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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 5): Die Kunstdenkmäler des Kreises Lörrach — Tübingen u.a., 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.2149#0204

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TODTNAU

Schreibweisen: Tottonowe 1289; Tottenö 1299; Totnow zwischen 1360 bis 1370.

Litteratur: Rombach, Jos. Todtnau u. s. Umgebung, Lörrach 1855. Hermann
ein Spaziergang durch Todtnau (Schau ins Land III 83}. Wörl Führer durch Todtnau,
Würzt. 3. a, 2.A. (Wörls Reisehdb. Nr. 201—202). Krieger S. 796.

Der Ort wird zuerst 1114 genannt, wo Waiicho von YValdecko, der Sohn Luitfrieds,
und Burkhard von Eistätt, Sohn Eberhards, ihr Eigenthum zu Todtnau und Todtnauberg
an S. Biasien schenken. Im Jahre 1164 wurde Todtnau der von dieser Abtei in Schönau .
errichteten Pfarrei einverleibt; 1283 ertheilte S. Biasien Todtnau die Erlaubniss zur Er-
richtung einer hölzernen Kirche cum altari mobili, in quo singulis septimanis plebanuSEh
Schoenaugiensis vel eius socius sacris operaretur (G'erbert HNS. H 96). Schon 1187
gewährte aber Abt Heinrich von S. Biasien eine eigne Pfarrei und die Ersetzung der Holz-
kirche durch eine steinerne Kapelle (ut in loco capellae ligneae, quae olim apud Tottnowe
nostra voluntate constnicla fuerat et consensu, . . . capella lignea aedifjcantur . . . adiecto
sibi cimiterìo competenti, unusque de fratribus nostris sacerdos iuxta eandem capellam
residens divina in prenominata capella iugiter admmistret; Gerbert HNS. HI. 218 f.
Nr. 16 7), doch mit Aufrechterhai tu ng der Paro chi al rech te von Schönau. Als erster Plebanus
von Todtnau wird Berchtoldus in derselben Urkunde Heinrichs genannt. Joannes Letho-
riensis Episcopus ordinis fratram Domus Teutonici, Generalvikar des B.Rudolf vonKonstanz,
weihte noch im selben Jahre 1289 diese neue Steinkirche mit ihren zwei Altären ein.
Im folgenden Jahre wurde Todtnau förmlich zur Pfarrei erhoben. Diese älteste Pfarrkirche,
welche man mit Unrecht fur identisch mit der Kapelle in Aftersteg gehalten hat und über
welche diese archäologisch interessanten Notizen erhalten sind, scheint erst in dem
Brande untergegangen zu sein, welcher Todtnau 1689, Jun. 15, in Folge der von den
Franzosen verhängten Brandstiftung verheerte. Erst i. J. 1692 wurde unter Abt Roman
eine neue Pfarrkirche erstellt. Ein neuer Brand traf die Kirche und verzehrte den Glocken-
turm 1772 (oder 1773"'). Ob Todtnau ausser seiner alten Kirche noch einen monu-
mentalen Besitz gehabt, wird nicht gemeldet. Gegenwärtig hat sich nichts antiquarisch
Bemerkenswerthes mehr erhalten.

Ueber die in Todtnau nachgewiesenen Familien s. Kindler v. Knobloch
Geschlechterbuch I 2 232 f. (Peter v. Tottenuve 1307 f.)

Politisch gehörte die Vogtei Todtnau zur Landgrafschaft Breisgau und wurde
1805 badisch.

UTZENFELD

Schreibweisen: Uzinvelt zwischen i3oibis 1308; Uzzenvelt r344; Uezenuelt 1352;
Utzenfeld 1488 f.

Das Stift S. Biasien war hier begütert (ain miili ze Utzenvelt 1374). Politisch ge-
hörte der Ort zur Landgrafschaft Breisgau (Vogtei Schönau) und ist seit 1805 badisch.
Kirchlich war er Filiale von Schönau; eine Kapelle S. Apollonien wird ohne Datum
genannt (Kr. 825).

Ein Holzhaus Nr. nb. mit der Jahreszahl 1657 — also über 250 Jahre alt. Die
Friese über den Fenstern fein profili« mît Zahnschnittleisten. (D.j
 
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