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si9' SUP ELEMENTE
geklärt ’vorden sey, Er hat eine, so unordentliche
A-- Km auszudrücken , eine so eigene Sprache ,
du- es Rec. die grösste Mühe kostete, ßch durch-
zuarbeiten, und in seine Worte einen Sinn hinein-
zuzwingen. Unstreitig jind die Zweifel des Frey-
miirhigen tausendmal klarer , als die Aussosung
derselben von unserm \ erf ; und dies wird wotil
die Ursache seyn, warum keiner der drey Gegner»
so red - und schreibselig sie übrigens lind, ihm
geantwortet hat. Von hundert Räzeln nur eins»
S. 120 sagt der Vers. vom ssorem-ischen Kirchen-
rath: „Wo erkennt man da eben denselben Geist,
und um wie viel noch vielweniger eben dieselbe
Verhcherung von selbem , da wir nun Sätze, und
Gesetze den hunderten nach mehr haben , als Mo-
ses einem Particulärvolke für seine Umstände einst
vorschreiben musste, anstatt dass Christus d<eWelt
auf das Einfache zurückführte, und alle Gewissens-
zwickende Menschengebote abschafte?“ Doch all
dieses könnte man noch hingehen laden, wenn
man nur wüsste, um was es eigentlich zuthun sey.
Der Verf. scheint seinen Stoff' nicht genug über-
dacht, und zu schnell gearbeitet zu haben; er be-
stimmt den Station quaeßionis nicht, er wankt er
widerspricht sich, und oft giebt er seinem Gegner
mit der andern Hand wieder, was er ihm mit der
einem nahm. So sagt er in seinem Sten Brweise:
die Kirche ist die Zeuginn derErblehre, diese Zeu-
gensch'aft, wie er sich ausdrückt, iÜ un.zv.reifeibar;
unzweifelbar, und unsehlbar, oder untrüglich , wie
weit lind diese von einander ? — S. 89 sagt der
Verf. : ,,Unter den Hauptdogmen der alten Kir-
che fände sich keines von der Untrüglichkeit ,
wohl aber Ferßcherüngen von verläßlicher achter
Fortpssanzung der von Chrißus empfangenen Lehre.
S, igs lautet seine Worte: Chriftus wollte, dass
seine Kirche die Säule und Grundfeste der Wahr-
heit bleiben süllte, er wollte aber darum nicht,
dass sie durch innere Untrüglichkeit, fondern durch
seine äußere Forßchtigkeit fo bleiben follte. Rec.
glaubte, dass es nicht so viel um die Frage wie?
als um die Frage ob? zu thun sey, und ist der
Meynung , dass auch der eisrigste Katholik mit
dem zufrieden seyn könne , was der Verf. ihm
hier einräumt. Koch deutlicher ist seine Verwir-
rung S. 205, wo es heilst: „wenn die Frage ist
von einer der Kirche eigenthümlich beywohnen-
den Unfehlbarkeit, so ist an diesem Vergeben nichts
richtiges; ist aber die Rede von jener Untrüglich-
keit der Lehrfiitze, welche die katholisere Kirche von
Anbeginn reinlich in- ihrem Schoße erhalten hat, io
ist das allerdings der Grund satz der elsten Kn ehe.
etc. Doch genug zum Eeweise, wie, sehr wenig
durch diese Schrift im Ganzen gewonnen ist; ob
man schon nicht läugnen kann , dass es einige

ZUR A. L. Z. I787. I20
schöne Stellen darinn giebt , die ein künftiger
Pragmatiker vielleicht nutzen kann , wenn er die
I cnen aus dein S.and,e suchen will. So hat uns
seine Antwort auf den Merzisthen Beweis a.priori
1.33 gesallen; auch dringt er des circuli vitiofi
wegen, dellen sich die Verfechter der Untrüglich-
keit schuldig machen , unwiderstehlich in sernen
Gegner.
Berlin u. Leipzig, b. Decker: Her Meßßh.
ilbersetzt aus dein Archiv dsr Natur. 1786.
38.9- S. in g.
Die' Absicht dieser Schrift ist sehr gross und
viel umfMsend. Nicht nur der physische und mo-
ralische Mensch, sondern auch die Hauptgesetze
der ganzen Natur süllen in derselben dargestc-llt
werden. Nach dem V. sind nämlich Erde, WasTer
und Feuer die Hauptstofle der Natur, jedoch also,
dass nur allein das Feuer ein thätiges Element,
die belebende Kraft der ganzen Natur ist, die bey-
den andern nur die leidenden sind, durch jenes
aber aus diesen die Luft erzeugt wird. Aus die-
sen Stoffen und den allgemeinen, nach beständi-
gen Gesetzen wirkenden Krästen der Anziehung u.
Mittheilung und anderer sests der Aussosung er-
klärt der V. alles, den Weitbau, die Zeugung,
den thierischen Körperbau u. s. w. Schon das bis-
herige ist gewagt und Sonderbar genug, aber alles
wird noch sonderbarer, wenn er nun gar das See-
lenwesen des Menschen, seine Beurtheilungskraft
u. s. w. aus jenen Grundsätzen erklärt. Wichtiger
sind die Betrachtungen des V. über den morali-
schen Menschen. Die Sprache ist blühend, aber
nicht bestimmt genug, auch die Einkleidung, ob
sie gleich ein Beweis der seurigen Einbildungs-
kraft des V. ist, hindert die philosophische Be-
stimmtheit und Ordnung gar sehr.
Amsterdam, bey Oehring : Her entlarvte
Mofes Adendelfohn, oder richtige Aufklärung
des räthfelnasten Todperdrufes des M. Men-
delfohn über die Bekanntmachung des Lef-
ßngfihen Atheismus von Jacobi. 1736. 120
s/g.
Eine eben so armselige als feindseiige Brochü-
re, deren Geist man errathen wird , wenn man
hört , dass alle Züge, die der edle Marcus Herz
von d&r ausserordentlichen Bescheidenheit des lei.
Mendelsohn anfuhrt , für eben so viele Beweise
des Stolzes und der Eitelkeit ausgegeben wer-
den.
 
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