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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 5): Die Kunstdenkmäler des Kreises Lörrach — Tübingen u.a., 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.2149#0222

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rt)0 KREIS LÖRRACH.

■ Gedenktafeln imd lipiltiphicii. In der Nähe dos nördlichen Seitenportals Gedenk-
tafel eines Ffarrertöeinerleins (des Pfarrers Matth. Pauli 1684), eine zweite von 1693.

In der Sakristei Gedenktafel eines Pfarrers Samuel Brothag, geb. 1595, gest.
1671, Barockumrahmung; ferner eines Pfarrers Christ. Zandt, gest. 1748, und eines
Pfarrers Job. Melchior Ebel (Anfang des 18. Jhs.). Weiter in der Kirche: Gedenk-
tafel einer Frau Richard Höklin von Steineck, gest. 1582; eines Heinrich
■Hecklin von Steineck (1563) und seiner Frau Maria Hecklia von Steineck,
geb. von Ann-ill (1586), mit sehr srhüuei" Hpütremissasice-rmrahmoig. — Epitaph
von 1684, zerbrochen.

Auf der Bühne ein sehr schönes Epitaph mit Wappen, Spatrenaissance, dessen
Inschrift ganz verdeckt ist (Ende 16. Jh.) ; Epitaph eines Herrn Friedr. Gütt und seiner
Frau Anna Gütte (1595 und 1599) mit bemalter Späfrenaissance-Umrahmung.

An der nördlichen Aussenseite: Epitaph eines Dr. Samuel Ehrhard und seiner
Frau, ohne Datum, barock (17. Jh.), und ein andres unleserliches Epitaph derselben Zeit.

Rirckhofkapeltt (S. Katharinenkapelle) unbedeutender Barockbau. Im
Innern fünf Gedenktafeln in Stein mit reicher Barockumrahmung: Jakob Graeter
1737; Fridlin Nachtmüller 1656: Tobias Graether und Frau 1662; Tobias Graether 1678;
Barthol. Gudenmann 1745 ; drei weitere Gedenktafeln des 17. Jh. gehören frühem Raths-
mitgliedern oder Stabhaltern an. Neben dem Eingang aussen ebenfalls ein Epitaph
des 17. Jhs.

In der Altstadt Nr. 5 spätgofhisches Haus mit zwei Rundportalen.

Die Stadt besass ausserdem an Kapellen: die h. Kreuzkapelle mit der
M. Kreuzpfründe auf dem 'Chäppi' oberhalb dem Sangelwäldle ; die Dreikönigs-
kapelle auf dem Ehner-Fahrnauerhof; die S. Pancratiuskapelle mit M. L. F.
Pfründe zu Eichen (s. d. Art.) vergi. Eberlin S. 14.

Neben der Kirche sogen. 'Hirtenhaus' (jetzt städtisches Armenhaus Nr. 22)
mit gothischen Kreuzstöcken. Das Haus neben Nr. 22 hat ebenfalls gothische Kreuz-
stöcke und ein rundbogiges Portal.

Ein anderes Haus in der Nähe der Kirche (Nr. 54) ist spätgoihisch, hat erneuertes
Buckelwerk und an der Thüre das Datum 177Û.

Ein rundbogiger Thor weg, bez. 177G Mi, tragt ein schlechtes Barockwappen der
Stadt mit dem h. Michael.,
■u Einige Schritte vor dem Thor liegt das 'Gasthaus zum Hans Sachs' (Nr. 43),

ehemals Marstall der Herren von Rütteln und Sausenburg, welche hier früher ein Schloss
besassen und welche auch die fui here Miik-eiskapelie. jetzige St^dtkirche erbauten. Das
Haus trägt ein schönes Wappen mit den zwei Hörnern in spätgothischer Umrahmung.
Dabei die Inschrift in gothischer Minuskel :

■ an • m ■ act ■ pit

- margraf ■ rftimlf

- bort - rutteleii ■

(D.) Als ursprüngliches Schlossthor kann das am Ende der Marseille befindliche
kleine Thor angesehen werden, ein anderes Thor war bei der Stadtmühle, dessen
Reste noch sichtbar sind. Die Altstadt hatte nur ein Zugangsthor beim Hause des
Schuhmachers Walter.
 
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