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Antiquitäten-Zeitung — 2.1864

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Seite 171.

feldes. Dasſelbe befindet ſich auf einer tannenbewach-
ſenen Anhöhe zwiſchen Cordaſt und Barbareche, von
welcher aus man einen entzückenden Ausblick auf Berner
und Freiburger Alpen genießt. Die Unterſuchung er-
gab auf zienilich eng begrenztem Raum 18 Grabhügel
Tumulus), die alle durchſucht wurden. Andere in der
Nähe befindliche Hügel gleicher Art konnten nicht unter-
ſucht werden, weil große Tannen den Platz einnehmen.
Sn dieſen alt⸗-helvekiſchen Grabſtätten fand man aller-
lei Geräthe, wie ſie damals gebräuchlich waren und
von Verwandten und Freunden nach damaliger Sitte
dem Verſtorbenen mitgegeben wurden. Dabei ſtellte
ſich jedoch die Merkwürdigkeit heraus, daß in keinem
Grabe ein Skelett oder auch nur die Spur eines ſolchen
gefunden wurde; dafür aber fanden ſich regelmäßig
Aſche und Kohlen vor, und in einigen auch noch die
Steine, welche als Verbrennungsherd gedient hatten.
Aus den vorgefundenen Geräthen, als Topfſcherhen,
Gegenſtände von Bronce und Eiſen, ſchließt man daß
dieſe Grabhügel mehrere Jahrhunderte vor Chriſti Ge-
hurt angelegt wurden. Daraus geht aber die unwider-
legliche Thaͤtſache hervor, daß die Altvordern, welche
als Üreinwohner Helvetiens betrachtet werden müſſen,
die Beſtaͤttung der Verſtorbenen durch Verbrennung der
Leichname vornahmen, ſomit das angeblich Neueſte be-
reits das Aelteſte geweſen iſt.

Aus Südafrita. (Münzfund.) Ein für Antiquare und
Nünzenkenner wichtiger Fund iſt in Matabeleland gemacht
worden. Unter den Ruinen des alten Zimbabhl, wo
ſchon der engliſche Forſcher Theodor Beut intereſſante
Entdeckungen gemacht hat, wurden von einem Einge-
borenen acht römiſche Münzen, ſämmitlich in ziemlich
gutem Zuſtande, aufgefunden. Zwei tragen auf beiden
Seiten das Bildniß einer Frau mit der Inſchrift
Helena Aguſta, vier die Figur eines Mannes und die
Worte Conſtantius Caes; eine die Geſtalten von Ro-
mulus und Remus, von dem Wolfe gefütteri. Die
Geldſtücke werden nach England geſchickt und den Fachleu-
ten 5 Britiſchen Muſeums zur Unterſuchung vorgelegt
werden.

Newbury in England. (Ausgrabungen.) Von
Zeit zu Zeit haben ſich in den Torfmooren von New-
bury zahlreiche Ueberreſte prähiſtoriſcher Thiere gefun-
den, welche im Kennet-Thale lebten, zu einer Periode,
als England wahrſcheinlich noch keine Inſel war. In
dieſen mächtigen Torflagern wurde das koloſſale Mam-
muth, ebenſo ein Stoßzahn von 12 Fuß Länge und
Hörner von andern nicht mehr bekannten Thierarten
gefunden. Die jetzigen Drainirungsarbeiten in der Stadt
Lewbury haben zahlreiche Knochen und Schaͤdel ſolcher
Thiere zu Tage gefördert, welche kurz nach der Eiszeit
hier hauſten, ſo namentlich Bären, Wölfe, Wildſchweine
u. |.. m@. Verſchiedene Gegenſtände aus dex Steinzeit
kamen ebenfalls zum Vorſchein, ſo verarbeitete Feuer-
ſteine, verſchiedene Utenfilien und Meijer, Einige der-
ſelben waren ſchön geformt und ſo ſcharf geſchliffen,
daß dieſen prähiſtoxifchen Bewohnern jedenfalls eine
gewiſſe Kunſtfertigkeit nicht abgeſprochen werden kann.
In den höheren Torfſchichten kamen Gegenſtände einer
ſpäteren Epoche an das Tageslicht, die ein eigenartiges
Gemiſch von Bronceſchnallen, römiſchen Vaſen Münzen
und den verſchiedenartigſten Schlüſfeln bildeten. In
den oberſten Erdſchichten waren durch Ueberreſte die
Kämpfe Cromwell’8 mit dem Könige Karl II. gewiſſer-
maßen veranſchaulicht und regiſtrirt! Zahlreiche An-
denken an die beiden Parteien der Kavaliere und der
Rundköpfe wurden hier ausgegraben. So beſonders
Waffen aller Art, Schwerter, Morgenſterne, Lanzen,
Rüſtungen, Steigbügel, Sporen, Zäume, Hufeifen,
Meſſer, Dolche, Helme, Metallſpangen und viele andere
Gegenſtände aus dem Anfang und Mitte des 17. Jahr-
hunderts.

