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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 24.1914

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Heft 1
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Schäfer, Wilhelm: Jakob Weinheimer
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https://doi.org/10.11588/diglit.26492#0015

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Iakob Wcinheimcr.

Landschaflßstudie (Slift).

Was sich somit in der Konsequenz ciner zeichnerischen oder bildhaften Darstellung als ein Zweierlei
ergibt, kann als Formgesetz selbstredend nur da auftretrn, wo eö sich um mehr als eine zeichnerische
Darstellung handelt, wo daS räumliche Leben in seiner Totalitär zur Anschauung kommen will.
In der Beschränkung auf schwarzweiße Wirkungen ist die Linie souverän, und zwar umsomehr, je
konseguenter sie alle andern Mittel verschmäht. Ein Verglcich der nur gezeichneten mit den gcmalten
Blättern unserer Abbildungen legt das sofort klar. Die größere Kraft zur Überzeugung liegt in
den reinen Zeichnungen; was die Bilder in dieser schwarzweißen Nachbildung als Hclldunkel dazu
geben, ift eben doch nur eine Koloriernng, wie auch die Farbe der Originalc letztcn GrundeS nichtS
anderes ist. Selbftredend soll ihnen damit kein Urteil gesprochen sein, sondern nur die Herkunft
ihrer Wirkung festgeftellt werden: cS stnd bildhaste Darstellurigen auf zeichnerischer Grundlage, keine
Bilder in jenem Sinn, wie er der jungen Generation so leidenschaftlich vorschwebt.

Als zeichnerischen Bildungen muß diesen Arbeiten eine oft anS Vollkommene reichende Reinheit
zugesprochen werden, die ftir ihren Schöpfer mehr als eine gelcgentliche Beachtung in Anspruch
nehmen kann. Wic im Augustheft des vergangenen IahrgangS mitgeteilt wurde, ist Iakob Wein-
heimer cin geborener Hesse (geb. 1878 in Mainz), der auf dem Umweg über das Kunstgewerbe
erst spät zur Malerei kam. Als Radierer war er ein Schuler von Peter Halm, als Maler von
Eugen Bracht. Nach seiner Natur mußte die Schulung des RadiererS stärker auf ihn wirken, als
 
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