Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
SUPPLEMENTE

18?


149» S» macht es wahrscheinlich, dass das
Riußauct beym Ptolomäus der Riesgau, mithin die-
ser der allerälteste bekannte Gau Deutsehlands sey.
In Ansehung des Alters von Nördlingen aber, ver-
wirft er billig die blos etymologischen Spuren,
die man gefunden haben wollte, und bleibt IV»
bey IC. Arnulfs Beßätigungsbriefe vom J. 898» wor-
inne jener Stadt zuerst gedacht wird, flehen S. 149.
378. Lesenswerth sind die über denselben beyge-
brachten Erläuterungen, V. Kon der Schlacht bey
Nördlingen im J. 1624. S. 179 - 209. Diese aus
einer französischen Handschrift gezogene Nachricht
ist noch vollständiger, als die von dem Schwed.
Feldherrn Horn vorhandene, und auch genauer in
Bezeichnung der Gegenden und Orte. Faft scheint
es nach derselben, dass die gedachte Schlacht nicht
so sehr Uebereilung des Herz. Bernhard gewesen sey,
als ihm von vielen Neuern Schuld gegeben wird.
VI. Ueber K- Siegmunds Lehnbrief vom 1431.
Die Nöt'dlingifche Münze betreffend. S. 210- 270.
Diese Urkunde wird nach einer beglaubigten Ab-
schrift aus der iniFiirstl. Hohenlohischen Archiv zu
Oehringen besindlichen Original mitgetheilt, und mit
vielen ausgesuchten Anmerkungen begleitet. Man
sieht daraus, dass Nördlingen damals eine Kammer
und Münzstätte des deutsehen Reichs gewesen sey;
dass Siegmund die Herrn von IKeinfperg mit dem
Reichsunterkammermeisteramte belehnt habe; Wie
dieselben die Reichsmünze erworben haben; und
Welche Verfassung unter Conraden von IKeinfperg in-
sonderheit, dem so geschickten Cameralisten, die
Nördlingen Reichsmünze gehabt habe» Doch von
dieser handelt der Vs« VII. in der Gefchichte der
Nördlinger Reichsmünze, S» 271. fgg. vollständig,
und zündet dieser noch unbearbeiteten Materie vie-
les Licht an. Was wir aus den vorhergehenden
Auffätzen angeführt haben, kann auch auf diese
Untersuchung des verdienst vollen Mannes, auf-
rnerksam machen.
Leipzig, b. Crusius: Die Gefchichte der Rö-
mer zu Erklärung ihrer clajfschen Schriftßeller.
(nebst einerCharte) 1787. 480. S. 8» (1 Rthl.)'
Wahr ist es allerdings, was der ungenannte Vf in
derVorrede sagt< dass man, weil doch die studierende
Jugend siel! mit Griechenlands und Roms Schriftltel-
Hern,wie billig.beschästigen muss.auch demUnterrich t
in griechischer u. römischen Geschichte einen weitern
Umfang geben süllte, als es sich bey dem gewöhnli-
chen Vorträge der Universalgeschichte thun lässt»
Eben so gewiss ist es, dass Kenntniss der politischen
Verfassung, derGebräüche u- Sitten einer Nation zum
Verständniss ihrer Geschichtschreiber nicht wenig
beytragen, so wie umgekehrt die Geschichte uns die
Veranlagung neuer Einrichtungen und Sitten an die
Handgiebt, dass man also die sogenannten Alterthii-
mer sogleich in die Geschichte mit einweben sollte.
Nach diesem Plane, der fre'ylich so ganz neu nicht ist,
Hat der Vf der Jugend in der That ein sehr nützliches
Ee&buch gegeben. Voraus geht eine g'eographische

Beschreibung der römischenProvinzen, nebst einem
antiquarischen Anhänge von ihrer Verwaltungsart«.
Kap» 2. eine Topographie derStadt Rom. Kap. s. von
den Quellen der römischen Geschichte, (für Anfänger
hinreichend.) Kap. 4. von denEpochen der. r. G. (zu-
weilen etwas sehr abweichend von dergewohnl. AE«
theiiungsart. Die erstegehtz.B. nicht mitAbschaffung
der königl. Gewalt zu Ende, sondern ist weiter herein
bis zur Auslohnung der Patricier u. Plebejer A.V. 3 88»
fortgeführt. Die dritte fasst die Begebenheiten von
Karthago’s Zerstörung bis auf Maik Aurels Tod in
sich.) Kap. 5. vomZustan.de Latiums und Italiens vor
Roms Erbauung, ■—• Dann folgt die Geschichte selbst
mitzweckmässisser Angabe der Quellen, und in einem
nicht unangenehmen Tone vorgetragen, Besonders
scheint, sich der Verf. Mühe gegeben zu haben,
in der jedem Abscsinitte beyge'sügten Uebersicht
die Zunahme Roms an innerer Consistenz, an aus-
wärtiger Macht, an Ausklärung u, s. w» bemerk-
lich zu machen- Bey den zum Nachschlagen über
Alterthlimer empsohlenen Büchern haben wir doch
den Grävischen Thefaurus und dieM emoires de /’
Academie des Infcriptions — Bücher, die wenige
Privatgelehrte sich ansehassen können — sür Jüng-
linge nicht ganz brauchbar gesunden, hingegen
manches nützliche weit eher zu habende Buch, oder
Schriftchen, oder auch in neuern Ausgaben alter
Schriftsteller gelegentlich beygebrachte Excursus
ungern vermisst. Berichtigungen möchte -das
Buch wohl auch hin und wieder vertragen. S. 55,
heilst es r „Ehe die Comitien des Volks zu Erwäh-
lung der Consuln und Prätoren des künftigen Jah-
res versammelt wurden , bestimmte der Rath zwey
consularische und vier prätorische Provinzen
(wohl nicht immer gerade so viele) für diefe zu
wählenden Obrigkeiten. (Nicht für diese, sondern.
für die abgehenden) Dass die Statthalter (nicht
Stadthalter, wie es überall gedruckt ist) das Kom-
mando der Armee und die .Macht, Krieg zu führen,
erhielten, dazu gehörte ein Gesetz (belser ZArord-
nung) wozu das Volk stimmen musste, (Wir hät-
ten^auch den lateinischen Nahmen lex curiata in
Pärenthese dazu geletzt.) Deswegen versammlete
jede (?) Magistratsperson, noch vor Endigung ihres
Amtsjahres die Comitien, und suchte darinn die-
ses Gesetz für sich auszuwirken.“ — In den eige-
nen Nahmen giebt es häufige Druckfehler, bey
weitem den ärgsten hat sich ohne Zweitel bloss
der Setzer S. gj. zu Schulden kommen laßen, wo
die Ino in eine Juno, und was noch schhmmer,.
die Matuta in eine Matula. metamorphosirt ist.
Leipzig (vielmehr Wien), b. Mössle: ämkz*
Gefchichte Preußens, vorzüglich feit dem drey-
zehnten Jahrhundert, mit nöthigen Urkunden
und Anmerkungen von rfnttti Gußermann
1786. 16J Bogen in klein 8»
Eine kurze und, man darf wohl hinzusetzen —
eine lahme, trockne, magere, unzusammenhängende,
und undeutsehe Geschichte ! Ihr Urheber wollte die
Geschichte
 
Annotationen