Rom. (Reparaturen.) Gegenwärtig arheitet man
an den Reparaturen der mit dreimal ſieben Stufen zu
der Plattform der Baſilika von St. Peter emporführenden
Stiege. Als man vor zwei Jahren die bis dahin ein-
fach gepflaſterte Plattform mit einem ſchönen Flurbe-
lag von großen Quadern ausſtattete, famen Theile des
allen Atriums der konſtantiniſchen Baſtlika zu Tage;
ja ſogar Reſte des ehemaligen herrlichen Moſaik-⸗Bodens
wurden wiedergefunden. Leider mußte damals alles
wieder bedeckt werden, da keine Möglichkeit vorhanden
war, auf dem von hunderttauſenden von Menſchen fort-
während begangenen Plateau auch nur einen Theil des
Alten unberührt zu laſſen. Beim Legen der neuen
Stufen ſtößt man oft wieder auf das alte Gemäuer,
welches theilweiſe zum Atrium, theilweiſe zu den beiden
Episeopien gehörte, die rechts und links an die Faſſade
der alten Baſilika anſchloſſen. Beim Bloßlegen dieſer
alten Monumiente gedenkt man mit Wehmuth der außer-
ordentlichen Pracht und Herrlichkeit, nit welcher Kon-
ſtantin der Große das Grab des Apoftelfürſten umgeben
hat, und die im 15. und 16. Jahrhundert fallen mußte,
um einem neuen Renaiſſance⸗Bau Platz zu machen, der
hei all’ jeiner außerordentlich wunderbaren Großartig-
keit doch nicht vergeſſen läßt, wie wunderbar reich,
groß und ſchön der Bau aus dem 4. Jahrhundert ein
ganzes Jahrtauſend lang dageſtanden ein. Gegenſtand
der Bewunderung und Andacht fur ſo viele Millionen
von Pilgern aus allen Laͤndern des Weltkreiſes. Sollte
man jetzt etwa bei der Legung der neuen Stufen auf
neue iniereſſante Sachen {toßen, ſo werde ich Ihnen
hierüber ſofort genauen Bericht erſtatten.

Auktionen, Verkäufe.

(Wir bitten die Herren Auktionatoren, uns ſtets die Neſultate

druckfextig mitzutheilen. Das iſt eine Meine Mühe und wird fehr viel
zur Hebung des Geſchäfts beitragen.)
Köln, (Aukftion Clave-Bonhaben.) Bei
Heberle dahier ift vom 4, bi3Z 8, Iuni
J Verfteigerung von Gemälden und Antiqui-
Stäten. Siehe Inſerat.

Wien. Eine Papiergeld⸗Auktion)

S findet am 3. Zuli in Wien ſtatt. Siehe
SInſerat.

Gardelegen, Prov. Sachſen. (Eine Anktion

kunſtgewerblicher Alterthümer) wird hier am 26. Juni
abgehalten. Siehe Inſerat.

London. (Bilder) Am 19. Mai verauktionirte
man die Gemäldeſamnilung des verſtorbenen Herrn
Anderſon. Dieſelbe erzielte einen Preis von 8271 E,
Landſchaft in Holland, von Boughton, 299 £ (Gribble).
Abendlandſchaft, von Leader, 315 £ (SGribble). And-
rodema, von Calderon, 294 8. Ein aſſyriſcher Ge-
fangener, von Long, 462 L (Watkins) Eine Al-fresco-
Toflette, von Fildes, 1365 £. Genrebild, von Alma
Tadema, 651 £. Venus Verticordia, von Dante Rofjetti,
525 £. Ein Kampf mit Schwertern und Doldhen, von
Zoanowitz, 784 L (Norris). VBon demſelben Künſtler,
die Gewinnkarte, : 388 £ (Simpfon). Genrebild, von
Leopold Karl Müller, 640 £ (MiNs). La Polenta,
von Chieriei 267 £(Waliz). Die Wache, von Deutich,

326 £ (Norris).

