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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 5): Die Kunstdenkmäler des Kreises Lörrach — Tübingen u.a., 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.2149#0126

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IOÖ KREIS LÖRRACH.

Den EvangeHstenzeichen bei den Deckencartouchen sind folgende Sprüche bei-
geschrieben:

Löwe: Vox clamants in deserto.
Adler: Ut testimonium perhiberet de luraine.
Stier mit Opferaltar: [f]actum cum sacerdotio fungeretur.
Engel: Mitto angelum meum ante faciem tuam.
An den Wänden noch bemerkenswerth:ein Wappenschild mit Mitra, Krummstab
und Kreuz, dann ein schön oraamentirtes, grosses S. Blasianer Wappen, mit der Auf-
schrift: Caspar MarthiiisGhkkamiKaltenbacliiiisAbbas,pi-aepositiis,Baroi§no7nina
grata Dec: Restaurât, curat, pomi: Quae servet hi annos imdtos rexregum : limina,
teda basin. Armo ijçg et 94.

Zugangs- und Sakristeithüre aus polirtem Holze mit eingelegter Arbeit.
Das Aeussere des Schlösschens ist schlicht im Putzbau durchgeführt,, an der
Mittelpartie einige flach ornamentine Schlusssteuio und nur das Portiti mit der Freitreppe
wirkt stattlicher.

Das Dach ziert ein achteckiges Thürmchen mit kkir.ii:i Zwicbelriolm, darauf als
Wetterfahne der 'springende Hirsch', das Wappenthier S. Blasiens. Zwei Kaminhüte,
ihrer guten Form wegen, sind noch zu nennen. (D.)

DATTINGEN

Schreibweisen : Taringen 1185 ; curia de Tattjngen, que attinet monasterio de Seidon
r2Óo; Tattingen 1323; Tatighofen 1352.

Litteratur: Fecht Amtsbez. Müllh. S. 132.

Einen Römerweg erkennt Mone (Z. X 203) in dem 1352 urkundl. erwähnten
'gesteinten Weg', der 1420 urkundl. 'Hertweg' heisst,

Pfarrkirche (ehem. S. Jakobskapelle), ursprünglich gothisch, sehr genau geostet.
Noch gut erhalten ist der aus fünf Seiten des Achtecks geschlossene Chor, welchem ein
Joch vorgelegt ist. Die hohlprofilirten Rippen dos Ceivölliei e:usteij:i'n im Chorabschlusse
runden kapitelllosen Halb säulchen mit hochgezogenen Basen, in dem vorgelegten Joche
der Wand. Der Schlussstein des ChorabscMusses hat ein gemaltes Wappen, derjenige
des vorgelegten Joches ein Veronikabildniss, Der grosse gothische Triumphbogen hat
abgefaste und eingehöhlte Kanten. Die Chorfenster lassen auf 14. Jh. schliessen. Das
Schiff ist im Innengang modernisât. An der Ausscnseite desselben ist ein hübscher
gothischer Fries in Schwarz aufgemalt. Die Thüre und die Fensterchen sehr einfach.

Der an der Westseite über dem Eingang gebaute Thurm ist modern.

Auch die nördlich an den Chor angebaute Sakristei ist gewölbt und mit dem Chor
durch eine spitzbogige Thüre verbunden.

Bis zum Jahr 1869 war an der Chorwand noch aus vorreformatorischer Zeit eür Altar
mit geschnitztci! Heiiisenluìdern aufgestellt, welcher dann an einen Basler Antiquar ver-
kauft wurde. Es erwähnen denselben die Aufzeichnungen von Sachs und ein Bericht
d. d. Britzingen 1758, At. 3 (Akten des Grossh. Minist. I. 1754 ff.). Von vergoldeten
Statuen und Malereien werden genannt: >) ein h. Jacobus mit Pilgerstab; 2) Maria mit
zwei Engeln, die ihr die Krone auf's Haupt setzen, sie trägt das Jesuskind ; 3) Joh. Evang.
mit übergoldetem Kelch; 4) auf der rechten Seite des 'Kastens' künstlich gemalt der
 
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