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Verein für Historische Waffenkunde [Editor]; Verein für Historische Waffenkunde [Contr.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — N.F. 2.1926-1928

DOI issue:
Band 2, Heft 7
DOI article:
Post, Paul: Der Waffenrock des "Schwarzen Prinzen" in der Kathedrale von Canterbury
DOI article:
Cripps-Day, Francis H.; Rudolph, G. [Contr.]: Zwei weitere Montmorency-Harnische
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.69978#0168

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156

FRANCIS H. CRIPPS-DAY: ZWEI WEITERE MONTMORENCY-HARNISCHE

BAND 1


Abb. 2. Grabmal des Prinzen Eduard. Zeichnung mit einer Handschrift vom
Anfang des 17. Jahrh. London. Society of Antiquaries ms. 162.

Noch eine zweite Vermutung allgemeiner waffen-
technischer Art läßt sich an den englischen Waffen-
rock knüpfen. Wie hier mit dem Stepprock verbun-
den, mag er ursprünglich auch der Träger jener Plätt-
chen und Spangen gewesen sein, aus denen sich im


Abb. 3. Grabstein des Peter Krelinger (f 1365) Rothenburg ob d. T.
Nach Hefner, Waffen.

Verlauf der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts ein
für die Harnischentwicklung weit wichtigerer selb-
ständiger Bestandteil der Rumpfpanzerung ent-
wickelte, der Spangenharnisch.

ZWEI WEITERE MONTMORENCY-HARNISCHE
VON FRANCIS H. CRIPPS-DAY
AUS DEM ENGLISCHEN VON G. RUDOLPH

Besucher des Musee de l’armee haben vielleicht
den Harnisch G. 138 (Abb. 1) bemerkt, der im Kata-
log von Oberst L. Robert folgendermaßen beschrie-
ben ist: „Armure d’un chef de gens de pied vers
1560. Plastron ecrevisse de neuf lames; tassettes
de huit lames. L’armure est decoree de cordons en
torsade et rubaris argentes. La premiere lame de
la cuirasse porte en repousse le Collier et la me-
daille de l’ordre de Saint-Michel, dores. Bourguig-
note ä baviere“. Diese Beschreibung ist jedoch et-
was unvollständig und irreführend. Eine genaue
Untersuchung des Harnischs zeigt außerdem, daß er
ursprünglich „blank“ war, und läßt Spuren von

Gold auf dem getriebenen Michaelsorden erkennen;
die jetzige rotbraune Farbe ist die Folge von Rost
und von nachlässiger Behandlung in früheren Zeiten.
Kein Teil des Stückes, mit Ausnahme des Visiers,
kann als „argente“ bezeichnet werden, und es
kann kein Zweifel bestehen, daß dieser Teil nicht
zur Garnitur gehört, daß er aber zum Helm ge-
hörig ist. Hinsichtlich des Umrisses wie auch der
Konstruktion stellt diese geschobene Garnitur ein
Exemplar einer ganz genau bestimmten Gruppe von
Harnischen dar, von denen die folgenden als beste
Beispiele gelten:
a) Die „antike“, scheinbar geschobene Rüstung,
 
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