London. (Bilder.) Am 19. Mai verſteigerte man
die Bilderſammlung des Mr. Medwin! Le Bouquet
de Dimanche, von de Blaas, 210 £ (Tooth). Sommer-
landſchaft, von Cooper, 221 L (Nott3). Eine Schaf-
heerde von Cooper, 160 £ Wiears). Herbſtlandſchaft,
von Leader, 157 £ (Richardjon). Landſchaft in Wales,
von Leader, 199 £ (Agnew). Venedig, von Woods,
199 £ (Tooth). Flußſzene, von Vicat Cole, 294 £
(M’ Lean). Laͤndſchaft, von Halswelle, 180 £ (Tooth).
Die Glocke zum Gebet, von Deutih, 152 £ (Faldke).
Sommer, von Dabis, 210 £ (Cofjbie). Nach dem
Regen, von Peter Graham, 366 £ (ToothH). Im
Ganzen brachte die Sammlung 6213 £,

Loudon. (Bücher.) Am 19. Mai verauktionirte
man eine intereſſante Sammlung von Sport-Büchern
aus dem Beſitz von Mr. Stogden. Die Preiſe waͤren
im Allgemeinen gut und die beſten folgende: Beckett’3
komiſche Geſchichte von Rom, mit kolorirten Platten
und Holzſchnitten, 6 £. Apperley's Leben, von John
Mytton, 7 4. Apperley's Leben eines Sportsman,
Plaͤtten von Alken, 8 £ 10 Sh. Ingoldsby-Legende,
erſte Ausgabe, mit Platten, S £ 15 Sh. Eombe's
engliſcher Todtentanz, Platten von Rowlandſon, erſte
Ausgabe, 2 Bände, 35 £. Brough's Leben von Sir
John Falſtaff, mit Radixungen von Cruikſhank 7 £ 5
Sh. Carey’3 Leben in Paris, mit kolorirten Platten,
6 £5 Sh! Cruikſhank's Tafelbuch, mit Platten, erſte
Ausgabe, I £ 5 Sh. Dickens' Liebesballade von Lord
Bateman, erſte Ausgabe mit Platten, 7 £ 10 Sh.
Grimm's deutſche Geſchichten mit Platten, von ECruik-
ſhank, erſte Ausgabe, 14 £ 15 Sh. Dickens Stkizzen,
10 Platten, 15 £. Dickens Oliver-⸗Twiſt, gedruckt von
T. Gibſon, b £. Book of Common-Praher, Orford,
1703, 5 £. Gebetbuch von 1791, mit Randmalerei, 7
£ 15 Sh. Byron’3 Childe Harold, 6 £ 5Sh. Camp-
bell's Vergnügen der Hoffnung, 7 £ 15 Sh. Gold-
ſmith's Poͤetiſche Werke, 7 £ 5 SI. Zunius Briefe,
10 £, Meteyard's Leben von Joſtah Wedgwood, 5 £
5 Sh. Milton’s verlorenes Paradies, 9 £ 10 Sh.
Scott's LZady of the Lake, 5 £ 15 Sh. Shatejpeare’s
Dramen, 6 Bände, 24 £ 10 Sh. Iagdgejänge, 7 £
5 Sh. Walpole's Schloß von Otranto, 8 £. Mar-
garethe von Navarra, mit Platten von Freudeberg, 11
£ 10 Sh. Ruskin’s moderne Maler, mit Platten, 11
£5 Sh. Die Steine von Venedig, 6 £ 17Sh. Sey-
mour's neue Lesarten alter Schriftſteller, 1841, S £ 5
Sh. Thackeray's zweites Begräbniß von Napoleon, 1.
Ausgabe, 10 £. Thaͤckeray's komiſche Geſchichten und
Skizzen, 1. Ausgabe, 11 £. Alken's Reitausfluge in
der Nähe von London, 7 £ 5 Sh. Alkens Britiſh-
Sport, 5 £ 5Sh. Cockneh's Jagdſaiſon in Suffolt, 5 LE
10 Sh. Der Nationalſport in Großbritannien, 27 L
10 SI. Gould's Vögel von Großbritannien, 34 £ 10 Sh.

