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Supplemente

I-aiC

123

zur

ALLGEMEINEN

vom Jahre i 7 8 7»


Numero 16,

GÖTTESGELAHRT HEI T.
Leipzig u. Schleiz, b.. Mauke: M. E-
F. Löfchigk(s') eines Landpredigers Briese an
seinen Freund, ob die Briefe Uber die Bibel im
Volkston Wahrheit feyn können- Elstes Stück»
S. 155, in St (4 gr-)
Die Absicht des Verf. ist gutgemeynt, auch hat
er manches Gute gesagt, und manche Wider-
spiüche, in die lieh Hr. Eahrdt verwickelt, gerügt:
abertheils fehlt es Hn. L an gesunder Exegese,
indem er zuweilen des Hn. B. Uebersetzung tadelt,
wo Ge richtig ist; theils setzt er Hrn. B. Behau-
ptungen das einmal angenommene System als aus-
gemachte Wahrheit entgegen, welches doch eben
dieser in seinen Briefen niederzureissen sucht. So
macht z. B, Hr. B- den Einwurf, dass die Ge-
schichte der Evamgelisten einer Stadt oder Dorfge-
schichte gleiche,, die durch Unachtsame und Ver-
gessliche verstiirnmelt und mit allerhand Zusätzen
vermehrt worden sey, Daraus erwiedert Hr, L. :
,,Waren. denn die Evangelisten und Apostel solche
Menschen ? Waren sie denn ohne Gott, und seines
guten Geistes Emgebung. Leitung und Führung?
War Jesus der Wohllhäter der Menschen, wenn er
seine Vei heissung: ich will euch einen andern Bey-
stand geben, der euch in alle Wahrheit leiten sall,
ohne Erfüllung gelaßen hat?“ Und so heisst es
bey einer andern Gelegenheit, wo die Glaubwür-
digkeit der Evangelisten bezweifelt wird: „Konn-
te und wollte Gott durch seinen Geist und desien
Eingeben und Erinnern gar nichts thun? Haben
die heiligen Manner nicht durch Antrieb des heili-
gen Geistes’geredt und geschrieben ? s Ob durch
dergleichen Gründe, die aus dem als wahr voraus-
gesetzten Sphulsysteme genommen sind, zur Auf-
rechthaltung der guten Sache gegen Hrn. B, etwas
gewonnen werden könne, überlaßen wir dem Ur-
theil der Leier,
i) B a. m b e r g und Würzburg, b. Gob-
hardc: Klrchenamtspolitik nach den befördern
A. L. Z, ‘787. Suppfmentband.

Verhältnijfen der Paßoralklugheit ’ aiB der
gefellschast liehen Karakterißik, in der Anwen-
dung auf den Betrieb der Seelsorgergeschäfte,
von Franz Chrißian Pittroff, S. S. Theo!. D*
des Ritteri. Kreuzordens mit dem rothenStern.
Commandeur. 1786. 558 S- u. XXXVI S. Vor-
jede in 8» (i Rthlr. 4 gr.)
2) Augsburg, in der Joseph Wolfischen
Buchh.: Des Herrn Abts Mangin, Domde-
chants zu Js, und Erzpriesters zu Bassigni,
Paßor ahmt erricht von den Eigenfchaften und
P/tichten eines Beichtvaters- Aus dem Fran-
zösische.n übersetzt von P. Vital Mösl, Bene-
diktiner zu St. Peter in Salzburg. 1786, 516 S.
in 8- 14 gr.)
Von N. 1. ist der erste Band in dem Supplement;
zur A. L. Z. vom J. '78$. No. 33. angezeigt wor-
den. Hr. P. ist bey Bearbeitung des 2ten stch
völlig gleich geblieben, und hat die abgehandel-
ten Materien gründlich erörtert, so dass diese
Schrist als eine der vorzüglichsten und brauchbar-
sten für dieses Fach empsohlen zu werden verdient.
Im ersten ward die Pastoralklugheit nach allgemei-
nen Begriffen betrachtet, und die Anwendung der-
selben aus statistischen Grundsätzen der ganzen Kir-
chenverfalsung gezogen: In diesemzweyten nimmt er
einen ihm ganz eigenthümlichen und originellen
Gang, indem er die /Anwendung der Pastoralklug-
heit aus der gefellfchastlichen Charakterkenntnifs
schöpft. Man lieht leicht ein, dass Hr. P. auf
diesem Wege sehr ins Detail kommen, und Mate-
rien erörtern musste, welche man in den gewöhn-
lichen Pastoraltheologien, die das kluge Verhalten
des Seelsorgers mehrentheils im Allgemeinen dar-
uellen, vergeblich fachen wird, derenBeherziming
aber dem Seelsorger bey einer klugen Amtssührung
eben so nothwendig als nützlich ist: z. E. ob dm
Wissenschasten und (der) Amtsmuth eine eigen-
thümliche Verbindung haben? Ob es dem Amts-
diener anständig sey, sich nothwendig zu machen?
Wie man an sich Nationalfehler zu verbe wrn habe?
Ob Glück und Ruf einen Einssuss aut den Amtsbe-
Q trieb
 
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