Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
283

SUPPLEMENTE.

284

des Lipens nicht siberssüssig. *— Verschweigen
darf übrigens Rec. Pssichthalber über dem Lobe
der Genauigkeit unsers Vf. nicht, dass bei dem
Abdrucke des Gegenwärtigen Theils ein unver-
zeihlicher uud höchst unangenehmer Fehler un-
tergelaufen ist. Alle Nachweisungen auf Seiten-
zahlen des gegenwärtigen Theils, sowohl im In-
halts - Verzeichniss , als in dem Inhalt, und so-
gar das ganze, sonst recht gute, Register hin-
durch sind ■—salsch. Darum ist das so nothwen-
dige Regifler fall ganz unbrauchbar. Vermuth-
lich rührt der Fehler daher , dass in dem Manu-
scripte die Zahlen sich sämmtlich auf dasselbe be-
zogen, die aber der Correäor, in Abwesenheit
des Autors, auf das gedruckte Exemplar hätte
richten und abändern sollen. Stipes! Billig süllte
der Verleger ein rectificirtes Register nachliefern.
ERZ N Elr GELEHRTHEIT.
Dresden, b. Gerlach: D. Chviftian Gotthold
Schwenkens Bemerkungen über die ff'ersucht
und einige langwierige Krankheiten. Mit
theoretischen und praktischen Zusätzen ver-
mehrt von Carl Ludwig Schmalz, der ausü-
benden Arzneygelahrheit und Wundarzney
Doflor. 1787. g. 242 S.
Schwenke war ein Anhänger Friedrich Hoff-
manns und seine Abhandlung von der Walser-
sucht enthielt eine sür seine Zeiten wohlabgefasste
Theorie dieses Uebels. Bey der Heilung des-
felben nahm er zwar wenig auf die besondern Ur-
sachen Rücksicht, gab aber doch die wirksamern
Arzneyen an und lehrte wenigstens wenn sie Nach-
theile Trifteten, wenn er auch nicht alle Fälle
angab, wo sie mit V ortheil gebraucht werden
konnten. Hr. Schmalz, der seit langer Zeit die
Heilkunde zu Pirna mit vielem Ruhme ausgeübet
■und auch schon an seinem Werk medicinisch - chi-
rurgische Vorfälle, Leipz. i§74» eine wohlgera ■
thene Arbeit geliefert hat, hat diese Abhandlung
seines verdorbenen Freundes zwar abdrucken kis-
sen , wie sie war, und nur den Text in Paragraphen
abgetheilt; aber fall zu jedem Paragraphen Zusä-
tze geliefert, die mehrern Raum, als das Werk
selblt einnehmen. Bey der jetzt so sehr im
Schwange gehenden Gewohnheit , dass junge
Aerzte, ohne am Krankenbett viele Erfahrung ge-
sammelt zu haben, schon mit ganzen Bänden von
unreifen Beobachtungen auftreten, ist es ange-
nehm, wenn zuweilen ein Praktiker auftritt und
seine in einer langen Reihe von Jahren gemachten
Ersahrungen bekannt macht. Wenn auch durch
solche Werke die Heilkunde keinen Zuwachs an
neuen Entdeckungen erhält; so muss sie doch al-
lemal an dem, was oft wichtiger für das Leben
<des Menschen ist, — an Gewissheit, gewinnen,
wenn ein alter und redlicher Arzt seine Bemer-

kungen über die Natur der Krankheiten und den
Ersolg der Heilmittel bekannt macht. Diesen Nu-
tzen wird die gegenwärtige Arbeit des Hrn.
Schmalz gewiss haben. Er ist zwar so bescheiden,
von seinen Zusätzen zu bekennen , dass er sie aus
den Schriften anderer Aerzte entlehnt habe, und
wirklich zeugt auch jede Seite derselben von der
genauem Bekanntschast ihres Vf. mit den hesten
Schristen der neuern ausübenden Aerzte; aber sie
enthalten auch eine Menge von eigenen Beobach-
tungen, die er in seiner dreissigjährigen und
glücklichen praktischen Lausbahn gemacht hat;
und wenn au h die Schreibart beweist, dass der
Vf. die Kunst zu handeln besser verlieht, als
die zu schreiben ; wenn auch seine Beobachtun-
gen dem gebildeten Praktiker nichts neues lehren,
so wird es doch für diesen nicht ohne Nutzen
seyn, von einem fähigen Arzt den Nutzen oder
die Nachtheile dieser oder jener Behandlungsart
und Arzneyen bestätiget zu sehen. Viele von sei-
nen Erfahrungen, die er insges.mimt aussührlich
erzählt, sind sehr unterrichtend und die Heilmit-
tel, die er gewählt hat und die am Ende beschrie-
ben sind, sind wirksam und wohlausgewählt. Er
hat vollkommen Recht, wenn er lagt: dass solche
Mittel welche ihre Wirksamkeit immer mehr an
den Tag legen, nicht oft genug genannt werden
können und dass sie den angehenden Aerzten nach
richtig erlangter Erkenntniss der Ursachen der
Krankheiten seine Praxis leichter und sicherer ma-
chen. Einer der wichtigsten Zusätze steht S. 36.,
und handelt von der Heilung der Wassersucht im
Allgemeinen und von der Kenntniss und Heilung
mehrerer besonderer Arten der Wassersucht. Es
geschieht bey keiner Krankheit mehr, als bey die-
ser, dass der Arzt, dem die Ergründung der wah-
ren Ursache schwer wird, von einem Mittel zu
dem andern schreitet und oft in wenig Woche»
mit allen Classen von Heilmitteln, die wider die
Wassersucht empsohlen worden sind, Versuche
macht Wider diesen Fehler eifert der Vf. und
zeigt das Nachtheilige delselben aus Beyspielen
einleuchtend. Er theilt die Wassersucht in die
leicht, schwer, und gar nicht heilbare ein, giebt
die Ursacheri der Krankheit in den drey Fällen an
und bestimmt die Heilart, so wie sie jeder Urlache
angemessen ist. Den weißen Vitriol hat er; nach
Weils Anleitung mit Magnesie gegeben und auch
bey eingewurzelten Verstopsungen sehr nützlich
befunden. (Wozu aber der Zusatz von Magnesie,
der die ohnedem geringe Menge von Vitriol zu
einem ganz andern Körper umsehassen wird? Bes-
ser wird dieses Mittel "in Pillen gegeben werden
können, zu denen der Vf. auch eine Vorschrist
giebt.) Eine Salbe zum Einreiben aus zwey Un-
zen Campier und sechs (?) Quent Olivenöl ist oft
zur Heilung der Wassersucht nothwendig, wenn
die Erschlastung sehr gross ist. Ungemein nützlich
sind die Regeln, wie eine unheilbare Wassersucht
 
Annotationen