London. (Bücher.) Am 22. Mai beendete man
den Verkauf der umfangreichen Bibliothek des Mr.
Reid. Originalausgabe der Aldinus-oeten, Oktab,
mit Memoiren, 18L (Bain). Brunet's Manuel dır
Libraire, 11 £ 10 Sh. (Tregaskis), Dibdin's Biblio-
theka Spenceriana, Oktap, mit Platten, 24 £ (Brown).
Dibdin’s Bibliographical Decameron, mit Platten, 16
£ (Brown). Dibdin's Piktureske Tour in Frankreich
und Deutſchland, mit Platten, 13 £ 10 Sh. (Brown).
Marguerite, Reine de Navare, Heptameron Francais,
plates et vignettes, 10 £ 15 Sh. (Quaritch) Nichols
literariſche Anekdoten, 10 £ 5 Sh. (Sackfjon). Pro-
ceffionale Secundum Uſum Komanıum, Manuffript auf
Velin, illuminirt, 1534, 26 £ (Tregaskis). Joſ. Ritz
ſons Werke, 12 £ (Brown). Bublikationen der hiſto-
riſchen Geſellſchaft Schottlands, Platten, 12 £ 5 Sh.
(Sowan8s). Sämmtliche bisher genannte Werke in
Oktabformat. Ein Satz der Bannatyne-Club-Publi-
kationen, 130 £, Reid's beſchreibender Katalog der
Werke von Georg Cruikſhank, ſelten, Quartformat, 14
£ 5 Sh. (Sotheran). Billing's Baronial und Kirchen-
Antiquitäten von Schottland, 13 £ (Brown). Mait-
land⸗Club⸗Publikationen, 45 £. Folioausgaben: Chro-
nicon Nurembergenſe, gothiſche Buchftaben, Holzſchnitte,
16 £ (Sabin). Draylon's Polyalbion, grabirter Titet
und Karten, 10 £ (Sames). Sir Thomas More's
Werke, gothiſche Buchſtaben, init ſeltenem Blatt, 12 £
Sh. (Bull). Zweite Folis⸗Ausgabe von Shakeſpeare,
20 £ (Sotheran). Vierte Folio Ausgabe von Shake-
ſpeare, unvollſtändig 15 £ 10 Sh. (Sotheran).

London Chineſiſches und orientaliſches Porzel-
lan). Am 23. und 24. Mat veranktionirte man die
Sammlung des Mr. Arkwright. Die beſten Preife
waren folgende: Ein Becken in Korallenfarbe, mit ver-
goldeten Medaillons und Blumenverzierungen in Relief,
75 £ 12 Sh. Quilps). Ein Paar glodenförmige
Vaſen, grüner Grund Gravirungen von Arabesken,
86 £ 2 Sh. (Hodgkins). Ein Satz von drei Vaſen
mit Deckeln, alt Naukin-⸗Porzellan, gemalt mit Blumen
und Schwietterlingen, Aſtern in weiß und blauem Grund,
588 £ (Sherratt). Eine dunkelrothe Vaſe auf geſchnitz-
tem Unterjaß , 63 £ (Duveen). Ein Paar Laternen,
emaillirt, grün, Blumen in Medaillons I0 £ 6 Sh.
(Agnew). Eine cylinderförmige Vaſe, Figuren in Blau
auf weißem Grunde, 63 £ (Larkin). Ein Paar ei-
förmige Vaſen mit Deckel, in fhönen Farben und fi-
gurenreich kolorirt, 73 £ 10 Sh. (Sherrat). Eine
cylinderförmige Baje, bunt, mit Vögeln und Blumen,
57 £ 15 S). (Larkin). Eine eifoͤrmige Vaſe mit
Vögeln emaillirt, in brillanten Farben, 105 £ (Duveen).
Ein Baar große VBajen, mit Vogeln emaillirt, Blumen
in prächtigen Farben, 304 £ Godgkins). Eine große

