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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 5): Die Kunstdenkmäler des Kreises Lörrach — Tübingen u.a., 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.2149#0096

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So KRWS LÖRRACH.

Maiereien gleichzeitig ist, nicht anzuzweifeln ; ebenso wird aber daran festgehalten werden
müssen, dass der Todtentanz ein Jahrhundert früher schon ausgeführt war. (Vergi, darüber
auch die Verwerthung der Durm'schen Ansicht im Schau ins Land XVII 6, nach welcher
Lübke mit seiner Datirung des Todtehtanzes Recht behält, aber darin nicht das Richtige
trifft, wenn er die Malereien auf den Eingangswänden für gleichzeitig mit diesem erklärt.)

Die Maiereien mit ihrem sehr dünnen Auftrag der Farben wurden vor dem Ab-
bruch des Thurmes auf Kosten der badischen Regierung glücklich und gut von dem
Maler Keim aus München abgelöst und auf Gypstafeln aufgetragen, welche in der Thurm-
halle der neuen Kirche bleibende Aufstellung gefunden haben. (D.)

(Dass die Badenweilerer Wandmalerei übrigens keinen eigentlichen Todtentanz,
sondern die Legende von den drei Todten und den drei Lebenden darstellt, hat schon
Goette a. a. O. erkannt. K.)

(K.) Die Kirche besass eine Anzahl von Epitaphien, welche bei dem Neubau Auf-
stellung erhalten sollen.

i) In dem Langhaitse stand eine Grabtafel aus rothem Sandstein, h. 2,45 m.
br. 1,13 m, welche jetzt in der Vorhalle der neuen Kirche aufgestellt ist. Inschrift in
gothischer Minuskel:

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Der schrägstehende Schild ist von einem Wolkenband umzogen und trägt einen
heraldischen Adler, über dem Schilde ein Stechhelm mit gothischer Zier und grossem
gefiederten Ballen auf einem Kissen mit Quästchen.

2) Grabplatte der A.M. vonKula aus rothem Sandstein, h. 1,95 m, br. 1,03 m
(s. S. 8:).

3} Grabplatte eines Rector Wern|herus | Buger | Deca|nus | 1521 mit
zwei bürgerlichen Wappen.

4) Grabplatte zweier Herren von Merkelbach. Umschrift:

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llllllll flarfi ben 28. JAN. 1Ó60

Im Innern zwei grosse Wappen mit Helmzier und der Psalm 103, V. 15: Ein
Mensch ist in seinem Leben u. s. f.

5—9) Weitere Grabsteine aus den Jahren 1623,-1659, 1671, 1753, 1768.

Sachs Mitth. erwähnt, nach einer alten Tradition seien unter dem Kirchenaltar zu
Badenweiler die Viscera Herzog Bernhards von Weimar beigesetzt.

Der Kirche gehörte bis vor wenigen Jahren eine zinnerne Taufschüssel mit Kanne,
welche jetzt in der Sammlung der Grossh. Kunstgewerbeschule zu Karlsruhe bewahrt wird
(abgeb. Schau ins Land XV 41, vergi. Tafel X). Die Platte hat die Darstellung der
die Temperantia umgebenden vier Elemente mit den Beischriften AER TERRA IGNIS
AQVA und am Rande diejenige der sieben freien Künste. An der Kanne sind Glaube,
Hoffnung und Liebe dargestellt. Das Becken hat 0,46 m im Durchmesser und trägt als
Schauzeichen die Initialen J. F., die 0,30 m h. Kanne das Monogramm F. B., doch sind
 
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