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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 5): Die Kunstdenkmäler des Kreises Lörrach — Tübingen u.a., 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.2149#0122

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gehört noch dem 13. Jh. an. Er hat eia Satteldach und ein spitzbogiges Portal mit
abgefasten Kanten. Die mit einem Tonnengewölbe eingedeckte Thurmhalle öffnet sich
nach der Kirche zu in einen Rundbogen mît abgefasten Kanten. Das einschiffige Lang-
hans sowie der Chor sind gänzlich modernisirt (Fig. 50).

Grabsteine von 1663 an der Nordseite des Thurmes; von 1647 und von 1664 an
der Nordseite des Langhauses; von 1692 im Innern, an der Südseite. Sachs Mitth.
spricht von Pfarrerepitaphien von 1621, 1655, 1675, 1699.

Das Schidkaus hat einen sechseckigen Barockerker, der unten alt, oben über-
arbeitet ist. Er ist demjenigen von Hügelheim ähnlich, welcher 1612 datirt ist; die
Fensterstöcke mit steiiu-micn Gewänden, in den Hohlkehlen ziemlich reich profiiirt, unten
mit Schneckenlinien omamentirt.

Neben dem Schulhause ein dem 14. bis 15. Jh. angehörendes Fachwerkhaus
mit Laube (Nr. 10).

Ehemals Sitz eines Adelsgeschlechts (erw. s. 1130 bis 1471)- Der Ort war
im 10. Jh. unter den Besitzungen des Grafen Guntram und gehörte später zu Badenweiler.

BÜRGELN

(Burg il on)

Schreibweisen; Bürgilun ir26; mons Burgelun 1130.

Literatur: Anonymus Murensis (12. Jh.) denudatus a Kusteno Heer
Frib. 1755 p. 365 bis 384; Uebers. Bucks von 1494 im GLA. z. Karlsruhe; vergi.
Mone Gesch. I 175. —■ Urbar und Kopeyenbuch der Propstei Bürglen v. J. 1552 ab,
saec 17. im Archiv von S. Paul, Chart. 116; Neugart Cod. dipi. II 69 152 167;
Gerbert HNS. I 408 f. H 57 IH Nr. 42 bis 43 Nr. 133; Ders. It Al. p. 388;
Weiss S. Biasien (Ms. GLA.) VI 20; Martini Gesch. d. Diöc. Müllh. I 51; Fecht
Amtsbez. Müllh. I 158; Bader Badenia 1844 III 129.

Ehemalige Propstei von S. Biasien.

Burgela cella et capellas. Johannts quae in loco qui Ekkenheim dici tur, sita est 1132;
Gerbert HNS. III. Bd.; ecclesia de Burglun eh. HI 81 ; «inventus claustrì Burgelon 1225;
prepositus in Burgilon 1232. Konsekration der Kirche durch Theodewin, Kardinal von
S. Rufina 1136, K. GLA.

Ueber die Wahrscheinlichkeit einer römischen Anlage (Vigilie) s. Martini I 15.
'Seit uralten Zeiten' stand hier ein von einem Leutpriester bedientes Kirchlein zum
h. Jobannes, welches auch den Herren von Kaltenbach als Begräbnissstätte diente.
Nachdem der Freiherr Werner von Kaltenbach 1103 in das Kloster S. Biasien ein-
getreten, ward auf seinen Wunsch 1126 dessen Sohn Werner als Propst nach Bürglen
gesetzt, welches dann aus dem Kaltenbach'sehen Allodium mit Hofgütern zu Eckinheim,
Kaltinbach, Emminthal und Sicinchilcha begabt wurde, Innocenz II bestätigte 1 r4o,
Jan. 21. die Stiftung (Neugart II 69; Jaffé, Nr. 8074). Aus dem Streit des Welt-
klerus mit den Mönchen über den Besitz dieses Kirchleins irßo ergab sich die Stiftung
der Pfarrei Obereggenen. Im Jahre 1267 legte ein Brand die Gebäulichkeiten des Klosters
in Asche (Gerbert II 57). Die damals zerstörte)?) Kirche kann aber nicht mehr die
ursprüngliche gewesen sein, sondern war offenbar ein Neubau des 12. Jhs., welchen der
 
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