Vaſe, ſchwarzer Grund ſchön emaillirt, zahlreiche Vögel,
Blumen und Felſen, in Grün und anderen Farben, 567
£ (Murray). S

London. (Bilder des engliſchen Porträt-Maler2
Romney). Am 25. Mai verauktionirte man die Bilder
dieſes berühmten Malers, welche ſich im Beſitz ſeiner
Enkelin befanden. Ein intereſſantes Objekt bildete der
Kopf des Meiſters, von ihm ſelbſt 1782 gemalt, 441 £
(Agnew). Nach dem Zuſchlag erklärte der Auktionator,
daß das betreffende Bild für die Nationalgalerie er-
worben ſei Mig Sinley, von Romney, fowie alle
anderen Bilder dieſes Künſtlers erzielten hohe Preife,
letzeres 1208 £ (Agnew), Titania, geſtochen von Scri-
ven, 215 £ 15 Sh. (Walter Armitrong). Miranda,
294 £ (Agnew). John Romney, des Malers einziger
Sohn, 1794 in dret Stunden gemalt, 263 L (Agnew).
Mrs. Crouch, 79 £ (SHhepherd). Mrs. Juchbald, 998 E
(Agnew). Faͤmes und Peter Romney, die Brüder des
MNeiſters, 1766, 74 E (Lawrence). Thomas Paine,
bez 1776, geſtochen von Dean, 840 £ (Agnew). Mr3.
Billington al3 heilige Cecilia, 945 £. Lady Hamilton
als Bacchante, 315 £ (Agnew). Lady Hamilton als
tanzende Bachante 630 £ (Agnew)., Sine Aquarellen-
{fizze, unvolitändig, 24 £ (Agnew). Titania, Stizze.
1793, 42 £ (Leggatt). Ein leſendes Mädhdhen, eine
Studie, 39 £ (M’LYean). Der Kopf von Lady Hamil-
ton, als Jungfrau von Orleans, 39 £ (Lawrence).
Porträt des Oberften Romney, 35 * (Shepherd). Das
Selbſtporträt des Künſtlers, Skizze, 1795, 222 L (Ag-
new). Ein anderes Poͤrträt, 89 £ (Bulter). Der Er-
lös der Sammlung betrug 9742 £,

London. (Auktion Romney.) Am 24, Mat ver-
aultionirte man eine Sammlung von Skizzen, Auto-
graphen, Kupferſtichen und Bildern von dem berühmten
Maler Romney, ſowie Kunſtwerke, die nach ſeinen Ori-
ginalen angefertigt worden waren. Die Preiſe waren
gut. Lady Hamilton, geſtochen von Knight, 10 £ 10
Sh. Ladh Hamilton, Jeſtochen von Keating, 17 £.
Lady Hamilton, von K. Smith geſtochen, 19 £. Mrs.
Jordan von Bartolozzi geſtochen, 29 £ 10 Sy. Hen-
rietta Cavendiſh, von Keating geſtochen, 115 £ 10 S,
Lady Legge, von 3. Grozer, 63 £. Lady Iſabella
Hamilton, von Walker, 108 £. Mrs. Woodley, von
Walker, 94 L£. Lady Hamilton als Natur, geſtochen
von H. Meyer, koloriri 105 £ (Harvey). Edmund
Burke, von Zones geſtochen, erſter Plattenzuſtand, 43
£ (Colnaghi). Mrs. Anna Warren, von Hodges, 115
£ 10 SH. (Colnaghi). Dasſelbe Blatt, I9 £ (Agnew).
Miß Barr, von Dean, erſter Plattenzuſtand, 52 £ 10
Sh. (Colnaghi). Lady Charlotte Legge, von Crozer,
erſter Plattenzuſtand, 73 LE (Nofjeda). Wirz. Carwardine
und Kind, von K. Smith, erſter Plattenzujftand, I1 £
10 Sh. (Nojeda). Mrs. North, von X. Smith, 75 £
12 Sh (Colnaghi). Mrs. Stables und ihre Töchter,
von . Smith, 2. Plattenzuſtand, 131 £ 5 Sh.
(MNojeda). Mrs. Davenport, von 3. Jones, 58 L 16
Sh. (Noſeda). Dasſelbe Blatt, 46 £ 4 Sh. (Nojeda).
Lady Iſabella Hamilton, von I. Walker, erſter Plat-
tenzuſtand, 117 £ 12 Sh. (Agnew). Miß Frances
Woodlen, von J. Walker, erſter Plattenzuſtand, 123 £
18 Sh. Agnew). Louiſa, Lady Stormount, von K.
Smith, erſter Plattenzuſtaud, 93 £ 9 Sh. (Colnaghi).
Dasſelbe Blatt, 77 E£ 14 Sh. (Vokins). Henrietta,
Gräfin von Warwick, von K. Smith, erſter Platten-
zuſtand, 221 £ 11 Sh. (Agnew). Unter den Manuſkripten
von Romney war eins der intereſſanteſten ſein Notiz-
und ſein Einnahme-Buch, mit den Namen der Portraits
und der dafür gezahlten Preiſe, von 1779—1796, 23 £
2 Sh. Das Reiſetagebuch Romney’3 in Italien 11 £
11 Sd. Dasjelbe dürch Frankreich, mit Stizzen, 14 £
14 Sh Die Korreſpondenz mit ſeinem Sohne, dem
NRev. I. Romney, 1774—1796, 11 £ 11 Sh. Ein
Skizzenhuch mit Federzeichnungen, 15 £ 4 Sh. Ein
Tagebuch mit Ausgaben, 14 £. Eine Campana-Vafje
in Marmor, ein Geſchenk des Bildhauers Flayman an
Romney 31 £10Sh. Eine Violine, welche ſich Ronıney
in der Jugend ſelbſt angefertigt und auch benützt hHatte,
nebſt Bogen, I9 L£ 10 Sh. Der Erlös des erften Tages
betrug 2551 £,

