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Kraus, Franz Xaver [Editor]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 5): Die Kunstdenkmäler des Kreises Lörrach — Tübingen u.a., 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.2149#0138

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I'ferdchen, über den beiden Feldern in einem halbkreisförmigen Bogen ein jüngstes
Gericht. Den Abschluss nach üben bildet ein nackter Knabe mit der Sanduhr.

Unter dem Gericht ist ein grotesker Kopf eingelassen — anscheinend eine G
romanische Skulptur.

An der Evangeli en seite des alten Chores Sakramcutsliam. spritgothisches Wand- S:
tabernakel, nui" einer Sanie aufsitzend, von späten und rollen h'iinneti, bemalt, mit altem
Eisengitter (Fig. 5g).

An derselben Seite ein anziehendes Wandgemälde, »reiches ich Schau ins Land v
XII 10 zuerst publizirlc und abbildete. Leider ist das Gemälde sehr zerstört und die
TJmrisslinien überfahren.

Ueber einer Grabnische mit dem Gekreuzigten (geringe Arbeit des 17. Jhs.) ist

Fig 60. Lid. Schlms-Ansickt.

zunächst eine Scene xu Grunde gegangen, and es liisst sich nicht mehr feststellen, in
welcher Weise der Raum hier ausgestattet war. Das Erhaltene ist durch drei blaue
Vertikalbalken in drei Felder getheilt. Von den fünf erkennbaren Figuren sind drei die
h. Frauen am Grabe (Luc. 23, 55f.) mit ihren Balsambüchsen. Zwischen ihnen stehen
andere Gestalten, Maria mit über der Hrust gefalteten Händen und eine männliche Figur,
in welcher man Johannes den Evangelisten erkennen muss, beide in der Stellung und
Haltung, in welcher sie die gotbische Kunst rechts und links vom Kreuze Jesu darzustellen
pflegt. Die Verbindung beider Sujets ist nur dadurch erklärlich, dass wir es hier mit
zwei übereinander gemalten Fresken zu thun haben, einem, welches die Frauen am
Grabe, und einem wahrscheinlich spätem, welches die Kreuzigung vorstellte. Die Zeich-
nung der Bilder ist trefflich, scharf in den Contouren, in der Auffassung und im
Ausdruck sehr edel, das Colorit ist lebhaft. Der Hintergrund ist roth mit weissen
 
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