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zur

vom Jahre 1787.


Numero 27.

SK-. ,«y.

ER D a ES CHR EIB UNG.
Leipzig: Des Herrn Marquis von Courlanvaux
Secreise nach Holland im gs. 1767. aus dessen
grössern Tagebuche gezogen u. übersetzt;
nebst dellen Lebensumstäoden von dem Marq*
v. Condorcet 1776 8> 12J Bogen 6 Kupf.
I lieser Auszug aus der Reise, die der M i’. Coiir-
ta.nva.ux anstellte, um die le Royschen See-
Uhren auf Verlangen der Akademie der Wissen-
schaften in Paris zu untersuchen, ist aus der Ber-
noulüschen Sammlung von Reisebeschreibungen
hier besonders abgedruckt. In dieser Sammlung
war er unstreitig ein weit besserer Eeytrag, als vie-
le andre darin befindliche; aber so gross ist sein
Werth nicht, dass dieser neue Abdruck nöthig ge-
wesen wäre. In Frankreich sind zu wenige Oerter
berührt, und von Holland ist nichts gesagt, was
nicht in allen Reisebeschreibungen, die von diesem
Lande handeln, schon , und zwar gewöhnlich aus-
führlicher u. belser befindlich wäre, eine oder die
andre Anekdote vielleicht abgerechnet. So findet
man auch hier einen Beweis von dem Uebermuth,
mit welchem die Engländer die Holländer gereizt
haben, die Freundschaft zu vergeben, die sie sonst
gegen sie hegten, indem ein englisches Schist'fast
vor den Augen des Marquis ein holländisches in
den Grund segelte. In Huysdiinen fand der Mar-
quis einen katholischen Geistlichen , der einen so
vornehmen Magen hatte, dass er nur Constantia
Wein vom Cap vertragen konnte und also mit kei-
nem andern die Melle hielt? Was von dem Boden
um Bologne gesagt ward, ist merkwürdig. Man
findet unter andern daselbst herzförmige Steine,
die Feuer schlagen u- inwendig noch Thon ent-
halten. — Das Büchelchen ist sehr fehlerhaft ge-
druckt. So steht S, 101 , wenn man össentlich
aus Haag herausgeht, anstatt wenn man östlich
herausgeht, — Das Kupfer stellt die Vorkehrung
vor, durch welche das Seewasser zu Calais versü-
I$et wird. Die Beschreibung ist sür denjenigen,
4« L- Z. 1787. Supplementband.

der diese Operation sonst noch nirgends gelesen
hat; das wichtigste in dieser Reisebeschreibung,
ERBAUUNGSSCHRIFTEN.
1) Breslau, mit Grassischen Schriften: PaJJions-
Predigten über einige gute und böfe JPorte der
Menfchen, welche durch die Leidensgeschichte
$esu verewigt worden , nebst einem Anhänge»
Auf besondms Verlangen im Druck gegeben
von David Gottsried Gerhard, KÖnigl, Ober-
Consistorialrath, der Bresl. evangelischen Kir-
chen und Schulen Inspestor. 260 S. in g.
' (’4gr)
2) Bayreuth, b. Lübecks sei. Erben: Chriss
liehe Unterhaltungen sür Leidende und Kranke
in Gebeten und Betrachtungen von M. Johann
Conrad Kirschner, des hochfürstl. Instituts der
Moral und schönen WiiTenschaften Mitglied.
Zwey Theile. 1787. S, 32g. in g. (16 gr.)
Die Manier des Ho. G. beym Vortrag der
Passionspredigten N. L ist folgende: er erläutert
im ersten Theil einer jeden Predigt die Reden der
Freunde und Feinde Jesu nach Veranlasiung , In-
halt, Folgen u»s. w. und zieht sodann im zweyten
Theile Lehren und Nutzanwendungen daraus. Die
Erläuterungen sind mehrentheils richtig; nurzu-
weilen zu weitsehweifig und ermüdend. S. jy,
nimmt Herr G. an, dass Judas durch den verloren
gegangenen Gewinn aus dem Närdenwasser zunächst
den Entsch-luss gefasst, Christum verrathen, wel-
ches wohl schwerlich zu erweisen seyn dürfte. Die
Lehren und Nutzanwendungen im zweytenTheilsiie-
ssenganz natürlich aus dem jedesmahligen Thema.
Wir billigen diese Manier des Hn. GtJ) sie sollte
bey historischen Texten mehr gebraucht werden,
als sie wirklich gebraucht wird. Denn sie ist vor-
züglich für den gemeinen Mann fasslich, erbaulich9
und macht ihn mit der Bibel bekannt. Hätte in-
zwischen Hr. G. bey dieser Manier, seinen Vor-
trägen noch etwas mehr von dem steisen homileti-
schen Gewand abgeftreist, und sie der Homilie näher
O d gebracht:
 
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