docb
in Brankfurt selbst eine ^.nlabl „Been-
bände" lur Verfügung, die nicbt nur
mit ibren Bariser Kollegen wetteifern,
sondern, wie uns als verbürgt verraten
wurde, mit diesen sogar in gescbäftbcben
Wettbewerb treten. Allerdings balten
sicb aucb die kostbarsten 8cböplungen
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