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16, Supplemente
zur
allgemeinen
L I TERATURZEIT UNG
vom Jahre i 7 87.
Numero 22,

OEKONOMIE.
Goetti\tgen, b. Dietrich: Herrn Carl Chaßbt
de Florencourt, herzogl. braunschw, Berg-
rath — aber ehe Bergwerke der Alten, eine
Schrift, welche über die von der K. Socie-
bät der Wissensch in Göttingen, auf 1783
aufgegebene Frage den halben Preis erhalten
hat •- 178$- 8* 71 S.
Ebendas. b. Dieterich: Geschichte des Bergbaues
und Hüttenwesens bey den alten Völkern, von
Johann Friedr. Reitemeier D. Eine Schrift,
welche von der K. Gesellsch. der Wissensch.
zu Göttingen den halben Preis erhalten hat —
1785. 8. 166. S, 3.
Freyberg, b. Craz: Bergmännischer Bey trag zu
der von der K, Grosbr. Societat der IViJfimfch.
auf das Jahr 1781 ausgeßellten Preisfrage-.
„Vie waren die Bergwerke bey den Alten ei-
gentlich beschaffen und eingerichtet? und läfst
Jich nicht nach angeßellter Vergleichung derfel-
ben, mit den unfrigen zum Vortheil des Berg-
baues und (der) Hüttenwerke in unfern Zeiten
etwas von den Alten lernen? von Chrißian Hie-
ronymus Hammer, Churf. Sächs. Bergmeister
auf St. Annaberg — 1785- 4- 44 Seiten.
Die bey der Preissrage gegebeneErklärung zeigte
an, dass die K.Societät hauptsachlich Nachrich-
ten von dem Bergbau der Römer verlange. Hiermit
wollte stch also der Vf- der erften Schrift vornem-
lich beschästigen. Die bey Diodor, Plinius und
Strabo noch übrigen Nachrichten nimmt er sür
Beweis , dass die Römer keinesweges nach gewis-
sen Anzeigen versuhren, um Gänge oder Erzlager
zu entdecken j lie baueten nach dem Augenschein
öder auf das Geradewohl, ( Gerathewohl) in
Schächten, Strecken und Stollen. Ihre Gruben
wurden theils gemauert, theils gezimmert, kamen
aber nie in eine Tiese unter das nächste Thal.
Von Treibewerken oder ähnlichen Maschinen wuss-
tensie nichts; zur Gewaltigung der Wasser kannten
sie nur die Wasserschraube; ihre Poch-und Wäsch-
arbeiten erstreckten lieh kaum bis zu den Vorthei*
A. L. Z. 1787- Supplementband,

len des heutigen Waschheerds. Ihr Hüttenweses
blieb sehr unvollkommen. Die Chemie war ge-
gen das, was sie itzt ist, kaum [erfunden. Bey
ihrer Unwissenheit in der Markscheidekunst führten
sie lauter Krüppelbaue. Da sie indess keinen Man-
gel an Material hatten, die Unterhaltung der bey
ihrem Bergbau angestellten Sklaven wenig kostete
und sie Gänge benutzten, die damals noch zu
Tag aussetzten und sogleich Erz und Metall dar-
boten, so konnten sie schon mit Vortheil bauen.
Der Vf- findet von ihrem Verfahren itzt nichts
anwendbar, als den Gebrauch der Züchtlinge und
Verbrecher, um Bälge zu treiben und Hämmer zu
bewegen , wo es an Ausschlagewasier fehlt. Er
giebt hierbey die Zeichnung einer Maschine, wo-
mit dieses ausgerichtet werden konnte. Auch
schlägt er, nach Vitruv, vor, die Bäume, um
dem Maschinen - und Gräberholz eine größere
Dauerhaftigkeit zu geben, noch auf dem Stamm
zu schälen , oder ihnen am Fuss die Borke abzu-
nehmen, wie dieses Buffon und Duhamel gegrün-
det befunden hätten. Aus dem Bergbau unsrer
Vorfahren, hält er die Idee eines Kunstzeugs»
wovon sich in einer zu Annaberg 1780 aufgemach-
ten alten Grube die Ueberbleibsel fanden, noch,
itzt mit Vortheil auf solche Gruben anwendbar,
wo es nur wenige Aufschlagewasser giebt; daher
er ebenfalls eine Zeichnung davon mittheilt.
Der Vf. der zweiten Schrift gehet weiter als
der vorige, so viel die alte Geschichte betrisst.
In seinem Vorbericht, über die Quellen der Nach-
richten von dem Bergbau der Alten, klagt er mit
Recht, dass der Fleiss der Alterthumsfbrscher
weniger Erklärung über den Bergbau als über die
Garderobe der Alten und andere kleine Gegen-
Bände geliefert haben. Desto gelegener erscheint
aber seine eigene Abhandlung, worinnen er die
politischeundKunslgeschichte des alten Bergbaues
in Aßen und Afrika, besonders in Egypten auch
dem alten Sibirien, ferner des [ostlichen Europa,
der Griechen und vornehmlich der Athen-enser
beschreibt. Hierauf kommt er zu dem alten Berg-
bau des weltlichen Europa, vor den Römern und
unter den Römern, alsdenu auch zu dem Bergbau
V ^des
 
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