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ARZENEIGELAHR THEIT.
Nürnberg und Altdorf, bey G. P. Monath:
P ert&digung dar Einpfropfung der Po k n,
un i Gfchiihte ihres gllitk.i h-n Ersolgs in Phi-
ladelphia von Thomas Bond, Vicepraes. der
philos. Gesellsch. in America , und Arzt des
Krankenhauses in Pensylvanien. Aus dem Fran-
zösischen von Dr. ffa ob Hdnddi Pfropfen.
Mit einer Vorrede von den 17ortheilen der al-
tern E npfropfungsart. Herausgegeben von
Dr. Z. C. G.A-kermann, Prof, der Heilk.in Ait-
«W. 1787- P6 S. in 3. (4gr.)
E|ie Vorrede beträgt über die Hälfte der ganzen
Schrift, und giebt dieser Uebersetzung einen
beträchtlichen Vorzug vor dem Original. Aus der
Vorrede bemerken wir folgendes. Dass die Ein-
pfropsung der Pocken schon ihren schönsten Zeit-
punkt durchlebt habe, wiissten wir eben nicht.
Höchllens möchte sich das nur aus einzelne Gegen-
den und Orte erstreckesi. Die Erfahrung habe ge-
lehrt, dass um die Tödlichkeit der Pocken zu ver-
hüten, oder wenigstens zu vermindern, die Ein-
pfropfung fall nothwndig auf gewisse Zeitpunkte
eingeschränkt werden müße. (Gerade da? G gr-n-
kheil nach Ze't undUmständen sch int uns nöthig,
um den grössten und sichersten Nutzen durch die
Inoculation zu Hüften. Mit der Verbreit urig der
Ansteckung dadurch hat es wenig zu bedeuten.
Man sollte immer und zu jeder Zeit inoculiren,
w nn alles übrige übereinstimmt. Die bestimmten
Zeitpunkte sind oft die gesährlichsten.) Hr. A. warnt
mit Recht, und aus den richtigsten Gründen, vor
der gewöhnlichen, und ohne besondere Ursachen
veranstaltiten, Vorbereitung der Kinder zur Im-
pfung, durch abführende, kühlende, säuerliche,
Schwächende Mittel, und durch eine ähnliche Diät.
Dadurch werde die richtige Einwirkung des ohne-
hin bey Kindern zärtlichen und beweglichen Ner-
ventystems, worauf soviei ankömmt, gestört. Die
Betrachtung der Disposition der Nerven und Mus-
keltaser sey bey Kindern, die man einpfropfen will, von
grosser V/ichtigkeit. Rec. fügt hinzu ; von der er-
den und g öisten Wichtigkeit. Was Hr. A. von
A. LA. 1787. Supplementb^nd,

den Folgen eingepfropfter, nicht gehörig entwickel-
ter, Pocken, sagt, (fast so, wie Plattner, p.s. w.)
und die er selbst nach seiner eigenen kleinen Erfah-
rung, die sich nicht weit über hundert Eingepfrops-
te erstrecken möge, kaum bezweifeln möchte, lässt
Rec. so lange dahin gestellt seyn, bis Hr. A. dies
mit den bestimmt sten Erfahrungen erweisst. Als
solcheFolgen nennt er: Schwächlichkeit, erhohete
Beweglichkeit und Empsindlichkeit, die Grundlage
zu allen Nervenkrankheiten, Nervenkrankheiten
aller Art selbst, Krankheiten von Anhäufungen, Ver-
stopfungen und Schärfen, selbst von an sich dem
Pockengiste fremden Schärsen. (Das wäre vi 1 .’)
Die gehörige, hinreichende, sanfte Entwickelung
des Pockengiftes miisse der Zweck der Vorbereitung
seyn. Er kenne hierzu kein bessbres und zweck-
mälsigeres Mittel, als die Milchdiät, wenn keine
Gegenanzeige da sy, und welch -s im Falle der
Noth andere innerliche Mittel nicht ausfchliesse.
Die Impsmethode des Hrn.GVZi soll an vielen Fehl-
schlägen Schuld seyn. Hr. A. wendet überhaupt
vielerley zu n Th il aus eigener Erfahrung, und
zum Theil mt Grunde, gegen die Gattifche Metho-
de , mit dem Sri he an der Hand, ein , und zieht
die des Hrn. TJf 'ot mit Schnitt und Fäden am Arme
vor. (Es kommt in derThat viel darauf an : nach
welcher Methode man die Hand zur Operation, und
das Auge zur BetrthGIung der Erscheinungen der
Impfwunde am m jsten geübt hat; was man für
Subjecte vor sich hat; wie man manche Unbequem-
lichkeiten , Schwierigkeiten, verdriessliche, bedenk-
liche Folgen, zu heben und zu verhüten we-ss; zu-
weilen zu welcher Methode d r Impssing das meiste
Vertrauen hat, u. s. w. Rec. impfe nach V rschie-
denheit der Umstände, aufbey le.T -y Weise sehrglück-
lich, sicher, und ohne Beschwerlen. An einigen
Kindern versöchte er fast alle Methoden nach ein-
ander vergeblich.) Die Schrist des Hrn. Bond selbst
enthält manche wichtige Bemerkung, und verdiente
allerdings den deutschen Aerzten bekannt zu werden.
Der Verf. dieser guten Uebersetzung, Hr. Dr. Pfrop-
fen , war der Nachfolger ‘des Hn. Pros. A. in
Zeulenroda, und starb im vorigen Jahre. Dass
nach und durch Einführung der Inoculation in
London, mehr Menschen an den Pocken gestorben,
als vorher. welches bekanntlich Dr, Kaß aus den
C Londo-
 
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