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Supplemente

SS

zur

vom Jahre 1787*


Numero

A RZENET GELAHRTHEIT.
Berlik, D. Fr. Ang. IHalters Annotationer
acadcmicae. 4, maj. 1786» S. 155« (3 Rthlr.)
1 s:ese Schrift enthält zwey Gegenstände. Der
eine betrisst die Polypen der Gebärmutter,
ihre Entstehung und Substam; der andere die Le-
ber und. Gallenblase, deren Struktur und Function
durch Bemerkungen und Versuch-e gezeiget wer-
den. Sehr viel Mühe machten dem Vf. die
nut versehledenen Flüssigkeiten gemachten Ein-
spritzungen der Leber (und dennoch war er bey
den lymphatischen Gefässen nicht so glücklich,
wie vor ihm FFerner, Feller und andere. Ein
Polype der Gebärmutter entliehet, wenn aus den
Enden der in die Hohle der Gebärmutter {ich ös-
nenden Gesässe eineFeuchtigkeit abgesondert wird,
die sich nachher coaguliret, eine dem zellichten
Gewebe ähnliche Substanz, die sich mit dem Ende
der Gefässe der inneren Membran der Gebärmut-
ter verbindet, bildet und von denselben ihrWachs-
thum erhält. Die Absonderung einer Solchen ge-
rinnenden Feuchtigkeit würde nicht nur durch ei-
ne srphylitische, Sondern auch durch jede andere
Schärte', auch so gar durch einige Tropfen, die
bey dem periodischen monatlichen Abssüße zurück-
blieben, veranlaßet, und da eine Solche Excresenz
an mehr, als einer Stelle der innerlichen Zeugungs-
organe des andern Geschlechts entliehen, so wer-
den Sie in Polypen der Gebärmutter und in Polypen
der Scheidederselben eingetheilet. Hiebey geden-
ket der Vs. der Versteinerungen, die in der Ge-
bärmutter, den breiten und runden Mutterbän-
dern gefunden werden (sie entliehen wie bey den
Schlagadern und Knorpeln des Kehlkopfs der al-
ten von einem erdigten Saste, der in dem zellich-
ten Gewebe slocket und verhärtet wird). DieEin-
theilung der Polypen bey und Götz in ssei-
ichichte, ssechlichce, schleimichte und Solche, die
nach Beschassenheit desfen > was sie enthalten, ver-
schieden hnd, wird verworsen und sie Sind nur
nach ihrem Anhänge an verschiedenen Stellen von
einander unterschieden. Merkwürdig sind die Po-
lypen, welche inwendig mit einer sertigten Sub-
A. L. 1787, Supplementband.

stanz und Sehr vielen Haaren angefüllet sind, der-
gleichen der Vs. einen äusserlich an dem rechten
Eyerstocke fand. Hr. ZF- beschreibt zwar die sünf
gewöhnlichen Gattungen der Polypen der Gebär-
mutter; er behauptet aber, dass die Anzahl der-
selben bis aus drey herunter zu setzen Sey. Sie
sind entweder eigentlich so genannte Mutterpoly-
pen, welche entweder in dem Grunde oder indem
mitt^lsten 'Theile der Gebärmutter gesunden wer-
den: oder Sie sind Polypen des Mutterhalses, die
mit. der Mutterösnung ihren Zusammenhang ha-
ben; oder sie sind Solche, die an den Wänden der
Mutterschcide anhängen. Ein jeder Polype ist in
AnCehung Seiner Struktur entweder locker oder te-
ile; diejenigen, welche in der Muttersch-eide] an-
hängen, sind allemahl lockere. Beyspiele davon
sind in den Kupsertafeln vorgestellet worden. In
dem andern Theil dieser Schrift ist eine Beschrei-
bung der Leber enthalten. Zuerst über die Lage
dieses Eingeweides in der Frucht; im sechsten. Mo-
nat werden die Absonderungsgesasse der Galle mehr
entwickelt und nunmehro die Galle abgesondert.
Einige Monate nach der Geburt hat die Leber ei-
nes Kindes eben die Grösse, Verhältniss und Ge-
slalt in den Rändern, Abtheilungen und Einschnit-
ten wie bey Erwachsenen (uns diinket doch, dass
im ersten Jahre des kindlichen Alters nach Verhält-
niss die Leber etwas grösser Sey als in erwachse-
nen). Die anfängliche und unveränderte Lage der
Frucht ist, dass sie in der Gebärmutter mit dem
Kopf unterwärts und mit den Füßen aufwärts ge-
richtet ist (eine Meynung, welche Schon Hr. Scmcl-
lie und andere gehabt, von welcher aber der Hr.
V. Haller vermöge seiner in Thieren gemachten
Bemerkungen abgeneigt war). Die Häute der
Gallenblase sind die membranöse, welche vom
Bauchfell herkömmt, die zellnervigte und die zot-
tichte, auch die Blutgefässe und Nerven derselben
sind beschrieben (wir vermißen aber hier eine ge-
naue Beschreibung der Lymphgesässe der Gallen-
blase, die doch JHerner und andere gegeben ha-
ben ; bekanntermaaSsen kömmt ein beträchtlicher
lymphatischer Stamm von dem Scharfen Rande der
Leber rechterseits und gehet über den Grund der
st Gallen-
 
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