Abb. 12.
Blick von der Empore aufs Allerheiligste.
dankens ist, das ist mcines
Wissens noch bei keinem mo-
dernen Bauwerk ähnlich künst-
lerisch gelöst worden wie bei
dieservorbildlichen Synagoge. —
Man könnte parador behaup-
ten, daß bei diesem Bau die
Wucht des Monumentalen Leich-
tigkeit im Architektonischen sei,
daß dem überzeugenden Ernst,
der solches Kunstwerk auf den
ersten Blick als Gotteshaus er-
kennen laßt, zugleich etwas von
einer göttlichcn Heiterkeit inne-
wohnt, daß — um den Ein-
druck mit einem Wort zu kenn-
zeichnen — ein glückliches,
künstlerisch-religiöses Empfinden
den Schöpfer bei seiner Auf-
gabe beseelte.
Und wenn in der äußeren
Erscheinung der Ausdruck des
streng Erhabenen am nachhal-
tigsten auf die Phantasie des
Betrachters wirkt, so ist das
Jnnere umgekehrt ganz in my-
stische Weiten aufgelöst, in de-
nen daö Auge des Beschauers
Abb. 13.
Standleuchter am Allerheiligsten.
vom untersten Parterre intmer
höher zu der prachtvollen Kup-
pelwölbung eniporsteigt oder
vom Eingang her mit einer
halb visionären Gewalt das
Ällerheiligste sucht. Jch selbst
kenne diesen Synagogenbau
nicht nach seiner Vollendung,
aber diese unerhörte optische
Wirkung im Jnneren dieses
Gottestempels ist mir schon
zum Bewußtsein gekommen,
als noch die Gerüste die freie
harmonische Entfaltung des Jn-
nenraumes hinderten. Jetzt, wo
auch der Schmuck der Mo-
saiken, die Pracht der farbigen
Bander in den Kuppeln das
Mystisch-Gehcimnisvolle starker
unterstreicht, wo sich an jedem
einzelnen Schnmckstück die Phan-
tasie und der unerhörte künst-
lerische Reichtum des Schöp-
fers erkennen lassen, muß das
Ganze die Sinne doppelt ge-
fangen nehmen. Am Detail
dieser Synagoge wird man kon-
trollieren können, ob Edmund
Blick von der Empore aufs Allerheiligste.
dankens ist, das ist mcines
Wissens noch bei keinem mo-
dernen Bauwerk ähnlich künst-
lerisch gelöst worden wie bei
dieservorbildlichen Synagoge. —
Man könnte parador behaup-
ten, daß bei diesem Bau die
Wucht des Monumentalen Leich-
tigkeit im Architektonischen sei,
daß dem überzeugenden Ernst,
der solches Kunstwerk auf den
ersten Blick als Gotteshaus er-
kennen laßt, zugleich etwas von
einer göttlichcn Heiterkeit inne-
wohnt, daß — um den Ein-
druck mit einem Wort zu kenn-
zeichnen — ein glückliches,
künstlerisch-religiöses Empfinden
den Schöpfer bei seiner Auf-
gabe beseelte.
Und wenn in der äußeren
Erscheinung der Ausdruck des
streng Erhabenen am nachhal-
tigsten auf die Phantasie des
Betrachters wirkt, so ist das
Jnnere umgekehrt ganz in my-
stische Weiten aufgelöst, in de-
nen daö Auge des Beschauers
Abb. 13.
Standleuchter am Allerheiligsten.
vom untersten Parterre intmer
höher zu der prachtvollen Kup-
pelwölbung eniporsteigt oder
vom Eingang her mit einer
halb visionären Gewalt das
Ällerheiligste sucht. Jch selbst
kenne diesen Synagogenbau
nicht nach seiner Vollendung,
aber diese unerhörte optische
Wirkung im Jnneren dieses
Gottestempels ist mir schon
zum Bewußtsein gekommen,
als noch die Gerüste die freie
harmonische Entfaltung des Jn-
nenraumes hinderten. Jetzt, wo
auch der Schmuck der Mo-
saiken, die Pracht der farbigen
Bander in den Kuppeln das
Mystisch-Gehcimnisvolle starker
unterstreicht, wo sich an jedem
einzelnen Schnmckstück die Phan-
tasie und der unerhörte künst-
lerische Reichtum des Schöp-
fers erkennen lassen, muß das
Ganze die Sinne doppelt ge-
fangen nehmen. Am Detail
dieser Synagoge wird man kon-
trollieren können, ob Edmund