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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 24.1914

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Heft 5
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Missenharter, Hermann: Pankoks Haus Rosenfeld in Stuttgart
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https://doi.org/10.11588/diglit.26492#0179

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Abb. 1. Bernhard Pankok: Haus Rosenfeld, Balkon an der Südseite,

Pankoks Haus Rosenftld in Stuttgart

as Bernhard Pankok eigentlich ist, läßt sich
schwer sagen. Bildhauer, Kunstgewerbler,
Architekt, Maler? Zuerst und ursprünglich
gewiß Maler. Und wahrscheinlich ist er überhaupt
nie etwas anderes gewesen, ob er nun Tapeten, Möbel,
Keramiken, Metallarbeiten, Holzschnitzereien oder ein
Haus mit Garten und der ganzen Einrichtung schuf,
wie in Stuttgart für den Großkaufmann Mar Rosenfeld.
Seine beste Liebe gehört ja noch heute der Malerei,
und es ist kein Aufall, daß Lichtwark ihm, als dem
feinsten Portratisten in Schwaben, das Aeppelinbild
sür die Hamburger Kunsthalle in Auftrag gab.

Als Kunstgewerbler und Architekt ist Pankok Auto-
didakt. Das heißt: er ist mehr als Nur-Kunstgewerbler,

Nur-Architekt, ähnlich wie van de Velde, Obrist, Behrens,
die ja gleich ihm von der Malerei ausgegangen sind.
Und gleich ihrten hat Pankok dcirch starke Selbstzucht
und eine wohlgebildete Bauerfahrung seine tiefe Lust
an der Form um der Form willen, seinen leidenschaft-
lichen ornamentalen Spieltrieb, seinen wundervollen
Kraftüberschuß in das künstlerische Maß gezwungen.
Ja, es hat sich sogar geschickt, daß diesem ursprünglich
so phantastischen und in seinen frühesten Leistungen
daher oftmals genialisch wunderlichen Künstler zwei
reine Aweckbauten, ein Ateliergebäude und die neue
Kunstgewerbeschule in Stctttgart, übertragen wurden,
die er, gewiß nicht zu seinem Schaden, mit korrekter
Sachlichkeit ausführte.

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