Ludwig Habich: Das Goethe-Denkmal in Darmstadt.
ist nicht nur der bequemere,
sendern auch in vielen Fäl-
len der logische Weg; denn,
um bei dem Beispiel zu blei-
ben, was vermag die leib-
liche Gestalt des Chemikers
Liebig über ihn selber zu
sagen? Ein Fürst repräsen-
tiert damit und für ihn ist
sie logisch, weil er Tausen-
den mit seiner Erscheinung
bekannt wurde. Die Bedeu-
tung des großen Chemikers
liegt allein in seiner Lei-
stung, die durch eine allego-
rische Figur — unterstützt
durch ein Bildnis seiner Ge-
sichtszüge — sicher besser
dargestellt werden kann als
durch seine unbekannte nnd
für diese Leistung zufällige
Gestalt.
Jobst hat als allegorische
Person eine sitzende Frauen-
figur gcwählt, eine vortrcff-
lich modellierte Gestalt, die
durch das auf ihren Knien
ruhende Gewand sich unge-
zwungen mit dem — leider
wohl et>vas zu hohen —
Sockel verbindet. Es ist eine
Steinplastik, und da ergibt
sich statischkeine andereMög-
lichkeit, als die Masse der
Statue unten zu schließen —
^ L ^
!> ^
Abb. 12. Georg Kolbe: DaL Heine-Denkmal in Frankfurt a. M.
wie es eben Scholl anch mit
seinen Landgrafenfiguren
machte. Noch besonders ge-
geben war diese Form bei
dem Standort dieses Denk-
mals, das in vorbildlicher
Weise in die Platzecke ge-
stellt wurde, wo es an der
Architektur Maßstab und
Halt finden kann. Als Kon-
sequenz solcher Steinplastik
ist uns von Lederer das
Hamburger Bismarck-Denk-
mal direkt aus großen Blöcken
aufgemauert worden, wie ja
überhaupt unsere Ieit — in
bewußter Anknüpfung an dje
Agypter — eine Vorliebe
für die massige Steinplaftik
hat und sich darin allzuoft
zyklopisch übernimnrt. Als
Beispiele einer guten Be-
herrschung hierin mögen das
Artilleriedenkmal in Koblenz
und der sogenannte Tau-
zieher in Köln genannt sein.
DaS Artilleriedenkmal von
Schreyögg (Abb. 7) wurde
hier schon wiederholt mit
Auszeichnung genannt. Es
ist mit einer stehenden Fi-
gur der hl. Barbara gekrönt
(der Schutzpatronin der Ar-
tilleristen), die durch das auf-
gestellteKanonenrohr außer-
ist nicht nur der bequemere,
sendern auch in vielen Fäl-
len der logische Weg; denn,
um bei dem Beispiel zu blei-
ben, was vermag die leib-
liche Gestalt des Chemikers
Liebig über ihn selber zu
sagen? Ein Fürst repräsen-
tiert damit und für ihn ist
sie logisch, weil er Tausen-
den mit seiner Erscheinung
bekannt wurde. Die Bedeu-
tung des großen Chemikers
liegt allein in seiner Lei-
stung, die durch eine allego-
rische Figur — unterstützt
durch ein Bildnis seiner Ge-
sichtszüge — sicher besser
dargestellt werden kann als
durch seine unbekannte nnd
für diese Leistung zufällige
Gestalt.
Jobst hat als allegorische
Person eine sitzende Frauen-
figur gcwählt, eine vortrcff-
lich modellierte Gestalt, die
durch das auf ihren Knien
ruhende Gewand sich unge-
zwungen mit dem — leider
wohl et>vas zu hohen —
Sockel verbindet. Es ist eine
Steinplastik, und da ergibt
sich statischkeine andereMög-
lichkeit, als die Masse der
Statue unten zu schließen —
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Abb. 12. Georg Kolbe: DaL Heine-Denkmal in Frankfurt a. M.
wie es eben Scholl anch mit
seinen Landgrafenfiguren
machte. Noch besonders ge-
geben war diese Form bei
dem Standort dieses Denk-
mals, das in vorbildlicher
Weise in die Platzecke ge-
stellt wurde, wo es an der
Architektur Maßstab und
Halt finden kann. Als Kon-
sequenz solcher Steinplastik
ist uns von Lederer das
Hamburger Bismarck-Denk-
mal direkt aus großen Blöcken
aufgemauert worden, wie ja
überhaupt unsere Ieit — in
bewußter Anknüpfung an dje
Agypter — eine Vorliebe
für die massige Steinplaftik
hat und sich darin allzuoft
zyklopisch übernimnrt. Als
Beispiele einer guten Be-
herrschung hierin mögen das
Artilleriedenkmal in Koblenz
und der sogenannte Tau-
zieher in Köln genannt sein.
DaS Artilleriedenkmal von
Schreyögg (Abb. 7) wurde
hier schon wiederholt mit
Auszeichnung genannt. Es
ist mit einer stehenden Fi-
gur der hl. Barbara gekrönt
(der Schutzpatronin der Ar-
tilleristen), die durch das auf-
gestellteKanonenrohr außer-