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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]; Verein für Historische Waffenkunde [Mitarb.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — N.F. 2.1926-1928

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.69978#0311

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FACHNOTIZEN

237

bereits auf dem Schrottlager ausgeladen worden, sodaß
die Herkunft bei den großen Schrottbezügen des Werkes
nicht mehr zu ermitteln war. Ein Teil der Ladung war


Abb. 1.

sen von weißem (nicht graphitischen) lunkerigem Roh-
den außer den Schmiedeisenkugeln zerschlagene Mas-
sen von weißem (nicht graphitischen) lunkerigem Roh-

den Wandstärken vorhanden, die nicht durch eine beab-
sichtigte Verstärkung des Bodens zu erklären waren.
Die Bomben hatten eingegossene schmiedeiserne Henkel;
an einer derselben war zu sehen, daß die Kernspindel
horizontal gelagert gewesen war. Es wurden Bomben
von etwa 160, 220, 240, 260 und 325 mm 0 festgestellt.
Die Analyse einer Bombe ergab:
3,86% Kohlenstoff,
0,02% Silizium,
0,65% Mangan,
0,06o/o Phosphor,
0,02o/o Schwefel,
0,01% Arsen.
Andere Fremdstoffe waren nicht vorhanden. Das Eisen
war im Bruch weiß. Der ziemlich hohe Mangangehalt zeigt,
daß die Bomben nicht aus umgeschmolzenem Schmiede-
eisen gegossen, sondern Erzeugnisse aus Hochofeneisen
sind.
Noch stärker als die gußeisernen Gegenstände waren
die Schmiedeisenkugeln verrostet. Diese waren alle stark
unrund und zeigten an verschiedenen Stellen Vertie-
fungen. Es wurden Kugeln von etwa 40, 60, 100, 130,
140 und 160 mm 0 festgestellt. Die Analyse einer Kugel
ergab:
0,12o/o Kohlenstoff,
0,02o/o Silizium,
Spuren Mangan,
0,07o/o Phosphor
Spuren Schwefel.


eisen, die sich durch ihre starke Verrostung von dem
anderen Roheisen auf dem Lager unterschieden, sowie
gegossene Voll- und Hohlkugeln. Fast alle Gußstücke
waren fehlerhaft oder beschädigt. Die Vollkugeln waren
gesprungen oder hatten große Lunker. Das Eisen war im
Bruch weiß. Es wurden Kugeln von 75, 125 und
160 mm 0 festgestellt.
Bis auf eine einzige, merkwürdig gut erhaltene und
vielleicht nicht zum Funde gehörende kleine Bombe von
116 mm 0 außen und 14 mm Wandstärke waren alle
Hohlkugeln fehlerhaft. Bei einzelnen war anscheinend die
Form beim Guß nicht ganz gefüllt gewesen, andere hatten
Gußblasen. Auch waren starke Ungleichmäßigkeiten in

Hiernach liegt ein weiches Schn =
Reinheit vor. =■
Während man heute im ZeitalterE_t
Eisen in Form schwerer Blöcke gevE
zu Kugeln ausschmieden kann, war =
schmiedeisernen Geschützkugeln in =—
so einfach. Um das Eisen zu verdicE.
schlackenhaltigen Rohluppen ' erst E l»
ausschmieden. Abb. 1 und 2 zeigen E
Kugel von etwa 110 mm 0, und zv=~
ersten Querschnitt durch die Kugel,E_?
die eine Kugelhälfte senkrecht daE_
schnitten dargestellt ist. Die Schni E
 
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