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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Editor]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 24.1914

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Heft 1
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Pfälzer, Karl: Ländlicher Wohnungsbau: (zu den Entwürfen von Jos. Rings.)
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https://doi.org/10.11588/diglit.26492#0031

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kammer jedes der drei Häuser eine ausreichende,
„herrschaftliche" Wolunmg dietet.

Ganz zum Problem geworden ist die Platzfrage so-
dann in dem Arbeiter - Reihenhaus, dessen hübsche
Ausbildung Abb. 7 zeigt. Uni die Trennungswand
sind die Haustüren mit dem Fensterpaar darüber ge-

zeichnet werden, die den
Durchgang auf Straßenhöhe
legt und sowohl Erdgeschoß
wie Keller in der Höhe
verschiebt. 5 m Breite für
jedes Haus zu 9,20 m Tiefe
genügen, um für einen Vor-
ratskeller, eine Waschküche
mit Geräteraum, eine Wohn-
küche und drei Kammern
sowie eine Badestube aus-
reichenden Raum zu geben.

-o

schickt zusanimengefaßt, sodaß je zwei Häuser als eins
wirken; indem auch diese wieder mit den Kammer-
fenstern rechts und links der Haustür sich verbinden,
entsteht eine Kette, die alle Ärmlichkeit und Lang-
weiligkeit des Eindrucks glücklich vermeidet. Als be-
sonders witzig muß die Lagerung der Geschosse be-

So lösen diese Bauproben von
I. Rings praktische und ästhetische
Forderungen zugleich im Sinn
jener Wohnlichkeit, die immer
mehr als die Grundlage eines
guten sozialen Austandes erkannt
wird. Palast und Hütte, die be-
liebte Gegeneinanderstellung der
Gründerjahre, hat darin nur noch
den Unterschied einer breiteren
Ausdehnung und des kostbareren
Materials; baukünstlerisch ist die
gleiche Sorgfalt angewandt, und
der Awang der peinlichsten Raum-
ausnutzung ift seiner traurigen

Möglichkeit entkleidet. — Awar
lebt ein großer, sogar weitaus der
größte Teil unseres Volkes ab-
seits von solchen Wohnmöglich-
keiten in der Großstadt, wo die
Etagenwohnung der Mietskaserne
der normale Austand ist; für ihn
harrt die Wohnfrage und also auch
die Baufrage in erster Linie einer
sozialen Lösung, namentlich was
die Mittel- und Unterklassen der
Lebensführung betrifft. Wenn
nian will, ist die Frage da ästhe-
tisch nicht so dringend gestellt, wie
auf dem Land und in der kleinen

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