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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 5): Die Kunstdenkmäler des Kreises Lörrach — Tübingen u.a., 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.2149#0169

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SCHLIENGEN

Schreibweisen: in Sliingas -820 S. Gall. ÜB. I 245; villa Slieng 1146; Sleingen
1147; Sliengen 1184; Schliengen 1341 f.

Litteratur: Mone 2, XIX 105, 194 (Basel, Landvogtei); Liebenau H. v. Ur-
kundensamml., in Argovia V j bis 192 ; Martini Diöz. Müilh. I 116; Fecht Amfsbez.
Müllh. S. 205.

Römische Reste. Spuren alter Römerwege erkennt Mone in der 'Hochweg-
strasse' 13. Jh. (Urgesch. I 142) und (Z. XVII 395) in der 'Vineta sita zum altweg', erw.
in einem Nekrolog, des 15. Jh. ; in dem 'ager situs an dem altweg' ; daselbst 'Hedewigis
im altwig'. — Münzen von Vespasian, Antoninus, Pius und Faustina. Mone Z. XIV
270, Bissinger Fundst. n° 74, Mz. n° 78.

Pfarrkirche (eccl. in Sliengen 1303; parochia ecclesia in Sliengen 1308; in
decanatu Riïdelikon ecclesia Sliengen est quartalis 1324; eccl. Sliengen cum filia Muschein
in decanatu Nriwenburg zw. 1360 bis 1370, Lib. marc.; renovata ecclesia parochialis in
Schlingen consecrata est per Balthasarum episcopum Constantiensem a. 1503, Mone 95
III 589; ein herr von Heitersen patron der Küchen zu Schliengen 1533; plebanus in S.
in decanatu Fiurbaeb 1275; Idtpriester ze Sl. 1342; brüder Vjrgilius sant Johansorden
lüppriester ze Sl. 1363 u. s. f., tit. S. Leodegarii m.).

Alt ist nur der dem 13. Jh. angehörende Thurm in seinen drei unteren Stockwerken.
Das zweite Geschoss hat je zweigestellte spitzbogige Fenster mit Eselsriicken. Die
Thurmhalle ist mit einem schönen Kreuzgewölbe eingedeckt, dessen dicke abgeschrägte
Rippen auf Ecksäulen mit abgeschrägte]] AViirtelkapItellen ruhen. Der nach der Kirche
zuführend« Eingang hat bereits den Spitzbogen, aber noch die übliche aus Platte und
Schmiege bestehende Profilirung des Simses.

Einige Grabsteine des 18. Jhs.

Im Chor Oelgemälde des 18. Jhs. (h. Familie), nicht schlecht

Eine silberne ewige Lampe gehört der Barockzeit an, ist aber als gute Arbeit
be achtens werth.

An dem Hintergebäude des Pfarrhofes Wap pen eines Ordensmeisters von Heiters-
heim, Adam von Schwalbach; die Deutschherren von Heitersheim hatten den Pfarrsatz
in Schliengen.

Am Haus Nr. 72 ein Rococowappen.

Vordem Orte, auf dem Weg nach Bellingen zu, Kapelle, geringer Bau des letzten Jahr-
hunderts. Auf dem Altar eine Kreira^'a^s^r.ippe : der {.'rucilixiis ist eine schlechte Barock-
arbeit, dagegen sind Maria und Johannes gute spatgothische Holzstat uellcn, weiss angestrichen.

Die Nachweise über die Rechtsverhältnisse des Ortes (s. 1327); die Curia c
in Sl. (Eigenthum der Abtei Marbach, 1282 Joh. Snewelino filio Cûnradi militis dicti
Sneweli iiTnioris civ. Frib. in foedum concessa, von diesem 1300 an die Johanniter zu
Freiburg überlassen und von diesen an Kl. Königsfelden verkauft, 1318 Jan. 8, s. Neu-
gart CD. n 395); den Besitz des Spitals in Neuenburg, des Kl. Säckingen,
der Markgrafen von Hachberg, des Kl. Königsfelden, des Prediger zu
Basel, den Dinghoff der Herren von Hattstatt, das Gericht (1332), die
Vögte (seit 1378 erw.), die Scnultheissen s. jetzt ges. bei Krieger S. 668 f.
 
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