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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 5): Die Kunstdenkmäler des Kreises Lörrach — Tübingen u.a., 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.2149#0223

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AMT SCHOEEHEM. — TEGERNAU. I9I

Die Stadtmauern waren mit fiinf Thiirmen bewehrt, von denen bis KU Anfang
dieses Jahrhunderts noch einzelne Theile oder Spuren vorhanden waren.

Ausser dem Hause Nr. 28, in dem die Wirtschaft zum 'Hans Sachs' sich befindet,
mit dem Röttier Wappen mit seinen zwei Steinhockhörnern als Heimzier und der erwähnten
Inschrift, sind noch zu erwähnen:

Haus Nr. 71. Ein Zweifensterhaus zu drei Stockwerken mit Steinkreuzfenstern
und der Jahreszahl 1566 an einem Fenstersturz im zweiten Stock.

Haus Nr. 72 in dessen zweitem Stock vierfach gekuppelte Fenster angeordnet
sind, an deren Sturz die Jahreszahl 1586 Steht.

Das Haus Nr. 24a trägt im Schlussstein des Thonveges die Jahreszahl 1740 und
die Buchstaben M. E. Ein anderes wieder die Zahl 174z. (D.)

TEGERNAU

Schreibweisen: Degernau 113g; Tegirnowe 1166; Tegemo T275; im nidern
Tevgemowe 1344; von obern Tegernowe 1344/".

Litteratur: Fecht Sdw. Schwarzw. II 527; Ernst Philipp Beitr. zur Geschichte
von Tegemau (als Ms. gedr.) s. 1. et a.

Prähistorische Reste. Bei Grabarbeiten in der Niilie des Wieseufers fand man p
1894 einen durchbohrten Steinhammer. (W.J

Die Kirche ist in ihrer Gründung sehr alt. Schon im 11. und 12. Jh. erscheint sie
als die Mutterkirche zahlreicher Gemeinden ringsum, so auch Schönau's bis ir4Ó. Der
jetzige Bau (in Obertegernau) gehört dem r8. Jh. an.

Rfam-kirchï (ceci. Tegirnowe 1166- in decanatu Wisental 1275; in decanati!
Warembach zw. 1360 bis 1370 Lib. marc; gotzhus sant Loreiitzen zu Tegernow 1557;
quidam presbyter Chouno de Tegemowa iróS; sacerdos de T. n68; camerarius et
plebanus in T. 1215; vicarius de T. 14. Jh. ; ein Heinricus advocatus ecclesie 'I', r 166),
über dem Eingang das Datum 1756.

In der Kirche Epitaph des Tegernauer Pfarrers Joh. Friedrich Stender,
gest. 1717, mit bürgerlichem Wappen. Daneben ein Fresco des i7.Jhs. (Crucifixus),

Gedenktafel des Friedrich Graeter, Vogts von Tegemau, gest. 1745, und
des Vogtes Fritz Greter, gest. 1707.

Burgruinen Alt- und Xeu-Waldeck (vergi Bericht des Archivdir. Mone 1845,
Oct 17., Akten des Gr. Minister. I), einst Sitz eines begüterten Edelgeschlechtes
von Waldeck (Waldeho v. W. erwähnt 1113), das seine Besitzungen an S. Blasien
verschenkte. Es bestand hier auch ein Ministerialengeschlecht von Tegemau, das
seit izz8 mehrfach in Urkunden erwähnt wird (vergi. Sievert im Gr. Baden S. 9&r ;
Kindler v. Knobloch Oberbad. Geschlechterbuch I 206 f.; Alberti Württemb. Adels-
und Wappenbuch I 121 ; Krieger S. 779). Von den Burgen haben sich nur ganz
unbedeutende Mauerreste oberhalb der Landstrasse, auf einem 20 X 25 m messenden
Plateau, zwischen Gündenhausen und Tegemau erhalten.

(D.) Auf der Westseite des Plateaus ist noch eine blf. 20 m lange, zum Theil aus
gut gerichteten Granitsteinen erstellte Mauer vorhanden. Auch nach Osten zu sollen vor
 
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