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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 5): Die Kunstdenkmäler des Kreises Lörrach — Tübingen u.a., 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.2149#0194

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NEUENWEG

Schreibweisen: an der Belchener Wiese ze dem n'wen wege 1218; Nova via 1289;
.zu Nuwenwege 1514.

Litteratur: Fecht Sdw. Schwarzw. II 503.

Römische Reste. JPreuschen will den 'Neuenweg' als Römerweg erklären und
sucht in der Nähe, bei Bürchau, ein römisches Standlager. Diese Annahmen sind bis
jetzt durch keinerlei Funde bestätigt worden.

Pfarrkirche (evang.; erw. ecclesia Nova via in decanati! Warembach zw. 1360
bis 1370 Lib. marc; 1807).

Im Pfarrhofe wird ein stark vergoldeter silberner Kelch aufbewahrt — ein spät-
gofhlsches Werk von edlen Formen; doch scheint der Rand des Fusses erneuert zu sein,
wesshalb wohl auch die Marke fehlt. Wahrscheinlich ist auch die Kuppe erneuert. Um
den alten Rand läuft in gothischer Minuskel die Inschrift

nane öeöfratujä ■ aima ■ 1509

Auf den den Fuss schmückenden Plättchen sind drei Felder gravirt. Das mittlere
zeigt die halbverwischte Darstellung einer h. Anna selbdritt, sehr fein und schön gearbeitet,
die Gewandung faltenreich und vorzüglich behandelt. Das Feld rechts von der h. Anna
hat ein Spruchband mit ..©acta | SCïla | 0 $ 110&

Das Feld links von ihr zeigt ein Wappenschild

t einem Reh (oder einer Gemser) ohne Horn.....

Am Thürsturz des Pfarrhauses, einst Bauern-
wohnhaus, das badische Wappen mit Jahreszahl (1781)
(vergi. Fig. 88). Im Souterrain hübsche Kreuzge-
wölbe. (DJ

Wapftauml fahresiaM am Pfarrhause. , , - . -. , ■ r j t., s ,

An der Aussenseite der Kirche eine GeaexRtafet

Gcdtnktaia eines k. Lieutenants Joh. Mark Loffski von Zabratz, st. 1691.

NIEDERBÖLLEN

(Zinken der Gemeinde Bollen)

Schreibweisen: in Belna inferiori 1352; ze nidern Belna 1488; Nider Belna 1488;
Niederbelna 1536.

Der Ort gehörte bis 1797 zu der vorderösterreichischen Landgrafschaft Breisgau
und (Vogtei Schönau) und kam 1803 an Baden. Am Bölienbach gelegen, hat er in
seinem engen, winterlichen Thale eine Anzahl charakteristischer Schwarzwälder
Bauernhäuser aufzuweisen, die auf gemauertem Unterbau einen zweigeschossigen
Fachwerksbau mit Holzschalung, an einer Lang- und einer Schmalseite herumgeführte
Lauben mit weit vorspringenden Schindeldächern tragen.
 
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