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145 ZUR A. L.
Kennzeichen dürfen hergenommen werden« Es
sehlt ohnehin nicht an unterscheidenden Merkma-
len der Schildkröten, wenn man nur den Kopf,
und die unveränderlichen Theile in der Bildung
der Schilder zu Rathe zieht. 2) T. ßorpioidcs des
Linne hält Hr. S. nunmehro für eine von der Firn-
briata unterschiedne Art, und zwar für eineWasser-
oder Sumpfschildkröte. 4) Der Tiger , den Hr. S*.
ehemals zweifelhaft als den Feind der Schildkröten
angab, sey nach Dobritzhofer der Jaquarete, und
der von Lobo erwähnteSabirnußelalutreola. 3-5.6.
Kurze Nachrichten von Teßudo pußlla, der Le-
bensdauer der Landschildkröten aus dem Gentle-
man’s Magazine, von Wallbaums T. ferpentina und
Blochs Dosenschildkröte. 7) Die Beschreibung
einer Schildkröte nebst ihrer Abbildung, die der
Vf« für Boddaerts Teßudo cartilaginea. Forskals
F triunguis und für eine von T. serox verschiedene
Art hält, und T. Boddaerti, nennt. Rec., der alle Be-
schreibungen und Abbildungen der hier ebenge-
nannten Schildkröten mit dieser des Hr. S. ver-
glichen hat, findet freylich, wie Hr. A. selbst,
manche Abweichungen in denselben, die doch
gleichwohl von mehreren individuellen Ursachen
herkommen können, Geht aber nicht ein, wie Hr.
S. die T. ferox sür eine von seiner T. Boddaerti
verfchiedene Art halten könne, wenn er die T. car-
tilaginea des Boddaert für die seine hält- Die Ab-
weichungen der letztem von der zwoten sind ge-
wiss eben so gross, als dieser ihre von der erstern,
aber alle drey auch gewiss gleich ähnlich, und da-
her aller Wahrscheinlichkeit nach nur Eine Art.
Blumenbachs T. membranacca, womit Hr. S. wie
er sagt, nun nicht fertig werden kann, hat Rec.
bey ihrem Besitzer gesehn, und halt sie sür eine
ganz besondre Art- 8) Bey der Zergliederung ei-
ner Sumpfschildkröte sand Hr. S. die kalkartige
Materie in dem Ohre nicht, die sich nach Hunter
in dem Ohre der Amphibien befinden süll; dieSeh-
nerven durchkreuzten oder durchbohrten sich nicht,
auch fand der Vs nur einen einzigen sehr starken
Geruchnerven. Er hielt sie, ob er gleich hörte,
dass sie im Wagen Eyer gelegt habe, dennoch we-
gen ihres graubraunen, ungetüpselten, rauhen
und gesurchten Rückens für ein /Männchen, die
Zergliederung belehrte ihn aber, dass sie ein
Weibchen, und also diese Beschastenheit des Rü-
ckenschildes kein Unterlcheidungszeichen der
Männchen sey. ßey der Vergleichung dieses Schil-
des mit dem von einer männlichen Sumpffchildkrö-
te fand nun der Vf , dass sich die rauhe braune
Haut bey beyden ablöste, und nun eine schöne
schwarze Haut mit gelben Tüpfeln zum Vorschein
kam, und dadurch die bessrirtene Lehre vpm Häu-
ten der Sch Idkröten bestätigt. 9) Noch erinnert
der Vi ; dass er bey zween jungen Kiebitzen und
Merzenten eine dicke Wulst unter der Ferse be-
merkt habe, welcher aus der Bildung des noch
grösientheils gallertartigen Fersenbeins entstand,.

Z. I 7 g 7. 3 50
und sich bey zunehmenden Alter verliert* Dies
sey hinlänglich zu zeigen, wie viel wichtige Be-
merkungen dieser einzige Bogen enthalte.
Wien, b. Gräffer: ^oh. sfac. V' R^ell, der
W. u. Arzneyk. Doftors, u. ord. Lehrers der
Naturgesch. etc. methodifche Eintheilung niine-
ralifcher Körper- Zum Gebrauche seiner Vorn
lesungen mit 4 Kupfertafeln. 8- 375
Der nun schon verdorbene Hr. Vf, blieb bey
der gewöhnlichen Eintheilung der Fossilien. Er
brachte sie nemlich unter vier Classen, als: Steine
und Erdensalze, brennbare Körper und Metalle.
In den Unterabteilungen breitete er sich weiter
aus, als bisher gewöhnlich gewesen, wo es ihm
aber nicht allemal gelung. So rechnete er unter
die Thonarten den Speckstein und Topfstein, wel-
che andere mit mehrern Grunde, und lange vor
der Herausgabe diefer methodifchm Eintheilung un-
ter die Talkarten, welche die Bittersalzerde instär-
kerer Portion enthalten, gerechnet haben. Da-
bey vervielfältigte er auch die Arten oft zu sehr,.
und führt z, B. sehs Arten von Glimmer auf, als
Russlsch Glas, Katzengold , Katzensiiber, Bräun-
lichten Glimmer, schwärzlichten Glimmer und
dunkelgrünen Glimmer,- wo der Gattungsnahme
allein hinreichend gewesen wäre. Denn alle diese
Farben und Abänderungen sind höchst zufällige
und nicht seiten Gehet man Taseln von dem soge-
nannten Russischen Glase, wo sie mit einander ver-
bunden sind. Aehnliche Bemerkungen wird man
bey jedem Abschnitte machen können. Von den
Fossilien überhaupt findet man hier seiten eine Be-
schreibung oder sonst einige Nachricht, sondern
bloss ihre Namen. So suchte Rec. vergebens un-
ter glimmerigem Berggrün einigeAuskunft, ob Hr.
/F. etwan den bekannten grünen Glimmer von.
Johanngeorgenstadt darunter verstanden haben
möchte, da vorher dunkelgrüner Glimmer ausge-
löset worden war. Ein eigener Einfall des Hrn.
Vf. zeichnet noch dieses Buch aus; nemlich die
Kupfertafeln vor jeder Klasse, worauf chemische
und andere zum Theil willkührliche Signaturen
für die Foflilien symmetrisch zusammengeftellt sind*
um ihre Uebersicht zu erleichtern. Da aber die
neuern Chemiker aus guten Gründen selbst die bey
ihnen schon eingeführten Zeichen jetzt weglassen
so wurde es den Mineralogen nicht zu vergeben
seyn ,■ wenn sie dergleichen erst ersinden und ein-
suhren wollten.
VERMISCHTE SCHRIFTEN.
Leipzig, b. Weidmanns E, u. Reich: Socra-
tifihe Unterhaltungen über das Helt eße und
Neueße aus der chriftlicheu IFelt. Ein Ferjuch
1786.. 36 r S. 8« (18 gr.)
Dieser Versuch besteht aus lauter einzelnen Ab-
handlungen , welche hauptsachlich Religion und
d 2 Sitte»
 
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