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zur


vom Jahre 1787.

Numero 2.

VERMISCHTE . SCHRIFTEN.
Dessau und Leipzig , bey Golchen.:
Neue Literatur und Völkerkunde. l. Jahrgang,
Januar bis Julius 1787.
ir können uns bey diesem Journal künftig
bloss auf die Anzeige der erheblichen
und neuen Aussatze einlassen , und mussen die
Uebersetzungen und sonst schon gedruckten Auf-
sätze, kleinen Gedichte u. dergl. übergehen. Die-
sem zuEolge bemerken wir aus dem Januar No. 3.
Mathildis und Theodorine. Ein Beytrag zur Ge-
schichte Pabst Gregor VII. Die Vermischung des
Romanhaften mit dem Historischen gereicht diesem
letztem sehr leicht zum Nachtheil: indess weicht
hier die Erzählung von dem Charakter der Zeit,
des Ortes und der Personen eben nicht hark ab.
No. 4. Camouens. Intereffante Nachrichten von
diesem portugiesischen Dichter. Die Widerspriiche
und Gebrechen in dem Plan seiner Lusiade werden
durch Poesie des Ausdrucks vergütet. No. 7.
Zuruf an Deutschlands Dichter. Eine poetische
Auffoderung von Lor. Leop. Haschka, nicht mehr
zu dichten , — weil die Grossen weder hören
noch zalen ! 0 Ihr Homere und Miltons, schöpft
nicht-das Genie, wie die Tugend, aus lieh selbst
den schönsten Genuss ? No. 8. Ein anders Ge-
dicht von Haschka, welches etwas derb und un-
bedingt Europa’s Königen Hohn spricht. * No. 9.
Dank und Bitte, ein Gedicht von Alxinger. Ohne
Zweifel an eine von den nächtlichen Priesterinnen
der Venus Volgivaga gerichtet! Oder an welches
Mädchen sonst wird lieh ein Dichter, dem nur
ein Funken von Geschmack und Delicatesse übrig
bleibt, in solchen Ausdrücken wenden: als die in
den Versen: 0 gieb mir mir ein Haar u. s. w\j
denn sie völlig auszuschreiben, können wir uns
nicht überwinden. Aus dem Februar No. 4. Das
Handbillet des Hanswurstes. Eine Beylage zur
Regierung des Hanswurftes 1786. Ein drolligtes
Gedicht, voll geistreicher Satyre. No. <. Bemer-
kungen über Indien und China. Indien , wahr-
scheinlich unter den bevölkerten und policirten
Ländern eines der ersten. No. 6. Historische
A. L. Z. 1787. Supplementband,

Anekdoten. No.’9. Etwas über “das Journalwe«
sen > vom Herausgeber, nebst einer Vertheidi-
gung des Buchhändlers Hrn. Weygand in Leipzig
gegen Hrn. Prof. Meissner. ,,Die Obliegenheiten
„eines Journalisten , sagt der Herausgeber, sind
„mannichfaltig, besonders da die Journallectiire in
„Deutschland so allgemein ist. Eine genaue Erör-
terung des Pssichtmässigen, des Schicklichen und
„Unschicklichen , in Rücksicht aus periodische
„Werke, würde in unsern Tagen keine unnütze
„Schrift seyn, und manchem zur Richtschnur die-
„nen können.“ Zu diesem pio deßderio veranlass-
te den Herausgeber ein Wettstreit, welchen Hr.
Meissner und Hr. Weygand auf seiner Bühne aus-
führen wollten. In der That scheint die Neutra-
lität eines Journalisten zu fordern , dass er in
dergleichen Händeln entweder gar keine , oder
dass er beide Parteyen auftreten lasse. Aus dem
März No. 1. Bemerkungen über die verschiede-
nen Systeme der Getreidepolicey. Diese Policey
muss den Feldbesitzern (Producenten) steten, ge-
wißen und vortheilhasten Ablatz ihrer Früchte,
den übrigen Unterthanen (Consumenten) steten,
gewissen und vortheilhaften Einkauf derselben ver-
schaffen. Ein allgemeines System ist weder auf
alle Länder, noch aus alle Zeiten möglich. Nicht
jeder temporärer ausserordentlicher Zufall aber
nöthigt sogleich zur Abänderung des Systems.
Ein Land erbaut entweder gerade so viel Getreide,
als es für seine Bevölkerung bedars, oder es er-
baut dessen zu wenig, oder zu viel. Im erstern
Falle muss man Einsuhr und Ausfuhr verbieten.
Im zweyten Falle empsiehlet lieh die Freyheit der
Einfuhr und die Hinderung der Ausfuhr; im drit-
ten Falle umgekehrt, die Freyheit der Ausfuhr
und die Hemmung der Einfuhr.- In einem See-
handlungslande endlich gänzliche Freyheit , so-
wohl der Einfuhr als der Ausfuhr. ’ In jedem
Falle ist die rathsame Errichtung verhältnissmässi-
ger Landmagazine. Dies sind die Grundsätze des
ungenannten Verladers. Im Ganzen geben wir
denselben Beyfall. In einem Seehandlungslande
besonders scheint unbedingte Freyheit höchst vor-
theilhaft. Freye Ausfuhr des englischen Getrei-
des war für England nicht nur nicht nachtheilig, son
dern sie beförderte auch den Getreidebau in Eng'
B land'
 
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