Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 5): Die Kunstdenkmäler des Kreises Lörrach — Tübingen u.a., 1901

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.2149#0221

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
AMT SCHOPFHEIM. — SCHOPFHEÏM. igg

auf Konsolen mit markgräflich badischen Wappentafeln nihen; einfache gothische
Fenster ohne Theilung und Masswerk, Der quadratische Chor, ein gothischer Umbau
der älteren Thurmhalle, hat ein gutes sechstheiHges Gewölbe, dessen abgeschrägte
Rippen auf romanischen Ecksäulen mit Biattkapitellen und Eckblattbasen aufsitzen;
der runde Schlussstein ist leer. Die Stichbögen wie die langen, einfachen, masswerk-
losen Fenster des Chores sind spitzbogig. Der grosse gothische Triumphbogen hat
nach aussen eine Umrahmung von einem leichten mit Krabben besetzten Eselsrücken;
an der nach dem Schiff gebenden Seite ist in denselben ein ikonisches Kapitell ein-
gelassen. Der Triumphbogen zeigt in dem Bogen Reste von sehr roher und später
Bemalung; in dem Bogen steht rechts und links die doppelte Jahreszahl (letztere in
gothischer Minuskel und zwar in Spiegelschrift} :

\ Z%M] { n-rrrXrrtrm]

Das Zeughaus hat an den Breitseiten zwei spätgothische Portale mit tibergreifendem
Stabwerk, und wiederum zwei Daten, von denen das eine in arabischen Ziffern, das andere
ebenso wie oben in gothischen, aber von rechts nach links laufender Minuskel gegeben ist.

An der Südseite : \ • tfl

ctrr

~^W^J

An der Nordseite Spruchband E

i aim f 1XA9 S

Man wird in diesen Daten den Beginn des gothischen Neubaues zu erblicken haben,
in denen des Triumphbogens den Abschluss der Arbeit.

An einem Ausbau spätgothische Thüre, daneben ein Weihwasserstein.

Im Chor an der Epistelseite hübsche Piscina im Kleeblattbogen.

Nach der Wendeltreppe führt eine spiubn^H;^ mit dickem \\";i!st besetzte Thüre
an der Evangelienseite des Chores. Ebendaselbst stösst die Sakristei an, ein spät-
gothischer Bau, dessen Netzgewölbe auf Wandkonsolen aufsitzt. Die Sakristei hat ganz
einfache, masswerklose, gothische Fenster. Die zu ihr führende Thüre ist von zwei
zierlichen Stäbchen mit gedrehten Kaulen einijefasst, der spatgoLmscne eiserne Thür-
bescklag bemerlcenswerth. In der Sakristei bemerkt man eine mit Eisenwerk ver-
schlossene Nische, vermutlich für die Aufbewahrung des Schatzes oder der Archivalien
bestimmt

In eine nördlich gelegene Kapelle führt eine hübsche lîarockthurè mit :

*

badischem Wappen und der Marke 0 f Tj- Q J Alt ist auch noch der Altar, dessen

Mensa (Platte mit Schräge) auf zwei Füssen (kurzen, noch romanischen Rundsaulen) ruht,
und der entschieden an den Altar in Engen (s. Bd. I 26 f.) erinnert.

Der Taufstein hat noch ein oktogones Bassin, doch zeigt der Fuss bereits Spät-
renaissance-Flechtwerk.

Ein alter, sehr einfacher Beistuhl gehört wohl noch dem 16. Jh. an.

An dem Triumphbogen hängt noch ein grosser Criiäfixus, gute Skulptur von 1687,
i.J. 1853 r
 
Annotationen