Techniſche Notizen.

Biegſamen Lack erhält man, wenn man 100
Sramm Asphalt in 150 Gramm Benzol löſt. Zu dieſer
Löſung gibt man noch vier Gramm Elemiharz und vier
Sramm Kopaivabaljanı , die in etwas Benzol gelöft
wurden. Gibt man noch ebenfalls in Benzol gelöften
Kautſchuk zu, ſo wird der Lack allerdings noch bießſamer,
verliert aber an Glanz.

_ Kitten von Thongefaͤßen. Vermiſcht man eine
Leimlöſung wit Ocker und Kreide, ſo erhält man den
ſogenannten Vergolderleim, der ſich ſehr gut zum Kitten
zerbrochener Thon⸗ und Porzellangegenſtaͤnde eignet, die
aber natürlich {päter nicht mit Waſfer viel in Berühr-
ung kommen dürfen. Iſt das zu kittende Material an
den Bruchflächen ſehr porös, ſo beſtreicht man dieſe mit
Schellacklöſung, ehe man den Leim aufträgt. Iſt es
Lim Zuſammenkleben ſchwierig, die Stücke bis zum
Trocknen an ihrem Platze zu behalten, ſo ſtellt man
den Gegenſtand in einen Kaſten und umgibt ihn innen
und außen, mit der Reparatur fortſchreitend, nit Sand.

Pergament zu glätten. Kezept, um runzelig
gewordenes Pergament wieder zu glätten: Man lege
dasſelbe, Vorderſeite nach unten, auf reines Loͤſchpapier,
ichlage aus dem Weißen einiger friſcher Eier einen
Schaum, vermenge dieſen mit einigen Tropfen Nelkenbl
und reibe den Schaum ſo lange auf der Rückſeite ein,
bis das Blatt vollſtändig glalt und dehnbar geworden
iſt. Man breite dasſelbe dann aus ſo glatt wie mög-
lich bedecke es mit einem öligen Seidefloff und preffe
es für einen Tag, entferne hierauf die Seide, bedecke
das Pergament mit einem leinenen Tuch und bügle es
mit einem warmen Eiſen.

Plaſtiſches Material zum Abformen, Herſtellung
von Rüſtungen u. f. w. ſtellt man ſich dadurch her, daß
man 40 Theile Rapierſchnitzel 20 Theile Harzjeife
(oder Leim oder Stärke), 20 Theile Thon, 20 Theile
Mehl innig miſcht und durchknetet. Aus der Maſſe
formt man dann Tafeln.
 
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