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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 5): Die Kunstdenkmäler des Kreises Lörrach — Tübingen u.a., 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.2149#0034

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thüre trägt den Namen 'Urban Fischer' und die Jahreszahl i6zi. Im Sturze des
Treppenfensters steht der Name 'Elsbet Schöri'. An einem hölzernen Thürriegel
bei dem Thorweg ist die Jahreszahl 1619 eingeschnitten.

Reich an interessanten Fachwerkhäusern, die aber auch vielfach modem ver- Fi
stHìnmelt sind, ist der Ort Besonders hervorzuheben ist hier das Haus Nr. 4 II mit
seinem schönen, auf einem Holzpfosten ruhenden, sechsseitigen grossen Erkerbau, von
<-:m'!j'. Piìi'ii^.fssci- zu j,;o m. Am Haus Nr. 39 eine hübsche Laube mit Geschränke
nach nebenstehender Figur (vergi. Fig. 10). Haus Nr. 70 trägt die Jahreszahl 1553
eingeschnitten. Die untere Schwelle dieses Fachwerkhauses hat die bemerken s werthe
Dicke von 50 Centimetern. Zu beachten ist die Anordnung des Fussbodens in dem
Obergeschosse. Die Fachwerkwand dieses Geschosses steht nicht unmittelbar auf dem
Deckengebälke des untern Stockes, sondern auf dem Bretterboden über dem Gebälk.
Derselbe sieht zwischen der Pfette der Unterwand und der Schwelle der Oberwand vor.
Das Untergeschoss wurde daher fertig gestellt, dann mit den Fussbodendielen über-
nagelt und auf diese erst die Geschränke des Oberstockes aufgestellt. (Vergi Fig. ro.)

An einem andern Fachwerkhause findet sich die Jahreszahl 1538 eingeschnitzt
— also volie 36 z Jahre trotzte erfolgreich dieser Holzbau den Unbilden der Witterung
und der Menschen. (D.)

KANDERN

Schreibweisen: Cancer (verschrieben) maria ad a. 776 Cod. Law.; in pago Brisgowe
in villa Cantara ad a. 790 ib.; de Chandro 1102 f.; Candere 1185; Kander 1297; von
mindern Kandren 1391 f.

Litteratur: Fecbt Sdw. Schwarzw. II 354; Mehrer Das bad. Markgraflerland
mit besonderer Rücksicht auf die Chron. von Kandern bis 1850. Kandern 1871.

Ala?na?iniscke(?) Reste. Auf dem Burberg, östlich von K,, befindet sich ein M
Ringwall mit Spuren von doppeltem Graben und Wall, welche den Bergkopf nach
dem flacheren Sattel hin abschneiden. (W.)

Kirche neu. Eine ecclesia de Candro iro2 bis 1196, Basi. ÜB. I 10 bis 49; in
decanatu Niiwenburg zw. 1360 bis 1370 Lib. marc; — plebanus in Candro et in
Rudelicon in decanatu Fiurbach 1275. Später trug die Kirche als Filiale von Eürgeln
den Titel S. Francisci Salesii. Seit 1083 gehörte die Kirche dem Stift S. Alban zu Basel.

Ein Dienstadel von Kandern erwähnt seit 1358. Kandern, Sitz eines freien
Gerichtes, gehörte zur Herrschaft Sausenberg. Seit iSio Stadt

Prunkgefäss: Die goldne Sau (s. den Artikel Sausenburg).

Pfarrkirche (evangel.) aus dem Anfang des rg. Jhs.

Auf dem Kirchhofe ist eine grosse Anzahl wahrscheinlich der früheren Kirche
angehörender Grabsteine aus dem 17. und iS. Jh. eingemauert (ca. 25 Stück, aus
den Jahren 1623, 1628, *68r u. s. f.).

Im Garten des Forsthauses zu Kandern stehen ein steinerner Tisch mit 8 Stein-
sitzen, die in dem hintern Röttlerwald in der Nähe des Sickenbachhäuschens
gefunden wurden.
 
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